Sergio Garcia: «Das hat mir viel Schmerz bereitet»

Sergio Garcia kann wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken
In der ersten Saisonhälfte 2024 zeigte Moto2-Pilot Sergio Garcia beeindruckende Leistungen und führte die Weltmeisterschaft an. Danach folgte der Einbruch, Teamkollege Ai Ogura wurde Weltmeister. Auch 2025 wurde es beim Spanier nicht besser. Zuerst brach er sich bei einem Crash beim Vorsaisontest in Jerez rechts einen Mittelhandknochen. Dann musste er sich wegen eines Operationsfehlers erneut unter das Messer begeben. «Es war schwierig. Der Knochen war gebrochen, aber nicht auf normale Weise. Die erste Operation verlief nicht gut, obwohl der Arzt und ich dachten, dass alles in Ordnung sei. Dann zeigte die zweite Untersuchung, dass es wirklich schlimm war. Es war schwierig, weil ich nie wusste, wann ich in die Saison starten konnte», erklärte Garcia im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Die ersten drei Grands Prix fanden ohne Garcia statt. Danach blieben die Erfolge aus. Wegen seiner Verletzung hatte er einen Trainingsrückstand, dazu kam, dass er mit dem Motorrad nicht zurechtkam. «Es war schrecklich. Letztes Jahr hatte ich am Ende große Probleme mit dem neuen Chassis, das Boscoscouro uns gegeben hatte. Ich glaube, wir haben das Motorrad nicht so gut an dieses Chassis und diese Schwinge angepasst, wie wir es hätten tun müssen», blickte der 22-Jährige zurück.
Schließlich trennte sich das Weltmeister-Team MSI Mitte Juni von Garcia – in Aragon fuhr er sein vorerst letztes Moto2-Rennen. Die Stimmung im Team war schlecht, eine weitere Zusammenarbeit war nicht mehr möglich. «Ich weiß nicht genau warum, aber die Beziehung war nicht gut. Am Ende wollten sie mich vom Motorrad nehmen, und ich sagte okay, weil das in diesem Moment das Beste für mich war. Es war wirklich schlimm und hat mir viel Schmerz bereitet», meinte Garcia.
Nach kurzer Arbeitslosigkeit ist Garcia auf dem Balaton Park Circuit in Ungarn ins Fahrerlager zurückgekehrt. Als Vertretung von Senna Agius bei Inact GP erledigte er einen unauffälligen Job – er wurde 16. «Es war schwierig, weil ich ohne Rennrhythmus ankommen bin. Mit der neuen Kalex und der neuen Federung von White Power war es auch schwierig. Es war schwer, an diesem Wochenende alles zu verstehen. Wir haben verschiedene Dinge am Motorrad ausprobiert, und ich habe nicht alles verstanden. Wir hatten beschissene Sessions», lautete das Resümee von Garcia.
Dennoch war der Ungarn-GP ein erfolgreiches Wochenende für Sergio Garcia – am Plattensee unterschrieb er einen Vertrag bei Gresini Racing für die Saison 2026. Das italienische Team wird nächstes Jahr mit ihm und Alonso Lopez einen fahrerischen Neustart machen. «Ich bin wirklich glücklich, wieder in der Weltmeisterschaft dabei zu sein und bereits einen Vertrag für die nächste Saison mit Gresini zu haben», freute sich Garcia. «Es ist unglaublich, denn dieses Jahr hatte ich viele Probleme, zuerst mit meiner Hand und den Operationen. Dann habe ich zu spät angefangen, hatte Probleme mit dem Team und dem Motorrad und habe aufgehört zu fahren.»
Auf den Neustart mit Gresini blickt Garcia mit Vorfreude voraus. «Ich bin sehr glücklich, weil es eine große Familie ist, die außerdem viel Erfahrung mit MotoGP und Moto2 hat. Ich denke, das könnte eine gute Gelegenheit sein, und ich muss ruhig bleiben.»
Apropos MotoGP: Gresini Racing feiert in diesem Jahr in der Königsklasse mit Alex Marquez und Fermin Aldeguer beachtliche Erfolge. Mit herausragenden Leistungen in der Moto2-Saison 2026 könnte sich auch Garcia für den Aufstieg in die MotoGP empfehlen. «Es ist auch wichtig, dass sie die Ducati in der MotoGP haben, die derzeit besten Motorräder. Das ist eine sehr gute Gelegenheit», ist er sich sicher.
Zunächst wird Sergio Garcia am kommenden Wochenende in der Superbike-WM auf ein «Big Bike» steigen. In Magny-Cours wird er im Honda-Werksteam den verletzten Iker Lecuona vertreten.