Gustl Auinger ist 70: Vollblut-Racer und TV-Experte
Gustl Auinger wurde am 3. Mai 1955 in Lambach, Oberösterreich geboren. 1978 feierte er auf einer Morbidelli im Alter von 23 sein Grand-Prix-Debüt beim Großen Preis von Belgien. In der 125er-Klasse fuhr der Österreicher gleich bei seinem ersten Rennen auf Platz 4, konnte aber fortan eher bei Regenrennen gute Ergebnisse feiern. Eine Top-4-Platzierung erreichte er jedoch zunächst nicht mehr.
Ab der Saison 1981 übernahm Harald Bartol das Tuning der Maschine Auingers. Neben der Klasse bis 125 ccm startete Auinger auch in der 250er-Klasse für Bartol, der seine Fahrerkarriere mittlerweile beendet hatte. 1982 feierte Gustl seinen ersten Podestplatz. Beim Heimrennen auf dem Salzburgring kam er hinter GP-Legende Angel Nieto in der 125-ccm-Klasse auf Platz 2 ins Ziel. Im selben Jahr fügte er noch zwei weitere Podestplätze hinzu.
Die erste Pole-Position feierte Auinger im Jahr 1984 bei der Dutch TT in Assen. 1985 kam er auf dem Hockenheimring erstmals in den Genuss eines GP-Sieges. Im gleichen Jahr wiederholte er seine Siegesfahrten bei den Rennen in Silverstone und Anderstorp – alle drei Triumphe erzielte Gustl im Regen. Hinter Fausto Gresini und Pier Paolo Bianchi beendete er die WM-Saison auf Gesamtplatz 3.
Den größten Triumph seiner Karriere feierte er in der Saison 1986. Nachdem er den 125er-Sieg in Silverstone wiederholen konnte, setzte er sich in der Hochburg der damals dominierenden Italiener beim Großen Preis von San Marino in Misano durch und bezwang alle italienischen Werksteams. Bei seinem Heimrennen am Salzburgring schied er in Führung liegend aus.
1987 war das letzte Jahr der Zweizylindermotoren in der 125er-Klasse. Auinger erreichte einen weiteren Podestplatz, fuhr 1988 und 89 noch in der 250er-WM um Punkte und beendete dann seine Karriere nach 107 GP-Teilnahmen. Er war sechsmal österreichischer Meister bei den 125ern.
Nach seiner Karriere als aktiver Rennfahrer gilt er als wichtiger Bestandteil in der Auswahl der Red Bull Rookies Cup-Piloten ab der Gründung 2007. Außerdem wird er seit 2016 von den Zuschauern bei ServusTV als GP-Experte bei den TV-Übertragungen geschätzt. Im Northern Talent Cup unterstützt Auinger außerdem den 15-jährigen Nachwuchsfahrer Tobias Kitzbichler aus Österreich.
SPEEDWEEK.com gratuliert August «Gustl» Auinger herzlichst zum 70. Geburtstag und wünscht für die Zukunft alles Gute.