MotoGP: KTM weiterhin mit vier RC16

Silverstone: Erste Sprint-Niederlage für Marc Márquez

Von Silja Rulle
Erstmals in der MotoGP-Saison 2025 heißt der Sprint-Sieger nicht Marc Márquez. Der Triumph bleibt aber in der in der Familie: Bruder Alex war der glückliche Sieger über zehn Runden auf dem Silverstone Circuit.

Wie schon in den ersten sechs Sprints der MotoGP-Saison 2025 heißt der Sieger Márquez – allerdings erstmals in dieser Saison Alex, nicht Marc. 

Marc Marquez, der bislang jeden Sprint des Jahres 2025 gewonnen hatte, musste in Silverstone seine erste Sprint-Niederlage des Jahres einstecken – und sich seinem Bruder Alex geschlagen geben. Was für ein Comeback von Alex Marquez, der auf seiner Gresini-Ducati noch am Samstagmorgen gestürzt war. 

Alex Marquez ist der schnellste Mann von Silverstone – zumindest am Samstag. Im Sprint über zehn Runden auf dem 5,9 Kilometer langen Kurs im Herzen von England hielt er seinen Bruder hinter sich, nachdem er gleich zu Beginn des Mini-Rennens die Führung erobert hatte, und sich – nur bedroht durch seinen Bruder – vom Rest des Feldes absetzte. 

Bei 18 Grad Lufttemperatur und 27 Grad auf dem Asphalt zu Beginn des Rennens waren die Bedingungen typisch englisch. Und dabei fühlten sich die Spanier offenbar richtig wohl. 

Pole-Setter Fabio Quartararo kam beim Start zwar sehr gut weg, doch kurz danach übernahmen die Marquez-Brüder das Ruder: Marc Marquez, auf seiner Werks-Ducati nur gestartet von Platz 4 (erstmals nicht in Reihe 1), arbeitete sich auf Rang 2 vor – und nach nicht mal den ersten vollen 5,9 Kilometern schnappte sich Marc Márquez die Führung, wurde dann von seinem Bruder Alex auf der Gresini-Ducati überholt. Doppel-Führung der Marquez-Brüder, dahinter Quartararo und Bagnaia, ehe Pecco in Runde 3 das zwischenzeitliche Podest eroberte. 

Dann kurz gelbe Flagge: Brad Binder verunfallte in der zweiten Runde in Kurve 6, war damit aus dem Rennen. Nichts Schlimmeres passiert. 

Nach dem starken Qualifying und den souveränen ersten Sprint-Metern gleich nach dem Start musste Quartararo dann aber schnell hinter sich schauen statt nach vorne: Fabio Di Giannantonio auf der VR46-Ducati versuchte das Manöver, scheiterte aber zunächst. Quartararos Kollege Alex Rins fiel unterdessen ans Ende des Feldes zurück, nachdem er in Stowe Corne von der Strecke abgekommen war. 

Zur Halbzeit nach fünf Runden war dann «Diggia» erfolgreich, konnte innen an Quartararo vorbeiziehen und gewann das Namensduell der beiden Fabios. Der Pole-Starter damit nur noch Fünfter. Engster neuer Verfolger von Quartararo war dann zunächst Jack Miller auf der Pramac-Yamaha, doch er verzockte sich, Johann Zarco und Marco Bezzecchi profitierten und arbeiteten sich vor. 

Unterdessen an der Spitze setzten sich die Marquez-Brüder gut zwei Sekunden vom Rest ab, fuhren ihr eigenes Duell – Alex weiterhin vor Marc, doch noch eng beieinander.

Das Duell Dahinter zwischen Bagnaia und Di Giannantonio nahm mit noch drei zu fahrenden Runden richtig Fahrt auf, Diggia griff an und setzte sich schließlich durch. Wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der Dritte: Quartararo konnte durch das Duell wieder aufschließen, saß dann plötzlich Bagnaia im Nacken – dachte er. Denn dann arbeitete sich Marco Bezzecchi auf der Werks-Aprilia mit berauschendem Renntempo heran und zog mit noch zwei zu fahrenden Runden vorbei auf Platz 5. Und «Bezz» wollte mehr, startete die erfolgreiche Attacke auf Bagnaia und Platz 4. 

Die Marquez-Brüder lagen dann schon zwischen 3 und 3,5 Sekunden vor Di Giannantonio. Und der Vorsprung von Alex vor Marc war eine Runde vor Schluss schon auf zwei Sekunden gewachsen. Eine Wende in der Serie der Sprint-Sieger bahnte sich nun klar an. 

Bagnaia wurde dann auf den letzten Metern noch schmerzhaft durchgereicht: Johann Zarco pflügte sich auf seiner Honda in einer aggressiven Schlussoffensive plötzlich auf Rang 5 durch, verdrängte Bagnaia und Quartararo. 

Marc Marquez hatte noch nicht einen einzigen Sprint in dieser Saison hergegegben, musste sich in England erstmals im Samstags-Rennen geschlagen gegeben. Aber der Sieg blieb in der Familie...

Ergebnisse MotoGP Silverstone, Sprint (24. Mai):

1. Alex Marquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:53,657 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +3,511 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +5,072
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +5,668
5. Johann Zarco (F), Honda, +6,707
6. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +7,057
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +7,231
8. Pedro Acosta (E), KTM, +9,186
9. Jack Miller (AUS), Yamaha, +9,923
10. Luca Marini (I), Honda, +10,206
11. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,898
12. Joan Mir (E), Honda, +11,405
13. Maverick Viñales (E), KTM, +11,933
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +15,376
15. Enea Bastianini (I), KTM, +18,135
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,213
17. Aleix Espargaro (E), Honda, +20,468
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +20,968
19. Raúl Fernández (E), Aprilia, +24,729
20. Alex Rins (E), Yamaha, +26,919
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +32,532
– Brad Binder (ZA), KTM, neun Runden zurück

WM-Stand nach 13 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 180 Punkte. 2. A. Marquez 161. 3. Bagnaia 124. 4. Morbidelli 85. 5. Di Giannantonio 81. 6. Zarco 77. 7. Quartararo 59. 8. Aldeguer 48. 9. Acosta 48. 10. Bezzecchi 44. 11. Ogura 43. 12. Vinales 40. 13. Marini 37. 14. Binder 32. 15. Bastianini 31. 16. Rins 23. 17. Miller 20. 18. R. Fernandez 15. 19. Mir 12. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 3. 23. Oliveira 2. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 229 Punkte. 2. Honda 90. 3. KTM 78 4. Yamaha 75. 5. Aprilia 68.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team, 304 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 209. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 166. 4. Monster Energy Yamaha 82. 5. Red Bull KTM Factory Racing 80. 6. LCR Honda 77. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 71. 8. Trackhouse MotoGP Team 58. 9. Aprilia Racing 52. 10. Honda HRC Castrol Team 49. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

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