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Tom Lüthi nach dem Rücktritt: «Fokus auf das Neue»

Von Jordi Gutiérrez
Tom Lüthi mit Florian Prüstel (links)

Tom Lüthi mit Florian Prüstel (links)

Nach 19 Jahren als GP-Pilot ist beginnt für Tom Lüthi am kommenden Wochenende in Katar die erste WM-Saison am Streckenrand. Der Sportdirektor von CFMOTO PrüstelGP spricht über seine neuen Aufgaben.

Tom Lüthi beendete seine Karriere als aktiver Rennfahrer am Ende der letztjährigen Saison. Dem Rennsport bleibt der 35-jährige Schweizer aber weiterhin erhalten. Schon im Vorjahr übernahm er das Management des Nachwuchsrennfahrers Noah Dettwiler, seit dieser Saison ist er zudem in seiner neuen Rolle als Sportchef bei CFMOTO Racing PrüstelGP im Einsatz. Bei ausgewählten Grand Prix wird Lüthi zudem als Experte für SRF auftreten, das wurde am Dienstag bekannt.

Bein den privaten und offiziellen Moto3-Wintertests war Lüthi in seiner neuen Funktion bereits in der Box des CFMOTO-Teams mit den Fahrern Carlos Tatay und Xavier Artigas anzutreffen. Im Interview mit SPEEDWEEK.com schilderte er seine ersten Eindrücke.

Wie fühlt sich ein 125-ccm-Weltmeister von 2005, zweifacher Moto2-Vizeweltmeister und 17-facher GP-Sieger in seiner neuen Rolle am Streckenrand?

Tom Lüthi: Ganz okay. (Er schmunzelt.) Es war natürlich ungewiss für mich, wie das sein wird. Aber jetzt war ich doch schon bei einigen Tests, wo auch immer Moto2 dabei war, und es ist absolut okay. Ich glaube, dass es damit zu tun hat, dass ich natürlich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man testet. Das ist nicht Racing for Fun, ein bisschen raus und genießen – es ist immer Druck mit dabei. Die Jungs gehen aufs Motorrad und müssen in jeder Runde, in jeder Kurve liefern. Das ist Druck da und das vermisse ich eigentlich nicht. Deshalb ist es ganz okay und ich bin auch sehr beschäftigt mit meinem neuen Job. Da läuft in der Saisonvorbereitung so viel und gleichzeitig läuft auch das Projekt mit Noah [Dettwiler]. Es gibt es extrem viel zu tun. Daher ist mein Kopf voll in der neuen Sache drin und ich glaube, das hilft auch. Der Fokus auf das Neue, denn der Kopf muss da auch voll mit dabei sein.

Als Rennfahren kennst du das Business seit vielen Jahren. Wie schwierig war es, die Seiten zu wechseln und ins Geschäftliche einzutreten?

Es ist natürlich immer noch neu. Ich bin zum Teil schon schwer am Schwimmen, klar. Der einzige Weg ist aber reinzugehen und einfach zu machen – «Learning bei doing». Das ist eigentlich das, was ich tue. Es stimmt, ich kenne das Business, ich kenne das Racing, aber von der anderen Seite. Einige Sachen sehen wirklich komplett anders aus, aber es ist trotzdem spannend.

Wie gehst du auf Geschäftspartner zu? Vorher wurde dir viel abgenommen, jetzt musst du den Schritt machen.

Ja. Ich habe aber das Glück oder das Glück über die ganzen Jahre auch erarbeitet, dass es mit meinen persönlichen Sponsoren und Partnern alles langjährige Geschichten sind. Es ist wirklich schon eine Beziehung da. Da sind natürlich Verhandlungen geführt worden – «wie geht’s weiter, was machen wir». Weil es aber schon so gefestigt war, war es dann eigentlich einfacher. Viele private Sponsoren und Partner machen auch mit mir weiter, auch wenn ich jetzt in anderen Tätigkeiten aktiv bin.

Es gab aber natürlich auch neue Situationen, auch mit dem Projekt mit Noah – das zu finanzieren und dort Verhandlungen zu führen mit den Sponsoren und Akquise zu betreiben. Das war zum Teil auch wirklich neu und auf jeden Fall anders.

Zurück zum Projekt in der Moto3-WM, mit dem neu aufgestellten CFMOTO Racing PrüstelGP. Läuft bisher alles wie gedacht?

Ja, aber es muss sich natürlich noch weiter einspielen und einlaufen. Es gibt noch viel, das ungewiss ist. Es waren einfach bis jetzt nur Tests. Es läuft, es funktioniert, die Fahrer machen einen guten Job – aber es ist «nur Testerei». Wenn es dann mit den Rennen richtig losgeht, wenn Druck da ist und dann einmal etwas schiefgeht, dann sieht man erst, was funktioniert und was nicht. Da warte ich noch ein bisschen ab, denn im Rennsport kommen immer Probleme – es läuft nie perfekt, das ist aber normal. Bis hierhin bin ich aber wirklich happy.

Ich muss mich auch noch weiter einarbeiten und dranbleiben. Ich muss sagen, es sind wirklich sehr gute Leute im Team. Es ist sehr professionell, auch auf der Management-Seite. [Teamkoordinatorin] Susanna [Sola] ist gefestigt im Team und macht mit Florian [Prüstel] einen guten Job. Ich kann wirklich auf Leute zurückgreifen, wo ich auch die Infos bekomme, was wie wo ansteht. Bei den Technik-Leuten in der Box sind auch einige erfahrene Leute. Es ist wirklich nicht schlecht.

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