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Karriere im Motorradrennsport: Keine normale Kindheit

Von Manuel Pecino
David Alonso

David Alonso

Um im Sport erfolgreich zu sein, muss man bereits im Kindheitsalter hart trainieren und auf vieles verzichten. Moto3-Weltmeister und Moto2-Pilot David Alonso (Aspar) kann ein Lied davon singen.

Die Eltern von Nachwuchstalenten investieren viel Zeit und Geld und richten ihr Leben vollkommen auf das Ziel aus, dass ihr Sprössling einmal ein ganz Großer wird im Motorradrennsport. Dies geht einher mit vielen Entbehrungen – ohne zu wissen, wie das Ganze für die Familie und vor allem für ihr Kind ausgeht.

Die Kinder sind wenig zu Hause, weshalb es ihnen schwerfällt, ein normales soziales Umfeld aufzubauen. Freunde finden sie meist nur in den Fahrerlagern der verschiedenen Nachwuchsserien.

So erging es auch Moto2-Pilot David Alonso vom Team Aspar, was der mittlerweile 19-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com bestätigte. «Ich hatte keine normale Kindheit. Ich habe zwar meinen Kindheitsfreund Pablo, aber viele meiner Freunde sind aus dem Motorradumfeld. An den Wochenenden habe ich mich immer sofort nach der Schule in den Van gesetzt, um zu den Rennstrecken zu fahren.»

Sind die Wochenenden gänzlich dem Motorradsport verschrieben, wird auch unter der Woche viel trainiert. «Mittwochs und freitags waren unsere fixen Trainingstage. Da haben wir um halb fünf die Schule verlassen, eine Kleinigkeit gegessen und dann sind wir zum Training auf eine Rennstrecke gefahren, die eine Stunde weit entfernt war», erinnert sich Alonso, der ständig von seinem Heimatort Guadalajara nach Madrid pendelte und seine wenige freie Zeit sehr effizient einzuteilen wusste. «Ich nutzte die Fahrt zu den Rennstrecken, um im Auto meine Hausaufgaben zu machen. Ich hatte dafür einen Tisch, den ich auf meine Beine gestellt habe. Da wir so viele Stunden unterwegs waren, konnte ich die Zeit gut nutzen.»

Bei diesem Leben ist es schwer, Schule und Beruf(ung) unter einen Hut zu bringen. Aus Zeitmangel wird das Schulische oft hintenangestellt. «Ich habe die Mittelschule abgeschlossen und als ich 2023 in die Moto3-WM kam, musste ich das Gymnasium machen – das hat aber nicht funktioniert», meint Alonso nachdenklich. Er suchte sich deshalb eine Alternative. «Ich hatte keine Zeit und keine Möglichkeit, also habe ich beschlossen, Sprachen zu lernen, um meinen Geist zu trainieren.»

Bei David Alonso scheint sich der Aufwand gelohnt zu haben. 2024 wurde er überlegen Moto3-Weltmeister, 2025 fährt er in der Moto2-WM. Bei den meisten bleibt dies jedoch ein Traum, der nicht in Erfüllung geht.

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