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Faire Stallorder in Monza? Das sagt Teamchef Stella

Von Vanessa Georgoulas
McLaren-Teamchef Andrea Stella

McLaren-Teamchef Andrea Stella

Im Italien-GP wies die McLaren-Teamführung Oscar Piastri an, seinen Teamkollegen Lando Norris vorbeizulassen. Teamchef Andrea Stella erklärte hinterher, aus welchen Gründen der Positionswechsel befohlen wurde.

Die McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri und Lando Norris eilen der Konkurrenz in der WM-Wertung davon. Das Duo liefert sich ein Duell um die WM-Krone, und die Teamführung hat dafür unter dem Begriff «Papaya Rules» eine Reihe von Regeln verfasst, um für einen fairen teaminternen Kampf zu sorgen.

Dennoch gab es im jüngsten Kräftemessen in Monza eine Anweisung, die für Wirbel gesorgt hat: Nachdem beide McLaren-Piloten in aufeinanderfolgenden Runden an der Box waren, wurde Piastri angewiesen, seinen Teamkollegen wieder vorbeizulassen. Denn Norris hatte vor seinem Stopp in Runde 46 die Nase vorn, er war als Zweiter hinter Leader Max Verstappen unterwegs.

Doch ein langsamer Stopp von Norris – und ein schnelles Abfertigen von Piastri in der Runde davor – sorgte dafür, dass Norris hinter seinen Teamkollegen fiel und somit Dritter war. Das Team reagierte und bat Piastri, Platz zu machen – dabei wurde das letztjährige Rennen in Ungarn erwähnt, bei dem Norris für Piastri Platz machen musste, nachdem er durch die Boxenstopp-Reihenfolge vorbeigekommen war. Der Brite tat dies damals zähneknirschend – und überliess dem Australier damit den Sieg. Es war der erste GP-Triumph des Rennfahrertalents aus Melbourne.

Piastri machte in Monza auch Platz – und kam hinter Sieger Verstappen und Norris als Dritter ins Ziel. Teamchef Andrea Stella erklärte daraufhin: «Wir hatten nicht die Absicht, durch den Stopp die Positionen zu tauschen, deshalb war das fair. Und es entspricht auch unseren Prinzipien, die klar sind.»

Man habe auf ein Safety-Car gehofft, und deshalb lange mit den Stopps gewartet. Und dass Piastri vor Norris an die Box durfte, lag daran, dass man den 24-Jährigen davor schützen wollte, von Verfolger Charles Leclerc geschnappt zu werden, betonte der Italiener nach dem Fallen der Zielflagge.

«Wir haben im Interesse des Teams gehandelt. Und die klare Absicht war es, dadurch keinen Wechsel der Positionen herbeizuführen. Wir dachten, es ist nur gerecht, wenn wir die gleiche Situation wie vor dem Stopp herstellen und sie dann frei gegeneinander kämpfen lassen. Das entspricht unseren Regeln.»

Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:13:24,325 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,207 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +21,351
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +25,624
05. George Russell (GB), Mercedes, +32,881
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +37,449
07. Alex Albon (T), Williams, +50,537
08. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +58,484
09. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +59,762
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1:03,891 min
11. Carlos Sainz (E), Williams, +1:04,469
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:19,288
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:20,701
14. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:22,351
15. Esteban Ocon (F), Haas, +1 Runde
16. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
17. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1 Runde
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
Out
Fernando Alonso (ESP), Aston Martin, Aufhängung
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Hydraulik

WM-Stand (nach 16 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 324 Punkte
02. Norris 293
03. Verstappen 230
04. Russell 194
05. Leclerc 163
06. Hamilton 117
07. Albon 70
08. Antonelli 66
09. Hadjar 38
10. Hülkenberg 37
11. Stroll 32
12. Alonso 30
13. Ocon 28
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Bortoleto 18
17. Bearman 16
18. Sainz 16
19. Tsunoda 12
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 617 Punkte
02. Ferrari 280
03. Mercedes 260
04. Red Bull Racing 239
05. Williams 86
06. Aston Martin 62
07. Racing Bulls 61
08. Sauber 55
09. Haas 44
10. Alpine 20

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