Pedro Acosta (5.): Kein Grip, aber bereit fürs Podium

KTM-Pilot Pedro Acosta: Was geht hier vor sich?
Red Bull-KTM-Werksfahrer Pedro Acosta konnte seine Ausgangslage unter der Sonne Spaniens im Vergleich zum kühlen England deutlich verbessern. In beiden Freitagssessions kreiste der junge Spanier nah an der Spitze. Nach Rang 6 im freien Training fand sich Pedro Acosta nach dem einstündigen Zeittraining als einer von drei RC16-Piloten im Qualifying 2 wieder – Platz 5 mit einem Rückstand von 0,6 sec auf Platzhirsch Marc Marquez. Nur beim Auftakt in Thailand konnte sich Acosta als Dritter noch besser in Szene setzen.
Während der 21-jährige Acosta am Nachmittag eine Zehntel schneller unterwegs als Teamkollege Brad Binder war, büßte der jüngste KTM-Racer einige Hundertstel auf Tech3-Pilot Vinales ein – sein Landsmann landete auf Position 3 und war damit bester Nicht-Ducati-Pilot.
Pedro Acosta eröffnete seine Media-Brief dann mit einem Fragespiel. «Wie ist es zu erklären, dass wir zuletzt solche Probleme hatten und jetzt mit drei Mann direkt im Q2 stehen? Das müssen wir verstehen.»
Aufgrund der speziellen Streckenverhältnisse fiel Acosta eine klare Bewertung der Sitzungen zum Auftakt des Aragon-GP schwer: «Was es hier sehr besonders macht, ist der geringe Grip der Strecke. Aus meiner Sicht gibt es im gesamten MotoGP-Kalender keine Piste mit weniger Haftung. Der Grip ist so gering, es fällt sogar schwer, das Bike ans Limit zu pushen – das erklärt auch, dass es nicht einen Sturz gibt. Versteht mich nicht falsch, man kann auch in Aragon einen Crash haben, aber der Kurs erlaubt es gar nicht, mit voller Attacke in die Ecken zu gehen. Und dazu kommen dann noch die hohen Temperaturen.»
Acosta ergänzte: «Ich beschwere mich nicht, denn ich habe das Glück dass ich in meiner Heimat sehr oft unter ähnlichen Bedingungen trainieren kann. Aber es ist ein Fakt dass die Strecke nicht den vollen Grip bietet – aber das ist die KTM-Fahrer offensichtlich ein Vorteil.»
Angesprochen auf die Möglichkeiten beim Aragon-GP noch weiter nach vorne zu kommen, zeigte sich der Acosta, der hier 2024 in seiner Rookie-Saison in beiden Rennen auf dem Podium stand, zuversichtlich. «Wir können uns schön noch verbessern, aber die Arbeit auf dieser Strecke ist schwieriger, die Art hier zu fahren macht es nicht einfach jeden Abschnitt exakt zu treffen. Insgesamt denke ich, dass Marc und Alex ein höheres Level haben. Doch ein Kampf ums Podium ist auf jeden möglich, das ist das Ziel.»
Bevor es soweit ist, müssen noch die finalen Startplätze im Q2 ermittelt werden. Mit fünf Ducati (2x Marquez, Bagnaia, Aldeguer, Morbidelli) drei KTM und zwei Honda mit Zarco und Mir eine außergewöhnliche Zusammensetzung. Dazu sind Temperaturen von 35 Grad vorhergesagt. Damit wird nach Le Mans und Silverstone das nächste Wetter-Extrem mitspielen.
Ergebnisse MotoGP Aragon, Zeittraining (6. Juni):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:46,397 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,204 sec
3. Maverick Viñales (E), KTM, +0,556
4. Joan Mir (E), Honda, +0,556
5. Pedro Acosta (E), KTM, +0,603
6. Johann Zarco (F), Honda, +0,661
7. Brad Binder (ZA), KTM, +0,699
8. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,733
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,788
10. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,816
11. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,825
12. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,844
13. Enea Bastianini (I), KTM, +1,074
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,083
15. Alex Rins (E), Yamaha, +1,112
16. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,155
17. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,226
18. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,445
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,726
20. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,893
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,104
Ergebnisse MotoGP Aragon, FP1 (6. Juni):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 1:46,974 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +0,970 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,021
4. Alex Rins (E), Yamaha, +1,024
5. Maverick Vinales (E), KTM, +1,103
6. Pedro Acosta (E), KTM, +1,104
7. Joan Mir (E), Honda, +1,319
8. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,324
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +1,345
10. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,508
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,514
12. Johann Zarco (F), Honda, +1,514
13. Brad Binder (ZA), KTM, +1,526
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,613
15. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,618
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +1,679
17. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,956
18. Enea Bastianini (I), KTM, +2,189
19. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +2,461
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,497
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +3,161