Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Mooney VR46 Ducati: Schon im zweiten Jahr ein GP-Sieg

Von Günther Wiesinger
Manche MotoGP-Kundenteams mussten 17 oder 18 Jahre auf den ersten Sieg warten. Doch Rossis VR46-Truppe siegte bereits im der zweiten Saison, Gresini Racing sogar in der ersten – dank Bastianini.

Es passiert nicht alle Tage, dass ein MotoGP-Kundenteam einen WM-Lauf in der Königsklasse gewinnt. Pramac Ducati musste von 2005 bis zum Spielberg-GP 2021 warten, als Jorge Martin für Teambesitzer Paolo Campinoti erstmals einen MotoGP-Triumph eroberte. Lucio Cecchinello startete sein LCR-Honda-MotoGP-Team 2006 mit Casey Stoner, doch erst 2016 mit Cal Crutchlow gelang ihm der erste Sieg in der «premier class».

Auch Tech3-Teamchef Hervé Poncharal, der 2001 mit Shinya Nakano und Olivier Jacque in die 500-ccm-Klasse aufstieg, musste bis 2019 warten, ehe Miguel Oliveira erstmals einen MotoGP-Sieg erledigte – und zwar im zweiten Jahr nach dem Umstieg des französischen Teams von Yamaha auf KTM. Oliveira gewann 2020 in Spielberg und danach auch noch das Finale in Portimão auf der Red Bull-Tech3-KTM.

Aber es gab auch Ausnahmen: Das belgische Marc-VDS-Team übernahm die Honda-Bikes nach der Saison 2014 von Fausto Gresini, als sich der Italiener für insgesamt sieben Jahre mit Aprilia verbündete. Und Marc VDS bescherte Honda bereits in der zweiten Saison mit Jack Miller 2016 einen Sieg beim Regen-GP in Assen.

Auch das neue Petronas-Yamaha-Team von Razlan Razali, das große Teile der Marc-VDS-Mannschaft nach deren Rückzug aus der Königsklasse für 2019 übernahm, kam rasch zu ersten Erfolgen. In der zweiten Yamaha-Saison 2020 gewannen Morbidelli und Quartararo je drei Grand Prix, der Italiener wurde sogar hinter Joan Mir Vizeweltmeister und stellte das Yamaha-Werksteam (Rossi, Viñales) in den Schatten.

Auch Gresini-Honda war jahrelang ein Garant für MotoGP-Erfolge in der neuen Viertakt-Ära, die 2002 begann. Sete Gibernau sicherte sich für Gresini 2003 und 2004 den zweiten WM-Rang, ein Jahr später gelang dieses Kunststück Marco Melandri auf der Movistar-Honda des Gresini-Teams.

Und in den letzten zwei Jahren ließen wieder zwei neue Kundenteams aufhorchen. Gresini Racing stieg nach der Trennung von Aprilia 2022 auf Ducati um, Enea Bastianini gewann nicht nur gleich das ersten Rennen in Doha/Katar, sondern insgesamt vier Rennen und beendete die WM an dritter Stelle.

Das Mooney VR46-Ducati-Team von Valentino Rossi brauchte für den ersten Sieg ein bisschen länger, aber Marco Bezzecchi war am 2. April 2023 beim Argentinien-GP im Regen unantastbar.

Er führt jetzt in der WM, sein Teamkollege Luca Marini sicherte sich in Texas den ersten Podestplatz – und liegt in der WM an sechster Position.

Yamaha hofft trotz der Ducati-Erfolge der Rossi-Truppe, der Italiener möge sich für 2024 einen Umstieg auf die YZR-M1 überlegen.

Aber Ducati pocht auf einen Vertrag mit VR46 für 2024, und die Mooney VR46-Fahrer Bezzecchi und Marini spüren wenig Lust, die leistungsstarke Desmosedici gegen eine M1-Yamaha zu tauschen.

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