Rookie Aldeguer: «Du musst für dich selbst arbeiten»

Fermin Aldeguer
Nachdem MotoGP-Rookie Fermin Aldeguer das Sprintrennen in Jerez auf Platz 5 beendete, folgte im Grand Prix die Ernüchterung. Der Spanier ging von Startplatz 7 ins Rennen, danach konnte er sich in den Top-5 halten. In Runde 6 stürzte er, fuhr danach aber weiter. Sieben Runden vor Schluss stellte er dann seine hellblaue GP24 endgültig ab. Der Sturz sei seiner mangelnden Erfahrung geschuldet, so der Spanier nach dem Rennen.
Am Montag nach dem Rennwochenende hatte der 20-Jährige beim Jerez-Test die Gelegenheit, an der Feinabstimmung seiner Desmosedici zu arbeiten. Wie sah sein Testprogramm aus? «Ich bin nur viele Runden gefahren», schmunzelte Aldeguer, der insgesamt 58 Umläufe fuhr. «Nach diesem langen Tag waren wir happy. Mein Körper war nach dem harten Wochenende nicht bei 100 Prozent, aber der Test war positiv. Wir haben am Setup für das Bike gearbeitet, um für Le Mans gut vorbereitet zu sein. Die Strecke dort hat eine unterschiedliche Charakteristik im Vergleich zu Jerez. Le Mans gehört aber nicht zu meinen Favoriten.»
In der kombinierten Zeitenliste war Aldeguer am Ende des Tages auf Position 8 zu finden. Wir kam der Klassenneuling mit den äußeren Bedingungen auf dem Circuito de Jerez zurecht? «Die Bedingungen mit dem Wind und dem enormen Grip waren etwas unrealistisch, um eine Zeitenjagd zu machen und voll zu pushen. Aber ich bin zufrieden mit unserer Arbeit.»
Trotz seines Ausfalls im Grand Prix in Jerez, zeigte Aldeguer in den letzten Rennen einen beeindruckenden Speed. Seit Katar fuhr er drei Top-5-Ergebnisse (Sprints und GPs) in Folge ein. In der Gesamtwertung liegt er mit 25 Punkten auf Position 14. In welchen Bereichen konnte er die größten Fortschritte erzielen? «Ich habe jetzt mehr Erfahrung und wir haben mittlerweile mit dem Bike eine gute Basis beim Setup, um ins Wochenende zu starten», erklärte Aldeguer. «Ansonsten verstehe ich jetzt die Bremsen und die Elektronik einfach besser. Mein Feedback an die Techniker wird auch immer präziser – es benötigt alles seine Zeit. Wir müssen weiter so gut arbeiten, um dieses Gefühl nicht zu verlieren. Natürlich versuche ich auch meinen Fahrstil Runde für Runde zu verbessern.»
Schaut er sich hinsichtlich des Bike-Setups auch etwas von seinem schnellen Teamkollegen Alex Marquez ab? «Jeder Fahrer hat seinen eigenen Stil – du musst für dich selbst arbeiten. Natürlich hat man die anderen Fahrer als Referenz, aber ich arbeite in die Richtung, wie es für mich am besten ist und schaue nicht auf die anderen», meinte Aldeguer selbstbewusst. «Mein Bike ist ähnlich zu dem von Marc Marquez. Aber ich schaue nicht bewusst darauf, dasselbe Setup zu haben. Wir gehen unseren Weg und am Ende gelangen wir zu diesem Punkt.»
Ergebnisse MotoGP-Test Jerez, (28. April) kombiniert:
1. Marc Marquez (E), Ducati, 1:35,876 min
2. Maverick Vinales (E), KTM, +0,361 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,477
4. Alex Rins (E), Yamaha, +0,631
5. Pedro Acosta (E), KTM, +0,686
6. Johann Zarco (F), Honda, +0,724
7. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,778
8. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,854
9. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,905
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,912
11. Alex Marquez (E), Ducati, +0,957
12. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,985
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,101
14. Brad Binder (ZA), KTM, +1,314
15. Enea Bastianini (I), KTM, +1,350
16. Joan Mir (E), Honda, +1,417
17. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,568
18. Luca Marini (I), Honda, +1,571
19. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,585
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,041
21. Taka Nakagami (J), Honda, +2,303
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,316
23. Dani Pedrosa (E), KTM, +2,515