Formel 1: Aston Martin muss umplanen

Christian Horner: «Darum gingen wir das Risiko ein»

Von Vanessa Georgoulas
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner blickte nach dem Rennen in Spanien auf die Kollision von Max Verstappen und George Russell und erklärte auch, wieso das Team im GP ein Risiko eingehen musste.

Am Ende musste sich Max Verstappen mit dem zehnten Platz im Spanien-GP begnügen – obwohl der vierfache Weltmeister das Rennen zeitweise anführte und die Ziellinie schliesslich als Fünfter kreuzte. Aber die 10-sec-Strafe, die der Red Bull Racing-Star zum Schluss kassierte, warf ihn zurück. Diese wurde ihm aufgebrummt, weil er in der fünften Kurve mit George Russell kollidiert war. Dem Crash vorangegangen war eine Szene, in der Russell dem Niederländer zu nahe gekommen war.

Verstappen wich auf die Auslaufzone aus und wurde daraufhin von seinem Team gebeten, die Position zurückzugeben, um eine Zeitstrafe zu vermeiden. Dies Tat der ehrgeizige Titelverteidiger sehr ungern – wie seine deutlichen Worte am Funk bewiesen. Und als er langsamer wurde, und Russell vorbeizog, kam es zum unliebsamen Treffen, mit dem er sich die Strafe einhandelte.

Teamchef Christian Horner sagte nach dem Rennen im Fahrerlager am Circuit de Barcelona-Catalunya: «Ich denke man muss etwas weiter zurückgehen, wenn man den Unfall anschaut. Wir haben uns für eine 3-Stopp-Strategie entschieden, weil der Tempo- und Reifen-Vorteil von McLaren zu gross war, um im direkten Kampf zu bestehen. Deshalb gingen wir das Risiko ein.»

«Als das Safety-Car in Runde 54 auf die Strecke kam, war das wohl der schlechteste Zeitpunkt für unsere Strategie. Wir hatten die Wahl, auf einem acht Runden alten, weichen Reifen zu bleiben, der stark belastet worden war. Das wäre darauf hinaus gelaufen, dass wir beim Restart geschnappt worden wären, wenn noch rund zehn Rennrunden zu fahren gewesen wären», fuhr der Brite fort.

«Leider blieb uns da nur noch ein Satz der harten Reifen übrig, und wir hatten das Gefühl, dass dieser besser war als der angefahrene weiche Reifen. Deshalb stoppten wir. Beim Restart hatte Max dann einen Quersteher, und Charles zog neben ihn. Es sah so aus, als hätte er ihn nach links gedrängt, und George versuchte, dies in Kurve 1 auszunutzen. Es war sehr, sehr knapp», betonte der Teamchef der Mannschaft aus Milton Keynes.

«Aufgrund der jüngsten Erfahrungen und der Betrachtung der jüngsten Vorfälle haben wir das Gehabt, dass dies eine Strafe geben würde, deshalb wurde Max angewiesen, die Position zurückzugeben, worüber er natürlich verärgert war. Er war der Meinung, dass ihm erstens kein Platz gelassen worden war und dass zweitens George nicht die volle Kontrolle über sein Auto hatte. Nach einer Diskussion mit seinem Ingenieur gab er den Platz in der fünften Kurve zurück und da gab es dann eine Berührung»˛ schilderte Horner weiter.

«Ich konnte noch nicht mit Max sprechen, aber die Stewards hab das Ganze offensichtlich als einen Unfall taxiert, den er verursacht hat, deshalb brummten sie ihm 10 Strafsekunden und einige Strafpunkte auf. Das war natürlich sehr frustrierend, denn dadurch haben wir an einem Nachmittag, an dem wir locker auf dem Podest hätten landen können, nur einen Punkt gesammelt», seufzte der 51-Jährige.

Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:32:57,375 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +2,471 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +10,455
04. George Russell (GB), Mercedes, +11,359
05. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +13,648
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +15,508
07. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +16,022
08. Pierre Gasly (F), Alpine, +17,882
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +21,564
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +21,826
11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +25,532
12. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +25,996
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +28,822
14. Carlos Sainz (E), Williams, +29,309
15. Franco Colapinto (IR), Alpine, +31,381
16. Esteban Ocon (F), Haas, +32,197
17. Oliver Bearman (GB), Haas, +37,065
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Antriebseinheit
Alex Albon (T), Williams, Aufgabe

WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 186 Punkte
02. Norris 176
03. Verstappen 137
04. Russell 111
05. Leclerc 94
06. Hamilton 71
07. Antonelli 48
08. Albon 42
09. Hadjar 21
10. Ocon 20
11. Hülkenberg 16
12. Stroll 14
13. Sainz 12
14. Gasly 11
15. Tsunoda 10
16. Bearman 6
17. Lawson 4
18. Alonso 2
19. Bortoleto 0
19. Doohan 0
20. Colapinto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 362 Punkte
02. Ferrari 165
02. Mercedes 159
03. Red Bull Racing 144
05. Williams 54
06. Racing Bulls 28
07. Haas 26
08. Sauber 16
09. Aston Martin 16
10. Alpine 11

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