MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

Pecco Bagnaia: «Morbidelli verdient bessere Chance»

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia im Gespräch mit Franco Morbidelli

Pecco Bagnaia im Gespräch mit Franco Morbidelli

Noch ist nicht klar, wo Franco Morbidellis Weg nach dem Yamaha-Aus hinführen wird. Mit Pecco Bagnaia und Marco Bezzecchi stärken zwei von Ducatis MotoGP-Stars ihrem VR46-Kumpel den Rücken.

Seit einer Woche ist offiziell, dass Franco Morbidelli seinen Platz im Yamaha Factory Team für 2024 an Alex Rins verliert, nachdem er in knapp zwei Jahren als Werksfahrer – abgesehen von zwei vierten Plätzen bei speziellen Grip-Verhältnissen beim Argentinien-GP 2023 – deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Immerhin war der Italiener mit brasilianischen Wurzeln 2020 noch in Petronas-SRT-Farben mit drei MotoGP-Siegen WM-Zweiter.

«Ich bin in einer etwas ungemütlichen Situation, weil ich für nächste Saison keinen Sitz habe», räumte der 28-jährige VR46-Schützling auf seine aktuelle Lage angesprochen ein.

Der Moto2-Weltmeister von 2017 und MotoGP-Vizeweltmeister von 2020 gilt aber als aussichtsreicher Kandidat für einen Platz in einem Ducati-Kundenteam. Sollte sich der WM-Dritte Marco Bezzecchi für eine aktuelle Werksmaschine bei Pramac entscheiden, wäre Morbidelli für das VR46 Racing Team als VR46-Akademiker die logische Wahl. Wechselt «Bez» dagegen nicht, ist noch der zweite Platz bei Gresini Racing zu vergeben – neben dem seit Kurzem offiziell bestätigten Alex Márquez.

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti ließ sich am Rande des Silverstone-GP von Pitlane-Reporter Jack Appleyard entlocken: «Wir würden Morbidelli im nächsten Jahr gerne auf einer Ducati sehen. Mal sehen, was in den nächsten paar Wochen passiert.»

Morbidellis Kollegen aus der VR46 Riders Academy würden ihm jedenfalls eine neue MotoGP-Chance von Herzen wünschen. WM-Leader Francesco «Pecco» Bagnaia hielt zu diesem Thema fest: «Ich glaube, dass Franky einer der stärksten Fahrer im Feld ist. 2020 war er Zweiter, 2021 war er bis zur Operation konkurrenzfähig, er hat mit dem alten Bike in Jerez einen Podestplatz geschafft. Dann hat er die Probleme mit dem Knie bekommen. Danach, mit dem Team... Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, war er nie mehr konkurrenzfähig – abgesehen von Argentinien in diesem Jahr.»

Zur Erinnerung: Nach einer mühsamen ersten Saisonhälfte 2021 auf der älteren A-spec M1 unterzog sich Morbidelli im Juni desselben Jahres einer Kreuzband- und Meniskus-OP im linken Knie. Im September 2021 kehrte er zurück und wechselte direkt in das Yamaha-Werksteam, kam aber nie wirklich im Schwung. 2022 war er nur WM-19. (Quartararo im Vergleich dazu Vizeweltmeister), aktuell liegt er auf dem zwölften Rang der Tabelle (zumindest nur sechs Punkte hinter Quartararo, der sich mittlerweile ebenfalls mit der M1 abmüht).

«Ich glaube, Franky verdient mehr, er verdient eine weitere Chance», bekräftigte Bagnaia. «Denn ich glaube, dass er konkurrenzfähig ist. Wenn wir zusammen trainieren, ist er immer konkurrenzfähig. Er verdient also eine bessere Chance.»

Bezzecchi stimmt dem Ducati-Werksfahrer zu: «Ich bin Peccos Meinung. Franky ist aus meiner Sicht sehr stark. Er hat diesen schlechten Moment nicht verdient, aber am Ende kann er das nicht kontrollieren. Ich hoffe, dass er ein MotoGP-Bike finden kann. Denn ich glaube, er gehört zu den stärksten Fahrern. Wenn es eine Ducati ist, freue ich mich für ihn. Ich freue mich aber in jedem Fall, wenn er ein Motorrad bekommt», schob der 24-jährige Italiener nach.

MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.

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