McLaren: Piastri gegen Norris? Jetzt ist alles anders

Martin Brundle mit Lando Norris und Oscar Piastri (hier in Silverstone)
Der Engländer Martin Brundle (66) hat in der Formel 1 schon fast alles erlebt, inklusive Fahrer-Rivalitäten wie nun bei McLaren zwischen Oscar Piastri und Lando Norris. Der 158-fache GP-Teilnehmer, Sportwagen-Weltmeister von 1988 und heutige F1-Experte der britischen Sky ordnet das Geschehen der zwei Titelanwärter ein.
Brundle erklärt: «Was Lando Norris beim Start getan hat, das war opportunistisch und ziemlich brillant. Auf der feuchten Fahrbahn und nachdem er das Heck von Verstappens Red Bull Racing-Renner berührt und seinen Frontflügel beschädigt hatte, setzte er seinen Überholvorgang mit ausgefahrenen Ellbogen fort und prallte dabei ausgerechnet in den Wagen seines Teamkollegen Piastri, der – gelinde gesagt – nicht beeindruckt war.»
«Aber die Rennkommissare fanden das nicht strafwürdig, auch im Wissen, dass in der ersten Runde eines Rennens den Fahrern eine etwas längere Leine gelassen wird.»
«Piastri appellierte am Funk, das vor dem Hintergrund zu klären, wonach sich die beiden McLaren-Fahrer doch nicht ins Gehege kommen sollten, doch das Team lehnte ein Eingreifen ab. Das hätte wohl auch eine recht hitzige Nachbesprechung gegeben.»
«Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass sich die Dynamik zwischen den beiden McLaren-Fahrern unwiderruflich geändert hat. Das war letztlich ja auch nur eine Frage der Zeit.»
«Wie schon in Monza bat das Team Norris, den führenden McLaren mit dem Recht auf den ersten Boxenstopp, seine bessere Position aufzugeben, um Teamkollege Piastri erneut bei der Verteidigung gegen Leclerc zu unterstützen und ihm so zu mehr Punkten zu verhelfen. Doch dieses Mal lehnte Norris ab und fuhr als Erster an die Box. Wie es der Zufall wollte, wurde er dann sehr schnell gestoppt, und Piastri hatte einen holprigen zweiten Boxenstopp – das genaue Gegenteil von Monza also.»
«Vielleicht sollte McLaren seine beiden Fahrer jetzt einfach ohne Einmischung untereinander fechten lassen. Eventuelle böse Folgen werden durch die Notwendigkeit gemildert, Rennen zu beenden, Punkte zu holen, FIA-Strafen im Rennen zu vermeiden und zu verhindern, dass Max Verstappen die beiden einholt.»
Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit
01. George Russell (GB), Mercedes, 1:40:22,367 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +5,430 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren +6,066
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +8,146
05. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +33,681
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +45,996
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:20,667 min
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1:25,251*
09. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:33,527
10. Carlos Sainz (E), Williams, +1 Runde
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
14. Alex Albon (T), Williams, +1
15. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
17. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1
18. Esteban Ocon (F), Haas, +1
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
20. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1
*5-sec-Zeitstrafe fürs Verlassen der Strecke
WM-Stand (nach 18 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 336 Punkte
02. Norris 314
03. Verstappen 273
04. Russell 237
05. Leclerc 173
06. Hamilton 125
07. Antonelli 88
08. Albon 70
09. Hadjar 39
10. Hülkenberg 37
11. Alonso 36
12. Sainz 32
13. Stroll 32
14. Lawson 30
15. Ocon 28
16. Tsunoda 20
17. Gasly 20
18. Bearman 18
19. Bortoleto 18
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 650 Punkte (Weltmeister)
02. Mercedes 325
03. Ferrari 298
04. Red Bull Racing 290
05. Williams 102
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 68
08. Sauber 55
09. Haas 46
10. Alpine 20