Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

10 Dinge, auf die wir uns 2024 freuen

Von Werner Jessner
Motorsport-Vorschau 2024: Das bringt die Saison 2024 in allen Kategorien. Wir sind gespannt – und live vor Ort.
1. Formel 1: Magic Max Verstappen

Seine Siegesserie bei Red Bull Racing war unheimlich, fast schon langweilig? Das ist die eine Sichtweise. Die andere: Wie oft bekommt man schon die Chance, einem Jahrhunderttalent auf dem Höhepunkt seiner Kunst zusehen zu dürfen? 19 von 22 möglichen Saisonsiegen, mehr WM-Punkte als der Zweit- und der Drittplatzierte zusammen: Wer Exzellenz mag, muss Max lieben. Zweifler, bitte kurz innehalten: Wie beurteilen wir eigentlich heute die Epochen von Ayrton Senna oder Michael Schumacher? Als langweilig oder eher doch großartig? Ja, wir erleben gerade eine sehr spezielle Phase der F1.

Christian Horner: Wie sich Max Verstappen verändert / Formel 1 - SPEEDWEEK.COM

2. MotoGP: Marc Márquez rockt Ducati

Nach 8 WM-Titeln, einem tiefen Tal der Tränen mit Doppelsichtigkeit und einem zerstörten Oberarm, nach mehr Stürzen als jeder andere Fahrer und einem emotionalen Abschied von Honda sitzt das spanische Ausnahmetalent 2024 auf einer gebrauchten Ducati in einem Privatteam (Gresini). Man darf wetten, dass Weltmeister Pecco Bagnaia, Vize Jorge Martín und all die anderen Ducati-Piloten diesen Winter etwas schlechter schlafen als in Jahren, als sie Marc auf der unfahrbaren Honda wussten. Wer wettet dagegen, dass Márquez 2024 um den WM-Titel fahren wird? Und wer wettet dagegen, dass 2024 eine der unterhaltsamsten Saisonen der MotoGP seit langem werden wird? (Und da haben wir noch gar nicht von Super-Talent Pedro Acosta auf seiner GASGAS und dem KTM-Werksteam mit Brad Binder und Jack Miller gesprochen.)

Emotionen pur: Die Bilder des MotoGP-Jahres 2023 / MotoGP - SPEEDWEEK.COM

3. Langstrecke: Le Mans mit Werks-Rekord

Ferrari, Porsche, BMW, Toyota, Alpine, Lamborghini, Cadillac, Peugeot, Isotta-Frascini: Was klingt wie die Garage eines milliardenschweren Auto-Sammlers ist das Starterfeld in der WEC. 19 Hypercars mit hochkarätiger Besetzung machen die 24 Stunden von Le Mans im Jahr 2024 zum ultimativen Showdown an der Sarthe. Wie geil wird das denn? Langstrecken-Legenden wie Sébastien Buemi oder Brendon Hartley treffen auf Ex-F1-Stars wie Mick Schumacher oder Robert Kubica. Aus deutschsprachiger Sicht wagt DTM-Vize-Champ Mirko Bortolotti den Sprung ins Hypercar. Valentino Rossi kommt, außerdem eine starke Österreicher-Abordnung in Werksteams mit Ferdinand Habsburg (Alpine), Richard Lietz und Klaus Bachler (beide Porsche 911).

Kurz erklärt: Das sind derzeit die Prototypen-Klassen / FIA WEC - SPEEDWEEK.COM

4. WRC: neuer Champion gesucht

Weil der junge nunmehrige Doppel-Weltmeister Kalle Rovanperä (Toyota) 2024 in der Rallye-WM nur ein Teilzeit-Programm fährt, ist die Titel-Entscheidung offener denn je – was auch am geänderten Vergabe-Modus für WM-Punkte ab sofort liegt: Punkterevolution 2024 in der Rallye-Weltmeisterschaft / WRC - SPEEDWEEK.COM.

Kann Elfyn Evans (Toyota) erster britischer Rallye-Weltmeister seit Richard Burns (2001) werden? Schafft es der von Ford zu Hyundai zurückgekehrte Ott Tänak dort gleich, seinen Teamkollegen Thierry Neuville auszustechen? Und was schafft Ford ohne echten Star-Piloten? Die WM beginnt bereits am 25. Januar mit der klassischen Rallye Monte Carlo, die immer für Drama gut ist.

Volles Haus bei der Rallye Monte Carlo 2024 / WRC - SPEEDWEEK.COM

5. Superbike-WM: Karten kräftig neu gemischt

Alvaro Bautista bekommt es 2024 mit einem Gegner zu tun, der mit neuem Material auf Revanche für die letzte Saison brennt: Toprak Razgatlioglu tauscht seine Yamaha gegen eine BMW und ist Mr. Motivation in Person. Völlig ungewohnt: Kawasaki-Urgestein Jonathan Rea nimmt auf einer Yamaha Platz. Und kaum weniger spannend: Ex-MotoGP-Star Andrea Iannone darf nach abgelaufener Doping-Sperre auf einer Ducati Gas geben. Diese Chance kommt nie wieder: SPEEDWEEK.com verlost Kawasaki-Goodies von Jonathan Rea und Alex Lowes, gleich mitspielen:

