Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Zweiter Testtag in Barcelona, Schnapsideen in Genf

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel im neuen Ferrari

Sebastian Vettel im neuen Ferrari

​Die Formel-1-Fans blicken gespannt auf zwei Orte heute: Ausserhalb von Barcelona beginnt bald der zweite Wintertesttag, in Genf geht es um die Zukunft der Formel 1.

Punkt 9.00 Uhr schaltet die Boxenampel des Circuit de Barcelona-Catalunya auf Grün: Dann beginnt auf der katalanischen GP-Strecke der zweite Wintertesttag der Formel 1.

Nico Rosberg will den tollen Eindruck von Lewis Hamilton gestern bestätigen: Der Weltmeister konnte im neuen Silberpfeil 155 Runden fahren, kein neues Auto lief auf Anhieb so standfest. Ob eine angebliche revolutionäre Fahrzeugnase schon heute am Silberpfeil zum Einsatz kommt, ist noch ungewiss.

Sebastian Vettel rückt ein zweites Mal mit dem neuen Ferrari aus. «Wenn es etwas gibt, das am Testmontag nicht positiv gewesen ist, dann höchstens, dass ich gerne noch ein wenig länger gefahren wäre», sagte der Heppenheimer nach 69 Runden.

Bei Williams sitzt erneut Valtteri Bottas am Lenkrad, bei Red Bull Racing für seinen zweiten Tag Daniel Ricciardo.

Im Force India sitzt erstmals ein Stammfahrer: Nachdem Testpilot Alfonso Celis am Montag aerodynamische Abgleiche abgespult hat und kaum schnelle Runden drehen durfte, fühlt dem neuen Renner heute Stammfahrer Sergio Pérez auf den Zahn.

Bei Toro Rosso wird abgewechselt: Gestern sass Carlos Sainz am Lenkrad, heute ist die Reihe an Max Verstappen. Das kleinere Red-Bull-Team wurde am Montag von Getriebeproblemen geärgert.

Es ist mit mehr Fans an der Strecke zu erwarten, denn heute nimmt Idol Fernando Alonso die Testarbeit auf. Jenson Button war vom neuen McLaren-Honda überaus angetan, Alonso will die Fortschritte nun selber erfahren.

Zweiter Testtag für Pascal Wehrlein im neuen Manor, zweiter Testtag auch für Jolyon Palmer im Renault. Beide Autos waren am Montag Sorgenkinder: Bei Manor gab es die üblichen Problemchen eines neuen Autos, im Renault spukte es in der Software.

Die US-Amerikaner von Haas F1 haben neue Teile einfliegen lassen, um die Frontflügelaufhängung zu verstärken. Am Montag war dem Genfer Romain Grosjean auf der Start/Ziel-Geraden der Frontflügel gebrochen. Im Auto sitzt heute Esteban Gutiérrez.

In Genf geht es um die Zukunft der Formel 1. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hat gestern dargelegt: «Wir haben eine Sitzung der Strategiegruppe am Morgen, und am Nachmittag tagt dann die Formel-1-Kommission. Ich sehe viele Streitgespräche auf uns zukommen, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir uns auf etwas einigen. Ich sehe das als wunderbare Gelegenheit für die Formel 1, etwas Besonderes zu erzeugen für 2017. Es wäre eine Schande, diese Gelegenheit verstreichen zu lassen. Pardon für die Wortwahl, aber wir müssen jetzt den Bullen endlich bei den Hörnern packen.»

«Es gibt auch keinen Grund, die Entscheidung ein weiteres Mal hinauszuzögern. Wir kennen alle Daten, die wir brauchen. Wir müssen jetzt handeln. Aber dazu brauchen wir starke Führung durch den Autoverband und den Formel-1-Promoter, die am gleichen Strick ziehen müssen. Finden wir keine Lösung, dann wäre über den 29. Februar hinaus Einstimmigkeit notwendig, um die neuen Regeln für eine spektakulärere Formel 1 einzuführen, und jeder weiss, dass Einstimmigkeit im GP-Sport so gut wie unmöglich zu erreichen ist.»

«Wir haben vor rund zwölf Monaten festgelegt: Die Formel 1 soll schneller werden und lauter, die Autos sollen sichtbar schwierig zu fahren sein, die Reifen sollen fetter sein, wir wollen, dass sich herausragende Piloten besser durchsetzen können, wir wollen einen aggressiveren Look. Das alles haben wir festgelegt, wir müssen uns nur endlich dazu durchringen, das alles umzusetzen.»

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone wird aber auch radikale Änderungsvorschläge auf den Tisch bringen: Wie etwa, den schnellsten Zehn im Abschlusstraining WM-Punkte zu geben, dann aber ihre Reihenfolge fürs Rennen umzudrehen – der Schnellste im Training müsste also von Startplatz 10 aus ins Rennen gehen!

Barcelona-Testzeiten, 1. Tag

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:24,939 (69 Runden)
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,409 (155)
3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,044 (86)
4. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:26,091 (80)
5. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:26,298 (57)
6. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,860 (83)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:27,180 (55)
8. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:27,555 (88)
9. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,292 (54)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:28,399 (31)
11. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:29,356 (36)

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Präsentation Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

1. Barcelona-Test: So wird gefahren
Mercedes
Dienstag 23. Nico Rosberg
Mittwoch 24. Lewis Hamilton
Donnerstag 25. Nico Rosberg
Ferrari
Dienstag Sebastian Vettel
Mittwoch und Donnerstag Kimi Räikkönen
Williams
Dienstag Valtteri Bottas
Mittwoch und Donnerstag Felipe Massa
Red Bull Racing
Dienstag Daniel Ricciardo
Mittwoch und Donnerstag Daniil Kvyat
Force India
Dienstag Sergio Pérez
Mittwoch Nico Hülkenberg
Donnerstag Alfonso Celis
Toro Rosso
Dienstag und Donnerstag: Max Verstappen
Mittwoch: Carlos Sainz
Sauber (mit 2015er Auto in neuer Lackierung)
Dienstag Marcus Ericsson
Mittwoch und Donnerstag Felipe Nasr
McLaren-Honda
Dienstag und Donnerstag Fernando Alonso
Mittwoch Jenson Button
Manor Racing
Dienstag Pascal Wehrlein
Mittwoch und Donnerstag Rio Haryanto
Renault
Dienstag Jolyon Palmer
Mittwoch und Donnerstag Kevin Magnussen
Haas F1
Dienstag und Donnerstag Esteban Gutiérrez
Mittwoch Romain Grosjean

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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