Stefan Bradl (Honda): «Ich habe keine Hemmungen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl weiß, dass Repsol-Honda von ihm in Brünn keine Wunderdinge erwartet. Er will am Wochenende Vertrauen tanken und dann in Spielberg auf einem höheren Level einsteigen.

Stefan Bradl absolvierte am Dienstag daheim noch einen Covid-19-Test, am frühen Mittwochnachmittag machte er sich mit seinem Honda Civic TypeR von Aichach auf den Weg nach Brünn. Unterwegs wurde dem Honda-MotoGP-Testfahrer per E-Mail der Nachweis des negativen Testergebnisses zugeschickt.

Stefan Bradl will vor dem ersten Training keine überragenden Prognosen von sich geben. Denn in seinem ersten HRC-Jahr 2018 trumpfte er in Brünn als Wildcard-Pilot gleich im FP1 mit der achtbesten Zeit auf, unmittelbar hinter Dani Pedrosa (Honda). Er verlor damals nur 0,6 sec auf die Bestzeit von Zarco aus dem Tech3-Yamaha-Team. Doch im Rennen ging der Bayer etwas euphorisch ans Werk und räumte Bradley Smith (KTM) und sich selbst gleich in der ersten Kurve ab.

Damals hatte er in der Sommerpause in Brünn getestet, er hatte das 8-Rennen in Suzuka absolviert – und fühlte sich ausgezeichnet in Form.

Jetzt liegt Bradls letzter Renneinsatz genau ein Jahr zurück, auf der Honda RC213V ist er genau seit sechs Monaten nicht gesessen.

«Nach dem FP1 am Freitag kann ich einschätzen, wie lange es dauert, bis ich wieder in den Rennrhythmus komme», meint der Moto2-Weltmeister von 2011.

Die notorischen Bradl-Hater legen die zurückhaltenden Prognosen für Brünn als mangelnde Motivation und Lustlosigkeit aus. Bradl ist aber mit 50 Top-Ten-Ergebnissen längst mit Abstand der erfolgreichste deutschen Fahrer in der Königsklasse.

Der Honda-Werkspilot weiß, dass er es den Kritikern nie recht machen kann. Denn wenn er von der Hoffnung auf ein Top-Ten-Resultat reden würde wie manchmal in der Vergangenheit, würden sie ihm Größenwahn attestieren.

Bradl: «Ich habe überhaupt keine Hemmungen, ehrlich zu sein. Was soll ich beim Brünn-GP unter den aktuellen Voraussetzungen groß ausrichten? Ich werde versuchen, ein solides Rennwochenende abzuliefern, ohne übermäßigen Unfug zu betreiben. Ich möchte auch im Rennen eine solide Performance abliefern und die Renndistanz abspulen. Jede Runde wird für mich wichtig sein, weil ich dann eventuell beim nächsten Rennen wieder auf einem anderen Level weitermachen kann.»

Bradl macht kein Geheimnis daraus, dass er auch bei den zwei Spielberg-Rennen auf der Márquez-Honda sitzen wird.

«Ein GP-Wochenende ist so eng getaktet», ist sich der 30-jährige Bayer bewusst. «Das FP1 dient ein bisschen zum Einrollen. Im FP2 geht es schon zur Sache, und das FP3 Samstagfrüh ist schon fast ein Qualifying. Wo hast du noch Zeit, etwas zu testen, das Set-up zu verbessern und Vertrauen zu gewinnen? Im FP4 muss spätestens die Rennpace stimmen, da muss die Reifenwahl für Sonntag bereits feststehen. Und dann bist du schon im Warm-up.»

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