Signiertes Merchandise von Jonathan Rea / Gewinnspiel - SPEEDWEEK.COM

6. DTM: reges Kommen und Gehen

Okay: «Grello», der knallgelbe Porsche 911 von Manthey Racing, bleibt uns auch 2024 erhalten, genau wie sein Fahrer, 2023er-Champion Thomas Preining und dessen Vize im letzten Jahr, Mirko Bortolotti auf Lamborghini. Neu hingegen: ABT Sportsline bringt zwei Audi R8 in Red-Bull-Farben an den Start, zwei Honda NSX sollen kommen, außerdem Aston Martin und McLaren. Obwohl das gesamte Starterfeld eigentlich bereits vor Weihnachten hätte präsentiert werden sollen, hält sich der ADAC bis dato bedeckt. Die Verzögerung spricht jedenfalls dafür, dass dieser Tage hinter den Kulissen noch eifrig an einer geilen Serie mit bis zu neun (!) Fabrikaten gearbeitet wird. Fix: An acht Renn-Wochenenden mit 16 Läufen geht’s zur Sache.

«Grello ist ein Versprechen, um den Sieg mitzufahren» / DTM - SPEEDWEEK.COM

7. Dakar Auto: alles weit offen

Selten war so wenig klar vor dem Start des Rallye-Raid-Highlights in der Wüste Saudi-Arabiens im Januar 2024: Kann die hochkarätige Audi-Armada rund um Stéphane Peterhansel, Carlos Sainz und Mattias Ekström beim dritten Antreten mit dem revolutionären RS Q e-tron endlich reüssieren? Stark verbesserter Audi RS Q e-tron bei Rallye Dakar / Dakar Auto - SPEEDWEEK.COM

Hat Vorjahressieger Nasser al-Attiyah mit seinem Wechsel von Toyota zu Prodrive den Königs-Move gemacht? Spuckt ihm dort womöglich sein Teamkollege, Rekord-WRC-Champion Sébastien Loeb, in die Suppe? Und was dürfen wir vom jungen Amerikaner Seth Quintero erwarten, der in den letzten Jahren behutsam auf sein Dakar-Debüt in der großen Klasse T1 vorbereitet wurde? Seth Quintero: Rally Raid – Red Bull Athlete Profile

Erste Antworten gibt’s bereits beim Prolog am 5. Januar 2024.
www.dakar.com

8. Dakar Motorrad: alles noch weiter offen

Mit KTM-Superstar Matthias Walkner knockte sich einer der Mitfavoriten bereits im Dezember beim Training in Amerika aus und ist bereits auf dem steinigen Weg zurück. Matthias Walkner (KTM) sicher: «Comeback ist möglich» / Dakar Moto - SPEEDWEEK.COM.

Seine KTM-Teamkollegen Toby Price und Kevin Benavides, dessen Bruder Luciano Benavides (Husqvarna) und GASGAS-Speerspitze Sam Sunderland gelten nun als die Favoriten innerhalb der Pierer Mobility Group im alljährlichen Showdown mit Erz-Gegner Honda. Besonders Interesse gilt dabei dem super-schnellen US-Boy Skyler Howes, der von KTM zu Honda gewechselt ist und seinen ehemaligen Teamkollegen tüchtig einheizen will. (Aber weil wir hier von der Dakar sprechen, kommt es erstens sowieso anders, zweitens als man denkt.)

Red Bull KTM bei der Dakar 2024 nur Außenseiter? / Dakar Moto - SPEEDWEEK.COM

9. MX-WM: es wird bunter

Jahre- um nicht zu sagen jahrzehntelang war die Motocross-WM ein Kampf KTM (bzw. den Marken der Pierer Mobility Group) gegen die Japaner. Ein letztes Mal dürfen wir zusehen, wie sich die altbekannten Gegner befetzen, bevor 2025 Ducati versuchen wird, den Erfolg aus MotoGP und Superbike ins Gelände zu übertragen. Erste Wildcard-Einsätze gibt es schon diese Saison. Gallionsfigur: Kein Geringerer als Serien-Weltmeister Tony Cairoli. Ducati macht ernst: MXGP-WM-Teilnahme 2025 fix / Motocross-WM MXGP - SPEEDWEEK.COM

In der MX2-WM gibt es schon 2024 ein prominentes neues Werk: Triumph stellt sich mit seinem brandneuen 250er-Bike und den Fahrern Mikkel Haarup sowie Camden McLellan, und Botschafter ist niemand Geringerer als der große Ricky Carmichael. Triumph startet mit Haarup und McLellan in die WM / Motocross-WM MX2 - SPEEDWEEK.COM.

10. Nachwuchs: Wer klopfet an?

Das wird in der F1 so bald nicht wieder passieren: dass alle 20 Fahrer, die die alte Saison beendet haben, die neue auch beginnen. Kein einziger Platztausch, kein Neueinsteiger? 2024 ist jenes Jahr, in dem die Youngsters den alten Platzhirschen beweisen müssen, dass ihre Zeit gekommen ist. Liam Lawson durfte bei seinen F1-Starts als Einspringer für den verletzten Daniel Ricciardo bereits Werbung in eigener Sache machen. F2-Champ Théo Pourchaire und sein Vize Frederik Vesti rütteln an den Drehkreuzen zur Königsklasse genauso heftig wie Aston-Martin-Testfahrer Felipe Drugovich oder Mercedes-Junior Antonelli, der den schönen Vornamen Kimi trägt.

Mercedes und Ferrari: Nachwuchs im gleichen F2-Team / Formel 1 - SPEEDWEEK.COM

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