Timo Glock zu Lando Norris: So kritisch ist die Lage

Kurz nach dem Start in Miami: Lando Norris links in Schwierigkeiten, WM-Leader Piastri (rechts) folgt Max Verstappen
Der Engländer Lando Norris braucht ein Erfolgserlebnis. Sein McLaren-Teamgefährte und WM-Rivale Oscar Piastri hat in den vergangenen WM-Läufen das bessere Händchen – drei Siege hintereinander, vier Siege in den letzten fünf Rennen, Vieles spricht für den 24-jährigen Australier, der sich scheinbar durch nichts aus der Ruhe bringen lässt.
Was muss Lando Norris jetzt tun? Darüber hat auch Timo Glock gesprochen, Formel-1-WM-Zehnter von 2008 und 2009. Der 43-Jährige aus Lindenfels weist im Sky-Podcast Backstage Boxengasse auf die Rolle von Mark Webber hin. Der neunfache GP-Sieger ist Manager und Mentor seines Landsmannes Piastri.
Timo sagt: «Es kann auf alle Fälle helfen, jemanden mit so viel Formel-1-Erfahrung an seiner Seite zu haben; jemanden, mit dem man gewisse Situationen besprechen kann.»
«Aber letztlich ist es so, dass eben nur du im Rennwagen hockst und dass du die Entscheidungen alleine treffen musst. Wir reden hier von Millisekunden, in welchen sich ein Racer darüber klar werden muss, was er tun soll. Bei Lando habe ich immer ein wenig den Eindruck, dass er das einen Tick zu lange verkopft, dass zu wenig aus dem Bauch heraus kommt.»
«Bei Oscar Piastri habe ich einen anderen Eindruck. Bei ihm scheint viel mehr aus Instinkt zu kommen. Auch er steckt mitten im Pulverdampf, aber er scheint es viel besser zu schaffen, richtig zu handeln. Lando hingegen wirkt oft unentschlossen.»
«Alles in allem sehe ich einen Lando Norris, der ein wenig verloren wirkt. Vielleicht würde es ihm gut tun, einen Mann an seiner Seite zu haben, der ihn beraten kann, so wie Webber bei Piastri. Das ist absolut etwas, das Norris in Betracht ziehen sollte.»