KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

GP-Absage Sachsenring für viele Unternehmen spürbar

Von Otto Zuber
Am Sachsenring ist am GP-Wochenende viel los – entsprechend hart trifft die Absage alle Zulieferer

Am Sachsenring ist am GP-Wochenende viel los – entsprechend hart trifft die Absage alle Zulieferer

Die Absage des Deutschland-GP auf dem Sachsenring trifft nicht nur die Streckenbetreiber, Fahrer und Fans hart. Auch viele kleinere Unternehmen haben mit den Einnahmen aus dem WM-Wochenende gerechnet.

In der vergangenen Woche machten die GP-Organisatoren in Deutschland die Hoffnung auf ein diesjähriges WM-Wochenende zunichte: Sie verkündeten, dass der MotoGP-Besuch durch die Folgen der Coronavirus-Pandemie ersatzlos gestrichen sei. Ein Rennen hinter verschlossenen Türen kam auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage.

Die Absage schmerzt, nicht nur, weil bereits mehr als 70.000 Tickets für das GP-Wochenende am Sachsenring verkauft worden waren. Auch viele kleinere Unternehmen, die fest mit den Einnahmen aus dem MotoGP-Event gerechnet haben, bleiben nun auf ihren Vorbereitungskosten sitzen. Enrico Matthes, Geschäftsführer der GCS Event GmbH, der seit 2005 auch den Ankerberg-Campingplatz betreibt, erklärte dem Kollegen der Zeitung «Freie Presse»: «Es trifft vor allem die kleinen Firmen. Der Umsatz fehlt aber allen. Für uns bedeutet der Motorrad Grand Prix fünf Prozent vom Jahresumsatz.»

Aber auch für die vielen Dienstleister und Zulieferer, die am Sachsenring-Wochenende für einen reibungslosen Ablauf sorgen, ist die GP-Absage spürbar, betonte Matthes. «Für viele, darunter eine ganze Menge Studenten, ist es immer ein kleines Zubrot. Sie bedauern das natürlich sehr», erklärt er, der mit seinem Unternehmen selbst mit 150 Mitarbeitern am Sachsenring im Einsatz ist.

Immerhin ein Gutes hat die Absage: Die rund 12 Hektar des Ankerbergs, die während der Rennwochenenden für Campingplatz und Party-Areal genutzt werden, können in diesem Jahr bestellt werden. Dies muss alle fünf Jahre geschehen, damit die Fläche nicht den Status als Ackerland verliert.

Weniger hart von der Absage seien Pensionen und Hotels betroffen, beteuerte hingegen Jens Springmann vom Parkschlösschen Lichtenstein. Auch bei der Stadt Hohenstein-Ernstthal hält sich der Schaden in Grenzen. Zwar waren die bereits unternommenen Vorbereitungsarbeiten für die diesjährige Race-Party umsonst, bei der Absage zeigten aber alle Partner Verständnis für die besondere Lage.

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