Eklat beim EM-Finale in Eenrum – Zuschauer Herzanfall
Eigentlich war das Grasbahn-EM-Finale und die Läufe der Seitenwagen eine runde Sache. Kenner sprachen von den besten Rennen, die sie in den letzten Jahren gesehen hätten.
Eigentlich.
Ganz rund war der Renn-Nachmittag im wunderschönen Sportpark Eenrum in der Nähe von Groningen dann doch nicht, fast hätte er sogar abgebrochen werden müssen. Was war geschehen?
Neben 15 EM-Läufen standen auch fünf Durchgänge der international top besetzten Seitenwagenklasse, sowie acht der Enduros (in den Niederlanden Short Track genannt) auf dem Programm. 13:30 Uhr war Beginn der Rennläufe, gegen 16:30 Uhr sollte die Veranstaltung der FIM Europe beendet sein. Das war durchaus optimistisch gedacht.
Zum Auftakt wurden drei EM-Läufe und ein Lauf der Gespanne gefahren. Bei den Dreirädern gab es dann schon mal zwei Abbrüche und Re-Starts, die ihre Zeit dauerten. Dann folgten zwei STC-Durchgänge, mit jeweils zwölf Startern. Ging der erste Lauf noch sauber durch, kollidierten bei den STC 500 zwei Piloten und beschädigten dabei auch noch die Planke auf der Gegengeraden.
Das bedeutete letztlich einen Zeitverzug nach dem ersten Durchgang von fast eineinhalb Stunden. Der Jury-Präsident der FIM, Piotr Szymanski, ordnete daher an, die weiteren STC-Läufe zu streichen.
Das gab lautstarken und zum Teil aggressiven Protest der Fahrer, Betreuer und Funktionäre dieser Klientel. Als die nächste EM-Gruppe aufgerufen wurde und zum Teil schon auf der Bahn war, besetzten einige Mitglieder der STC-Teams gleichfalls die Bahn am Fahrerlagereinlass, zum Teil mit dem Motorrad. Es wurde lautstark hin- und herdiskutiert, Beschimpfungen ausgestoßen und dann schmiss ein Fahrer sein Bike mitten auf die Bahn und wollte schon weggehen.
Dann kam er nach einigem Hin und Her doch zurück, startete sein Motorrad und ließ dabei das Hinterrad derart durchdrehen, dass man vor dem Sandstrahl flüchten musste. Und das Ganze unter hässlichen, unsportlichen Bemerkungen.
Letztlich ging es dann doch weiter und der Grasbahn-Europameister 2025 war mit Kenneth Kruse Hansen aus Dänemark noch vor 18 Uhr gekürt.
Doch fast wäre auch noch die Siegerehrung geplatzt. Nur zirka 20 m entfernt spielte sich plötzlich ein fast schon bedrohliches Schauspiel ab. Irgendwelche Idioten hatten Schlägereien angezettelt, diese hatten nach Erkenntnissen von Augenzeugen mit der Absage der Enduros zu tun.
Das Schlimmste aber kam, als die EM-Finalisten geehrt wurden. Plötzlich gab es aufgeregte Rufe von den Rängen, es wäre etwas passiert. Was war geschehen? In der ganzen Hektik und Aufregung hatte jemand einen Herzanfall bekommen. Medizinisches Personal war dann schnell zur Stelle zur Erstversorgung. Ein Statement zur Gesundheit der betreffenden Person liegt noch nicht offiziell vor.