Superbike-WM: Bautista fürchtet Karriereende

Marini bleibt im Krankenhaus, wer kommt als Ersatz?

Von Thomas Kuttruf
Honda-MotoGP-Werksfahrer Luca Marini, der am vergangenen Mittwoch bei Testfahrten in Suzuka schwere Verletzungen erlitten hatte, meldete sich erstmals selbst zu Wort. Wer den Italiener vertritt, ist weiter unklar.

Ausgerechnet Luca Marini – so dachten viele nach dem Eintreffen der Negativ-Nachricht aus Japan. Am vergangenen Mittwoch stürzte der MotoGP-Pilot bei seinem ersten Test auf der Langstrecken-Honda. Als Stammpilot der Königsklasse zählt Marini zu den «Wenig-Stürzern». Niemand ging 2024 seltener zu Boden als Luca Marini, auch dieses Jahr blieb Marini auf der RC213V standhaft. Unglaublich, aber wahr – nach sieben Events ist Marini der einzige Stammpilot mit komplett weißer Weste.

Mit gravierenden Verletzungen kam Marini ins Krankenhaus. Besorgniserregend ist speziell die Verletzung der rechten Lunge. Der Pneumothorax – ein kollabierter Teil der Lunge, eine der Verletzungen, die auch der amtierende Weltmeister Jorge Martin beim Katar-GP im letzten Monat erlitten hat – verhindert eine schnelle Rückreise in die Heimat.

Bis auf Weiteres muss der HRC-Pilot unter stationärer Beobachtung bleiben. Ein gutes Zeichen: Über Social Media meldete sich der 27-Jährige kompakt zu Wort: «Ich danke allen für die Unterstützung! Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.»

Marini war direkt vom britischen Grand Prix in Silverstone am vergangenen Wochenende nach Suzuka gereist, an der Seite von LCR-Honda-Pilot Johann Zarco, der das letztjährige Rennen für das HRC-Werksteam an der Seite von Takumi Takahashi und Teppei Nagoe gewann und 2025 wieder an den Start gehen wird.

Unter anderem ging es bei dem Test auf der legendären Strecke darum, zu verstehen, inwiefern der großgewachsene Marini auf der Langstrecken-CBR klarkommt, die er sich dann im Rennbetrieb mit deutlich kleineren HRC-Kollegen teilen muss.

«Wir müssen abwarten, ob ich mit Takahashis Bike zurechtkomme, denn er ist sehr klein», scherzte Marini gegenüber den italienischen Medien nach dem Rennen in Silverstone am vergangenen Sonntag.

Marini weiter: «Da es ein Langstreckenrennen ist, bei dem so viele Runden zu fahren sind, möchte ich alle notwendigen Tests durchführen und sicherstellen, dass es funktioniert.»

Luca Marini hat eine Familiengeschichte in Suzuka. Halbbruder Valentino Rossi siegte 2001 als Honda-Werksfahrer bei dem prestigeträchtigen Rennen. Rossi ist einer von vielen Grand-Prix-Athleten, die im Laufe der Jahre im Auftrag von Honda in Suzuka antraten.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein prominenter Honda‑Fahrer in Suzuka schwer verletzt. Der damalige MotoGP-Testfahrer Casey Stoner erlitt während des Rennens 2015 nach einem technischen Defekt an der CBR schwere Verletzungen.

Unklar ist weiter, wie Honda auf die personelle Notlage reagiert. Mit Aleix Espargaro und Taka Nakagami stehen zwei schnelle Kandidaten parat. Testfahrer Nummer 3, Stefan Bradl, steht seit 2025 nur noch für Tests zur Verfügung. Denkbar wäre auch Supebiker Iker Lecuona, der ebenfalls MotoGP-Erfahrung hat.

Aufgrund der Schwere der Verletzungen wird Luca Marini nicht nur den Aragon-GP verpassen. Auch die Folge-Veranstaltung, der Große Preis von Italien (20. bis 22. Juni), dürfte ohne den noch jungen Familienvater aus der Rossi-Familie stattfinden.

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