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Jack Miller & Casey Stoner: Nur der Pass ist gleich?

Von Vanessa Georgoulas
Jack Miller

Jack Miller

Die Beförderung von Jack Miller ins Ducati-Werksteams weckt Erinnerungen an Casey Stoner. Doch mit dem zweifachen Weltmeister verbindet den Aufsteiger nicht viel, ist sich Livio Suppo sicher.

Der frühere Repsol-Honda-Teammanager Livio Suppo war unter anderem dafür verantwortlich, dass Jack Miller nach der Saison 2014 direkt von der WM-Einsteigerklasse in die MotoGP aufstieg. Der Australier trat in der Folge drei Jahre lang auf einer Honda an – erst im LCR-Rennstall und dann zwei Jahre mit dem MarcVDS-Team – dann erfolgte der Wechsel zum Pramac-Ducati-Team.

2021 darf der 25-Jährige im Rot des Ducati-Werksteams auftreten. Das bestätigte der Hersteller aus Borgo Panigale am vergangenen Mittwoch. Ein Australier bei den Italienern – das weckt natürlich Erinnerungen an Casey Stoner, der mit Honda und Ducati zwei WM-Titel holte. Doch für seinen früheren Chef Suppo bietet sich der Vergleich nicht an.

«Historisch hat die Zusammenarbeit zwischen Ducati und den Australiern funktioniert. Vielleicht hilft es, etwas wild zu sein, um mit dem sehr starken Bike klarzukommen, das eine einzigartige Charakteristik aufweist? Ich hoffe auf jeden Fall, dass die Geschichte von Jack und Ducati von Erfolg gekrönt wird», räumt der 55-Jährige im Gespräch mit den Kollegen con «GPOne.com» ein.

Gleichzeitig stellt Suppo klar, dass Stoner und Miller nicht viel verbindet: «Nur den Passport haben sie gemein, sie sind das komplette Gegenteil. Jack ist ein geborener Unruhestifter, er liebt es, ausgelassen zu feiern und Spass zu haben. Aus dieser Perspektive ist er ein Fahrer der alten Schule. Er musste erst herausfinden, dass er trainieren muss und sich nicht ausschliesslich auf sein Talent verlassen kann. Casey ist viel introvertierter, weniger ein Party-Tier, er führt ein ruhigeres Leben als Miller.»

Beim Thema Talent wagt Suppo aber keine Prognose: «Bei Stoner besteht kein Zweifel daran, dass er über unfassbar viel Talent verfügte. Miller hat nun die Chance bekommen, zu zeigen, was er drauf hat.» Auf die Frage, ob Miller bereit sei, für ein Werksteam zu fahren, erklärt er: «Schwer zu sagen, seit ich nicht mehr dabei bin. Ich würde sagen, die Ergebnisse sprechen für sich, aus Ducati-Sicht scheint es zu passen.»

«Danilo Petrucci, den ich sehr mag, hat in der zweiten Saisonhälfte 2019 nachgelassen, seine Performance war das Gegenteil von Jacks Leistung», fügt Suppo an. «Miller ist in den letzten sechs Rennen drei Mal auf dem Podest gelandet, damit hat er sich den Platz im Werksteam verdient, auch wenn Danilo in der WM-Tabelle vor ihm gelandet ist. Das ist keine einfache Entscheidung, und wahrscheinlich hat Ducati nie ganz an ihn geglaubt. Aber man gewinnt kein MotoGP-Rennen, wenn man kein Talent hat. Vielleicht muss er erst selbst ein bisschen mehr an sich glauben. Mir tut es leid, aber bevor wir ihn bei Ducati ganz abschreiben, müssen wir erst einmal schauen, was Dovizioso machen wird.»

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