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Nico Hülkenberg zu Monaco: «Es war eine Kaffeefahrt!»

Von Gino Bosisio
Die Strecke in Monaco ist zu eng zum Überholen. Mit einer neuen Boxenstopp-Regelung sollte das Rennen dieses Jahr aufgepeppt werden

Die Strecke in Monaco ist zu eng zum Überholen. Mit einer neuen Boxenstopp-Regelung sollte das Rennen dieses Jahr aufgepeppt werden

Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg sprach bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7» bei ServusTV über die taktischen Spielchen im Mittelfeld beim Rennen in Monaco und über die Schwierigkeiten rund um die neue Boxenstopp-Regel.

Die Formel 1 hat das Fürstentum Monaco am Wochenende wieder auf den Kopf gestellt. Für Sieger Lando Norris (McLaren) war es der erste Triumph beim legendären Rennen in den Häuserschluchten von Monaco.

Bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7» auf ServusTV analysierte Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg das Rennen von Monte Carlo.

«Mental bin ich natürlich ein wenig enttäuscht vom Ergebnis. Es war nicht das erhoffte Rennen. Es war auch nicht das, was sich die Formel 1 erhofft hat, also mehr Spannung und mehr Action», erklärte der 37-jährige Deutsche aus Emmerich am Rhein, der das Rennen am Sonntag als 16. beendete. 

Die neue Boxenstopp-Regel (zwei verpflichtende Stopps) war aus seiner Sicht kein Gewinn: «Wir sind mitten in die Strategiespiele reingeraten. Es war die ganze Zeit im Verkehr fahren – es war mühsam. Was dagegen geholfen hätte, wäre ein Platz in den Top-10 gewesen. Von Platz 10 bis 20 waren alle durch die Strategie-Spiele irgendwie Schach matt gestellt.»

Hülkenberg zeigt die Mängel klar auf: «Es gab keine Manöver, keine Action. Das ist ausgeblieben, das war ja das Ziel. Dafür sind diese Autos einfach zu breit zu groß, der Speed ist hier auch zu hoch. Es ist schwer, hinterherzufahren. Wenn du hinter drei, vier, fünf Autos herfährst, dann ist der Effekt enorm. Das macht das Leben schwer fürs Racing.»

Dennoch: «Man muss dennoch versuchen, irgendwie fokussiert zu bleiben. Ich habe zwei, drei Mal die Bande geküsst, weil einfach die Anspannung gefehlt hat. Man fährt nicht am Limit. Es war am Ende des Tages ein fades Rennen. Das muss halt man ein Stück weit akzeptieren. Einzige Lösung ist, man qualifiziert sich besser – aber da gehört ein besseres Auto dazu. Dann bräuchte ich mich nicht zu beschweren.»

Hülkenberg: «Ich habe auch mit Lewis Hamilton darüber gesprochen. Die Geschwindigkeiten sind so hoch geworden – zum Beispiel am Swimmingpool – es ist pervers. Die Kurvengeschwindigkeiten sind enorm – es ist schon faszinierend, was die Autos so können. Es geht um Nuancen – es sind alles Artisten!»

Zum Rennen selbst sagt er: «Viele haben nur verwaltet, sind langsamer gefahren. Du hast damit noch weniger Reifenabrieb als bei einer Einstopp-Strategie. Ich glaube, die Racing Bulls haben von Beginn an damit angefangen, als der Liam (Lawson, Anm.) dem Isack (Hadjar, Anm.) ein Boxenstopp-Fenster gebaut hat. Danach ging es auch bei Williams los und dann auch bei Mercedes, das hat der eine für den anderen gemacht und auch umgekehrt. Wir waren hinten dran. Es war eine Kaffeefahrt! Da kann man nicht viel machen!»

Monaco-GP, Circuit de Monaco

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:40:33,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +3,131 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +3,658
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +20,572
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +51,387
06. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1 Runde
07. Esteban Ocon (F), Haas, +1
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1
09. Alex Albon (T), Williams, +2 Runden
10. Carlos Sainz (E), Williams, +2
11. George Russell (GB), Mercedes, +2
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +2
13. Franco Colapinto (RA), Alpine, +2
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +2
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +2
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +2
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +2
18. Kimi Antonelli (I), Mercedes, + 3 Runden
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Motorschaden
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Tsunoda

WM-Stand (nach 8 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 161 Punkte
02. Norris 158
03. Verstappen 136
04. Russell 99
05. Leclerc 79
06. Hamilton 63
07. Antonelli 48
08. Albon 42
09. Ocon 20
10. Hadjar 15
11. Stroll 14
12. Sainz 12
13. Tsunoda 10
14. Gasly 7
15. Hülkenberg 6
16. Bearman 6
17. Lawson 4
18. Alonso 0
19. Doohan 0
20. Colapinto 0
21. Bortoleto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 319 Punkte
02. Mercedes 147
03. Red Bull Racing 143
04. Ferrari 142
05. Williams 54
06. Haas 26
07. Racing Bulls 22
08. Aston Martin 14
09. Alpine 7
10. Sauber 6

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