Fernando Alonso: Verstappen verehrt, Ocon vergessen
Max Verstappen und Fernando Alonso schätzen einander. Im Frühling hat der Niederländer gesagt: «Wenn wir mal nicht gewinnen können, dann wäre es mir am liebsten, wenn der Sieger Alonso heissen würde.»
Alonso wiederum hat Max wiederholt gelobt, weil er in Verstappen den gleichen kompromisslosen Racer erkennt, der er selber ist, und nun legt er bei meinem Kollegen Andrew Benson von der BBC nach: «Ich mag Max. Er kommt in Red Bull-Uniform zur Strecke, fährt am Samstag und Sonntag Rennen, dann reist er nach Hause, wo er entweder im Simulator sitzt oder mit dem GT-Auto herumflitzt mit seinem Vater. Er ist ein Mann, der den Motorsport durch und durch geniesst und einfach ein normales Leben lebt.»
«Er kommt aus den Niederlanden, ein Land ohne viel Formel-1-Hintergrund. Er ist im positiven Sinne normal geblieben, brennt für den Sport und ist sauschnell. Sein Verhalten an der Strecke ist bodenständig, mir gefällt das.»
Schon wird in sozialen Netzwerken gemutmasst, da sei doch ein Seitenhieb für Lewis Hamilton, dem es bei der Anreise in Sachen Bekleidung nicht extravagant genug sein kann. Aber Alonso spricht in diesem Zusammenhang nicht vom Engländer.
Dafür bekommt ein Anderer sein Fett weg, auch ohne dass er ihn ausdrücklich nennen muss, sein früherer Stallgefährte Esteban Ocon. Bei Alpine kamen die beiden eine Weile lang sehr gut aus, und es war letztlich Alonso, der Ocon in Ungarn 2021 einen sensationellen Sieg ermöglichte – als Fernando rundenlang den aufrückenden Lewis Hamilton zur Verzweiflung brachte. Am Ende kam der Mercedes-Fahrer hinter Ocon und Sebastian Vettel nur als Dritter ins Ziel.
Später aber gerieten sich Alonso und Ocon in die Haare, was der 32-fache GP-Sieger überhaupt nicht lustig fand. Die beiden kollidierten kurz nach dem Start zum Sprint von Interlagos 2022, im Grand Prix dann maulte Ocon am Funk, weil er den aufschliessenden Alonso vorbeilassen sollte.
Bei einer augenzwinkernden Umfrage der Formel 1 sollten die GP-Asse zu jedem Buchstaben einen GP-Sieger nennen. Als Alonso beim O ankam, spielte er Oscar-würdig den Ahnungslosen, danach erhielt er sogar den Hinweis, es handle sich um einen Franzosen.
Natürlich wusste Alonso längst die Antwort, aber er grinste: «Ich passe.»
Allerdings dürfen wir das nicht allzu ernst nehmen: Als beim Monaco-GP 2023 Ocon mit Alpine hinter Verstappen und Alonso Dritter wurde, fielen sich Fernando und Esteban spontan und herzlich in die Arme.
Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:22:30,450 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +22,305 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +32,359
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,671
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +56,184
06. George Russell (GB), Mercedes, +1:03,101 min
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:13,719
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:14,719
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:19,340
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1:20,221
11. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,084
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:25,191
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1:35,441
14. Alex Albon (T), Williams, +1:36,184
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:41,754
16. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1:43,071
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:44,476
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:50,450
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Kollisionsschäden
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Kollisionsschäden
WM-Stand (nach 12 von 22 Grand Prix, inklusive 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 314 Punkte
02. Pérez 189
03. Alonso 149
04. Hamilton 148
05. Leclerc 99
06. Russell 99
07. Sainz 92
08. Norris 69
09. Stroll 47
10. Ocon 35
11. Piastri 34
12. Gasly 22
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
21. Ricciardo 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 503 Punkte
02. Mercedes 247
03. Aston Martin 196
04. Ferrari 191
05. McLaren 103
06. Alpine 57
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3