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Russland-GP vor Absage? Märchen oder echte Gefahr?

Von Mathias Brunner
Rennatmosphäre in Sotschi

Rennatmosphäre in Sotschi

In verschiedenen Medien geistert herum, der Grosse Preis von Russland (11. Oktober) werde wegen finanzieller Probleme abgesagt. Wir gingen der Frage nach, ob diese Gefahr echt ist.

Zahlreiche Medien haben berichtet: Die zweite Ausgabe des Formel-1-WM-Laufs in Sotschi sei in arger Gefahr. Der auf 11. Oktober angesetzte Grosse Preis von Russland werde ?vielleicht an finanziellen Engpässen scheitern. So wird Veniamin Kondratiev, der übergangsmässige Gouverneur der Region Krasnodar mit den Worten zitiert: «Wenn wir keine Darlehen erhalten, dann wird es auch kein Rennen geben.»

Es ist davon die Rede, dass für die Durchführung des Grand Prix mehr als 60 Millionen Euro fehlten. Und Kondratiev kann und will es sich nicht leisten, öffentliche Gelder für Schulden abzuziehen, um den Luxus eines Autorennens zu finanzieren.

Fakt ist: der Kartenverkauf für das Rennen verläuft schleppend. Nur knapp 20.000 Tickets sind verkauft. Die Wirtschaftslage ist wegen des Rubel-Zerfalls gestört.

Fakt ist aber auch: Es gibt einen Vertrag zwischen der Region Krasnodar und der Firma «Formula One Management», der 2010 geschlossen worden ist, mit dem damaligen Promoter Omega als dritter Partei. Das finanzielle Risiko trägt dabei gar nicht die Region Krasnodar, sondern die Regierung in Moskau.

Wieso Kondratiev so auf den Putz haute, ist nicht ganz klar, denn dieses Darlehen wird gewährt. Aber vielleicht wurde der Politiker auch missverstanden, denn im Interview mit russischen Medien hatte er komplett gesagt: «Wir haben ein Abkommen mit dem Finanzminister, dass wir ein Staatsdarlehen erhalten. Wenn wir das nicht erhalten, dann wird es auch kein Rennen geben.» Zitiert wurde der Übergangs-Gouverneur dann aber vorwiegend mit dem zweiten Satz, und das erweckt den Eindruck, das Rennen könnte in Gefahr sein.

Sergey Vorobyev, Rennpromoter des Russland-GP in Sotschi, sagt: «Die ganzen Vorbereitungen laufen nach Plan, das Rennen wird ganz normal stattfinden, so wie in den kommenden Jahren ebenfalls.»

Der russische Präsident Vladimir Putin – für den der Grand Prix eine der grössten Prestige-Veranstaltungen des Jahres darstellt – hatte den Deal auf höchster Ebene mit Bernie Ecclestone eingefädelt.

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