Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Johann Zarco (Ducati): «Ich muss meine Natur ändern»

Von Günther Wiesinger
Johann Zarco ist der Meinung, mit der Avintia-Ducati werde er bald wieder in die vordersten Positionen vorstossen. «Aber wegen der langen Pause fehlen noch gewisse Automatismen.»

Johann Zarco (29) verkürzte den Abstand zur Spitze an seinem zweiten MotoGP-Testtag auf der Ducati GP19 des Avintia Racing-Teams auf 1,2 Sekunden. Aber mit der Position konnte der Franzose nicht zufrieden sein, denn bei KTM hatte er 2019 sogar nach Platz 11 in Misano noch über das Motorrad gelästert.

«Mir ist heute gegenüber Freitag ein Fortschritt gelungen. Jede Runde war schneller, es ist mir alles leichter von der Hand gegangen», stellte der Franzose fest. «Das ist die Art und Weise, wie es mir gefällt. Schon gestern habe ich ein Vergnügen gespürt. Ich habe einen guten Speed auf der Geraden. Das bedeutet nicht, dass mir das hilft, eine sehr gute Rundenzeit zu fahren. Aber ich habe es trotzdem geschafft.»

Wo verliert Zarco mit der Ducati Zeit? «Ich bin ein Fahrer, der gerne mit viel Kurvenspeed fährt. Aber ich bemühe mich jetzt, manchmal mit weniger Kurvenspeed zu fahren und dafür andere Vorteile des Bikes zur Geltung zu bringen. Zum Beispiel die Beschleunigung. Das öffnet mir die Augen. In den zehn Jahren, in denen ich jetzt Grand Prix fahre, habe ich konstant immer alles geändert. Ich habe jetzt Erfahrung mit unterschiedlichen MotoGP-Maschinen. Ich versuche, meine Aufgabe so gut wie möglich zu erledigen. Bei der Ducati werde ich sofort schneller, wenn ich am Bike etwas ändere. Das gibt mir ein positives Gefühl.»

Zarco weiter: «Ich mag die Piste in Sepang. Es ist heiß, man kommt körperlich an die Grenzen. Ich bin nach dem Renncrash in Valencia fast drei Monate nicht auf dem Motorrad gesessen. Wenn ich Motocross fahren wollte, hat es in Südfrankreich meist geregnet, auch in Spanien. Die mangelnde Fahrpraxis habe ich am Freitag und heute gespürt. Einige Automatismen müssen noch zurückkommen. Ich habe mit der Ducati eine bessere Pace erwartet. Aber wir haben keinen Stress. In der langen Pause habe ich mich auch ein bisschen verändert…»

Offenbar hat sich Zarco vorgenommen, jetzt etwas gelassener zu werden.

«Durch den Renncrash in Valencia hatte ich nicht die Möglichkeit, mit viel Selbstvertrauen in den Winter zu gehen», sagt Zarco. «Ich muss wieder einiges Neues lernen. Bei Ducati wieder eine neue Herausforderung. Aber ich habe mich bewusst darauf eingelassen.»

Red Bull-Tech3-Teamchef Hervé Poncharal sagte, bei Zarco sei schon nach dem ersten KTM-Testtag «GAME OVER» gewesen. Bei Ducati will sich der Franzose nicht wieder in die Nesseln setzen.

«Bei Ducati habe ich eine andere Arbeit», versichert er. «Ich muss hier kein Motorrad entwickeln, ich kann mich wieder viel mehr auf mich selber konzentrieren. Deshalb ist die Aufgabe im Moment leichter für mich. Aber ich muss aufholen, denn ich will mit den guten Piloten mithalten. Wenn ich mit diesem Motorrad gut fahre, kann ich rasch wieder in die guten Positionen vordringen. Ich muss das Paket noch besser kennenlernen. Und ich möchte meine Natur verändern.»

MotoGP-IRTA-Test Sepang, Samstag, 8. Februar:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,572 min
2. Jack Miller, Ducati, 1:58,641 min, + 0,069 sec
3. Dani Pedrosa, KTM, 1:58,662, + 0,090
4. Joan Mir, Suzuki, 1:58,731, + 0,159
5. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:58,831, + 0,259
6. Maverick Viñales, Yamaha, 1:58,893, + 0,321
7. Alex Rins, Suzuki, 1:58,978, + 0,406
8. Pol Espargaró, KTM, 1:58,989, + 0,417
9. Marc Márquez, Honda, 1:59,097, + 0,525
10. Valentino Rossi, Yamaha, 1:59,116, + 0,544
11. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:59,224, + 0,652
12. Cal Crutchlow, Honda, 1:59,247, + 0,675
13. Danilo Petrucci, Ducati, 1:59,257, + 0,685
14. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:59,313, + 0,741
15. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,342, + 0,770
16. Miguel Oliveira, KTM, 1:59,365, + 0,793
17. Alex Márquez, Honda, 1:59,661, + 1,089
18. Brad Binder, KTM, 1:59,780, + 1,208
19. Johann Zarco, Ducati, 1:59,825, + 1,253
20. Tito Rabat, Ducati, 2:00,189, + 1,617
21. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:0,286, + 1,714
22. Takaaki Nakagami, Honda, 2:00,347, + 1,775
23. Iker Lecuona, KTM, 2:00,396, + 1,824
24. Bradley Smith, Aprilia, 2:01,119, + 2,547

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