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Alex Albon: «So wollen wir eigentlich nicht fahren»

Von Silja Rulle
Alex Albon fuhr in Monaco in die Punkte

Alex Albon fuhr in Monaco in die Punkte

Beim Formel-1-Rennen in Monaco spielte das Williams-Team clever, bremste die Konkurrenz mit einer Teamtaktik aus und fuhr doppelt in die Punkte. Alex Albon gab nach dem Rennen zu: «Mir hat es nicht gefallen.»

Gleich mehrere Teams haben im Monaco-GP aus der Überhol-Misere das Beste gemacht: Die Racing Bulls und Williams machten das Rennen im Fürstentum klug zur Bummelfahrt – schämten sich aber schon ein wenig für die freche, aber erfolgreiche Strategie.

Auf der Strecke in Monaco ist das Überholen mit modernen Formel-1-Autos extrem schwierig und nur an wenigen Stellen der Strecke überhaupt denkbar. Die Rennen sind daher in der Regel eine Prozession, bei der es kaum zu Verschiebungen im Feld kommt. In diesem Jahr galt daher eine neue Regelung mit zwei verpflichtenden Boxenstopps. Doch auch das peppte das Rennen nicht sonderlich auf. 

Das Phänomen des Monaco-GP 2025: Teamwork. Gleich mehrere Teams spielten taktisch, hielten mit ihrem zweiten Fahrer das Feld auf, erschufen sozusagen einen Stau hinter sich – um eine Lücke auf den weiter vorn fahrenden Teamkollegen aufzubauen, damit der beim Boxenstopp trotzdem wieder vorne rauskam und nicht weiter hinten in den Verkehr gelangte.

Die Racing Bulls spielten diese Taktik mit Isack Hadjar vorne und Liam Lawson als Bremser fürs Feld. Der Plan ging auf, das Team aus Faenza holte die Plätze 6 und 8. Und auch Williams fuhr diese Strategie mit Alex Albon (später Platz 9) und Carlos Sainz (später Platz 10) und fuhr doppelte Punkte ein. 

Alex Albon wirkte nach dem Rennen beschämt, gab zu: «Mir hat es nicht gefallen, und ich glaube, Carlos auch nicht. So wollen wir eigentlich nicht Rennen fahren. Letztlich ist es ein taktisches Spiel. Die Racing Bulls haben damit angefangen, und wir wussten, dass wir mithalten mussten, wenn sie damit anfangen. Das macht das Rennen einfach chaotisch. Ich hätte mir ein Kissen und einen Kaffee mit ins Auto nehmen und mich ein wenig entspannen können, aber seltsamerweise ist es tatsächlich ziemlich schwierig, sich zu konzentrieren, wenn man so langsam fährt.»

Auch Nico Hülkenberg klagte über das Problem der fehlenden Anspannung. Der Deutsche verriet, dass er sogar mehrmals die Bande touchierte auf der «Kaffeefahrt»

Albon: «Es war nicht schön, aber ich bin froh, dass wir Punkte für das Team geholt haben. Realistisch betrachtet haben wir das Rennen am Samstag verloren und die Reifen haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Hier zahlt man den Preis dafür, wie man gesehen hat. Man startet dort, wo man ins Ziel kommt, und das war es dann auch schon.»

Albons Teamchef James Vowles hatte sich sogar bei den Leidtragenden von Mercedes nach dem Rennen für die Taktikspielchen entschuldigt, schickte Teamchef Toto Wolff eine entschuldigende Kurznachricht

Monaco-GP, Circuit de Monaco

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:40:33,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +3,131 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +3,658
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +20,572
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +51,387
06. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1 Runde
07. Esteban Ocon (F), Haas, +1
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1
09. Alex Albon (T), Williams, +2 Runden
10. Carlos Sainz (E), Williams, +2
11. George Russell (GB), Mercedes, +2
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +2
13. Franco Colapinto (RA), Alpine, +2
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +2
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +2
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +2
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +2
18. Kimi Antonelli (I), Mercedes, + 3 Runden
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Motorschaden
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Tsunoda

WM-Stand (nach 8 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 161 Punkte
02. Norris 158
03. Verstappen 136
04. Russell 99
05. Leclerc 79
06. Hamilton 63
07. Antonelli 48
08. Albon 42
09. Ocon 20
10. Hadjar 15
11. Stroll 14
12. Sainz 12
13. Tsunoda 10
14. Gasly 7
15. Hülkenberg 6
16. Bearman 6
17. Lawson 4
18. Alonso 0
19. Doohan 0
20. Colapinto 0
21. Bortoleto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 319 Punkte
02. Mercedes 147
03. Red Bull Racing 143
04. Ferrari 142
05. Williams 54
06. Haas 26
07. Racing Bulls 22
08. Aston Martin 14
09. Alpine 7
10. Sauber 6

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