Fernando Alonso mit Helm-Kamera: So geht’s weiter
Das Urteil der Fans ist einhellig – endlich haben die Zuschauer wirklich den Eindruck, bei einem Piloten mit an Bord zu sein, dank einer neuen Helm-Kamera, mit welcher Alpine-Star Fernando Alonso am Freitag ausgerückt ist.
Seit Jahren wurde in Sachen Bord-Kamera moniert, dass Blickwinkel nicht stimmen (wenn etwa die Kamera über dem Kopf des Piloten am Wagen angebracht ist) oder der Speed der Autos nicht richtig rüberkommt. Viele Fans sagten: Aufnahmen von Ayrton Senna Ende vor dreissig Jahren aus Monte Carlo waren erheblich eindrucksvoller.
Nun fängt die neue Kamera im Helm von Alonso Bilder ein, welche scheinbar jede Bodenwelle in die gute Stube oder auf tragbare Geräte überträgt. Es war auch zu beobachten, wie Fernando zur Seite blickt, um im Rückspiegel nach Gegnern Ausschau zu halten. Es ist zu sehen, dass der Schutzbügel Halo die Sicht weniger beeinträchtigt als erwartet. Nicht ganz happy sind die Alpine-Techniker, weil etwas mehr Informationen am Lenkrad preisgegeben werden, als ihnen lieb ist.
Klar hagelt es Fragen der Fans: Wann sehen wir mehr dieser spektakulären Bilder? Dean Locke, Formel-1-Verantwortlicher der Übertragungen: «Wir haben schon ein paar Mal mit Helm-Kameras experimentiert, aber meist war damals die Linse ausserhalb des Helms angebracht. Der grosse Unterschied zu heute ist also, dass sich das Auge der Kamera jetzt im Helm befindet, auf Augenhöhe mit dem Fahrer, auf der linken Seite.»
Dabei arbeiteten die F1-Fachleute eng mit Helmhersteller Bell zusammen, entwickelt wurde eine Mikro-Kamera, die lediglich 2,5 Gramm wiegt!
Dean Locke weiter: «Es ist nicht ganz einfach, Bilder dieser Kamera bei 300 km/h zu übertragen. Letztlich sollen die Aufnahmen ja auch eine vernünftige Qualität haben. Aber wir streben auch nicht Perfektion an. Wir brauchen keine 4K-Aufnahmen, um die Faszination zu vermitteln.»
  
  Noch gibt es keine Pläne, wie es mit der Kamera über Belgien hinaus weitergeht. Bislang gibt es vom Autosport-Weltverband erst für die Kamera im Bell-Helm grünes Licht, und abgesehen von Fernando Alonso nützen folgende Piloten Bell-Helme – Lewis Hamilton, Kimi Räikkönen, Charles Leclerc, Lando Norris, Esteban ocon, George Russell, Pierre Gasly, Antonio Giovinazzi, Nicholas Latifi und Nikita Mazepin.
  
  Dean Locke: «Wir stecken noch immer in der Experimentalphase, aber wir scheuen uns nicht davor, die Tests in aller Öffentlichkeit zu machen. Aber es war gewiss kein Zufall, dass wir die Kamera hier in Belgien eingesetzt haben – weil wir ahnten, dass die Bilder spektakulär sein würden. Wir hoffen, die Fans sind auf den Geschmack gekommen!»
  
  
Abschlusstraining Belgien-GP
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:59,765
  02. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 2:00,086
  03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 2:00,099
  04. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 2:00,864
  05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 2:00,935
  06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 2:01,164
  07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 2:02,112
  08. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 2:02,502
  09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 2:03,513
  10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, ohne Zeit (Unfall)
  11. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:57,721
  12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:58,056
  13. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:58,137
  14. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:58,205
  15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:58,231
  16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 2:02,306
  17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 2:02,413
  18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 2:03,973
  19. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 2:04,452
  20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 2:04,939
 
                             
                             
                            


















