Formel 1: Verstappen-Fehltritte nicht erlaubt

Franco Colapinto: Vor Saisonende wieder weg?

Von Vanessa Georgoulas
Franco Colapinto

Franco Colapinto

Franco Colapinto durfte in Imola das Steuer von Jack Doohan übernehmen, seither tut sich der Argentinier allerdings schwer, im Alpine-Renner auf Touren zu kommen. Wie viel Zeit bleibt ihm noch, sich zu beweisen?

Im vergangenen Jahr durfte Franco Colapinto im Williams seine GP-Premiere feiern. Dies tat er aber nicht zum Saisonstart, sondern erst beim 16. Rennwochenende der Saison in Italien. Und der junge Argentinier konnte auf dem Highspeed-Kurs im Königlichen Park von Monza gleich überzeugen. Zwar konnte er nicht Punkten, doch seine Aufholjagd von Startplatz 18 auf Rang 12 sorgte für einige hochgezogene Augenbrauen.

In der Folge glänzte der 22-Jährige, der die Nachfolge für den in Ungnade gefallenen Amerikaner Logan Sargeant ins zweite Williams-Cockpit neben Alex Albon gesetzt wurde, mit einigen starken Auftritten. In Baku sammelte er als Achter Punkte, nachdem er sich einen Top-10-Startplatz gesichert hatte.

In Singapur verpasste er die Punkteränge als Elfter nur knapp, und in Texas kehrte er in die Top-10 zurück und schaffte es mit dem zehnten Platz, einen weiteren WM-Zähler zu ergattern. Danach folgten aber fünf Rennwochenenden, in denen er immer wieder für Schrott sorgte. Nach der Saison wurde er auf die Reservebank versetzt, um Platz für den bei Ferrari entlassenen Carlos Sainz zu machen.

Colapinto wechselte daraufhin auf die Alpine-Ersatzbank, und nachdem Jack Doohan in den ersten sechs WM-Runden unter den Erwartungen geblieben war, bekam der Rennfahrer aus Buenos Aires seine zweite Chance. Doch bisher konnte er noch nicht glänzen, im Gegenteil. In Imola drehte er sich im Qualifying in die Wand, das Rennen beendete er auf Platz 16. Beim darauffolgenden Prestige-GP in Monaco blieb er als Dreizehnter erneut ohne Punkte und auch in Spanien ging er leer aus.

Die Frage, wie viel Zeit dem zuhause bereits frenetisch gefeierten Neuling noch bleibt, um sein Können unter Beweis zu stellen, wurde schon vor dem GP-Start laut. Am Freitag erklärte Alpine-Teamoberhaupt Flavio Briatore in der offiziellen FIA-Pressekonferenz dazu: «Wir müssen noch abwarten, bevor wir ein Urteil fällen. Wir werden dieses Rennen sehen, wir müssen das ganze Rennen sehen. Wir haben Monaco hinter uns, und das war für alle ein sehr spezieller GP. Wir haben im Qualifying viele Fehler gemacht. Und in Monaco ist das Abschlusstraining entscheidend.»

«Das ist das erste echte Rennen, das Franco bestreiten wird. Wie viele Rennen er noch bekommt, das weiss ich ehrlich gesagt nicht. Ich sage nie, fünf, drei, vier oder ein Rennen. Wir werden sehen. Wenn Colapinto die richtige Leistung abliefert, ist er im Auto. Wenn nicht, werden wir sehen. 2025 ist ein Vorbereitungsjahr für 2026. Deshalb werde ich jedes Experiment durchführen, das nötig ist. Ich weiss derzeit nicht, ob Franco für die ganze Saison bleiben wird, wir werden sehen. Das hängt von der Leistung ab, für uns zählt nur die Performance, nichts anderes», stellte der Italiener klar.

Der Druck, der auf den jungen Schultern von Colapinto lastet, ist also gross. Und um zu verhindern, dass ihm das Gleiche blüht wie seinem Vorgänger, muss der Formel-2-Neunte des Vorjahres zulegen und Punkte einfahren. Wie das geht, bewies zuletzt sein Teamkollege Pierre Gasly mit Platz 8 auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.

Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:32:57,375 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +2,471 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +10,455
04. George Russell (GB), Mercedes, +11,359
05. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +13,648
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +15,508
07. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +16,022
08. Pierre Gasly (F), Alpine, +17,882
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +21,564
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +21,826
11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +25,532
12. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +25,996
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +28,822
14. Carlos Sainz (E), Williams, +29,309
15. Franco Colapinto (IR), Alpine, +31,381
16. Esteban Ocon (F), Haas, +32,197
17. Oliver Bearman (GB), Haas, +37,065
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Antriebseinheit
Alex Albon (T), Williams, Aufgabe

WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 186 Punkte
02. Norris 176
03. Verstappen 137
04. Russell 111
05. Leclerc 94
06. Hamilton 71
07. Antonelli 48
08. Albon 42
09. Hadjar 21
10. Ocon 20
11. Hülkenberg 16
12. Stroll 14
13. Sainz 12
14. Gasly 11
15. Tsunoda 10
16. Bearman 6
17. Lawson 4
18. Alonso 2
19. Bortoleto 0
19. Doohan 0
20. Colapinto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 362 Punkte
02. Ferrari 165
02. Mercedes 159
03. Red Bull Racing 144
05. Williams 54
06. Racing Bulls 28
07. Haas 26
08. Sauber 16
09. Aston Martin 16
10. Alpine 11

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