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Stefan Bradl: «Zwei Zehntel können 8 Ränge ausmachen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl auf der Repsol-Honda

Stefan Bradl auf der Repsol-Honda

Als Zwölfter sammelte Stefan Bradl zuletzt in Aragón die ersten Punkte der laufenden MotoGP-Saison im Trockenen. Vor Valencia spricht der Repsol-Honda-Pilot über die engen Abstände und die die Suche nach dem Limit.

Stefan Bradl (30) hat bei den letzten drei Grand Prix eine deutlich ansteigende Formkurve demonstriert. Denn er beendete den Regen-GP in Le Mans an ausgezeichneter achter Stelle, ließ sich beim Training zum Aragón-1-Event mit den Plätzen 12 und 16 aufhören, startete beim Teruel-GP mit den Positionen 4 und 13 am Freitag – und kassierte im Rennen vier Punkte für Platz 12. Vor ihm traf Cal Crutchlow ein, hinter ihm Andrea Dovizioso, die einzige Titelhoffnung von Ducati.

Mit der verbesserten Konkurrenzfähigkeit der Honda RC213V, der radikalen Änderung der Fahrwerks-Geometrie nach dem ersten Tag in Aragón-1 und der dadurch erforderlich gewordenen Anpassung des Fahrstils wurden nicht nur die Resultate besser, Bradl ließ sich dadurch auf auch eine erhöhte Risikobereitschaft ein. Das beweisen je ein Sturz in Le Mans, beim Aragonien- und Teruel-GP, die der Bayer aber verletzungsfrei überstand.

Stefan, manchmal fehlen dir im Oktober nur 0,5 sec auf die Bestzeit. Die Ergebnisse der letzten drei Grand Prix deuten auch auf ein gewachsenes Selbstvertrauen hin. Richtig?

Ja, sicher. Man sieht, dass die Zeitabstände immer geringer werden. Meine Zeitabstände waren in den letzten Wochen nie schlecht, auch im September nicht. Aber von der Position her war es halt nicht zufriedenstellend für mich.

Es ist befriedigender, wenn man weiter vorne steht, das ist logisch. Von den Rückständen war es nie ganz schlecht. Da haben wir im Team nie darüber gejammert.

Aber in der MotoGP bedeutet heute eine Sekunde Rückstand gleich einmal Platz 17 oder 18. Das ist dann wieder eine bittere Pille, die man schlucken muss.

Und wenn man konstant unter den Top-15 mitmischen will, muss man als Fahrer das Risiko erhöhen. Das führt zu Stürzen; das ist fast unvermeidlich?

Ja, mei. Man versucht natürlich in jeder Session das Limit auszuloten. Mittlerweile ist jedes Training wichtig. Schon am Freitag beginnt der Kampf um die Top-10 und den direkten Einzug ins Qualifying 2. Am Vormittag sind die Bedingungen zu dieser Jahreszeit am Freitag und Samstag im FP1 und FP3 noch recht kühl. Am Nachmittag wird es dann besser. Aber mittlerweile zählt jede Runde, jede Session.

Du kannst zum Beispiel eine Runde in Aragón in 1:47,7 min oder 1:49,9 min fahren, und der Unterschied von diesen zwei Zehntselsekunden macht dann sieben oder acht Plätze aus.

Du musst dich also pausenlos um eine gute Pace bemühen. Denn im Rennen zieht sich das Feld ein bisschen auseinander. Da ist es wichtig für den Kopf, dass du weißt, du kannst eine bestimmte Pace gehen, damit du dich nach vorne orientieren kannst und nicht befürchten musst: «Scheiße, es geht von der Position her wahrscheinlich nach rückwärts.»

Ergebnisse MotoGP Teruel-GP, 25.10.

1. Franco Morbidelli, Yamaha, 23 Runden in 41:47,652 min
2. Alex Rins, Suzuki, +2,205 sec
3. Joan Mir, Suzuki, +5,376
4. Pol Espargaró, KTM, +10,299
5. Johann Zarco, Ducati, +12,915
6. Miguel Oliveira, KTM, +12,953
7. Maverick Viñales, Yamaha, +14,262
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,720
9. Iker Lecuona, KTM, +17,177
10. Danilo Petrucci, Ducati, +19,519
11. Cal Crutchlow, Honda, +19,708
12. Stefan Bradl, Honda, +20,591
13. Andrea Dovizioso, Ducati, +22,222
14. Tito Rabat, Ducati, +26,496
15. Bradley Smith, Aprilia, +31,816
– Aleix Espargaró, Aprilia
– Alex Márquez, Honda
– Pecco Bagnaia, Ducati
– Takaaki Nakagami, Honda
– Brad Binder, KTM
– Jack Miller, Ducati

Stand Fahrer-WM nach 11 von 14 Rennen:

1. Mir, 137 Punkte. 2. Quartararo 123. 3. Viñales 118. 4. Morbidelli 112. 5. Dovizioso 109. 6. Rins 105. 7. Nakagami 92. 8. Pol Espargaró 90. 9. Miller 82. 10. Oliveira 79. 11. Petrucci 71. 12. Binder 67. 13. Alex Márquez 67. 14. Zarco 64. 15. Rossi 58. 16. Bagnaia 42. 17. Lecuona 27. 18. Aleix Espargaró 27. 19. Crutchlow 26. 20. Bradl 12. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 208 Punkte. 2. Ducati 171. 3. Suzuki 163. 4. KTM 143. 5. Honda 117. 6. Aprilia 36.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar, 242 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 235. 3. Ducati Team 180. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 176. 5. Red Bull KTM Factory Racing 157. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 118. 8. Red Bull KTM Tech3, 106. 9. Repsol Honda Team 79. 10. Esponsorama Racing 74. 11. Aprilia Racing Team Gresini 39.

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