MotoGP: Marc Marquez in Aragon überragend

Franco Morbidelli: 3x fast gecrasht, Adrenalin pur

Von Silja Rulle
Franco Morbidelli in Aragon: Mehrmals war es ganz knapp

Franco Morbidelli in Aragon: Mehrmals war es ganz knapp

Franco Morbidelli verriet nach seinem Finish auf Platz 5 im MotoGP-Rennen in Aragon: Dreimal wäre er fast verunfallt, die engen Szenen mit Fermin Aldeguer ließen das Adrenalin nur so durch seinen Körper schießen.

VR46-Ducati-Pilot Franco Morbidelli erwischte beim Großen Preis von Aragon einen schwierigen Start, fiel von Startplatz 3 zurück. Doch der Italiener konnte sich wieder bis auf Platz 5 nach vorne kämpfen. Und wäre dabei mehrmals fast gestürzt, wie er nach dem Rennen verriet.

Morbidelli: «Es war ein riskantes Rennen. Ich hatte große Schwierigkeiten, vor allem in der ersten Hälfte des Rennens. Ich habe mich nicht wohl gefühlt. Es sah so aus, als hätten wir an diesem Wochenende den neuen Reifen in einer Runde verbessert. Aber tatsächlich hatte ich zu Beginn des Rennens nicht das Potenzial, das ich erwartet hatte. Ich hatte nicht das Gefühl, das ich erwartet hatte. Und ich bin dreimal fast gestürzt. Zweimal davon ziemlich knapp. Einmal in Kurve 9 und einmal in Kurve 10. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich das Motorrad ins Ziel bringen konnte. Umso mehr auf Platz 5. Denn am Ende habe ich mit Fermin (Aldeguer, Anm.) um Platz 5 gekämpft.»

Für den Rookie vom Gresini-Ducati-Team findet Morbidelli viel Lob: «Es war ein wirklich schöner Kampf. Er hatte am Ende großes Potenzial. Ich bin froh, dass ich das Beste aus ihm herausholen konnte. Aber er war wirklich stark. Es fühlte sich ähnlich an wie mein Duell mit Marc (Marquez, Anm.) in Silverstone. Der Unterschied ist das Ende. Ich konnte Marc nicht schlagen. Diesmal konnte ich Fermin schlagen. Aber er war wirklich stark.»

Auf der Geraden kam es sogar zu einer Berührung zwischen den beiden: «In meinem Kopf schoss nur Adrenalin durch. Da könnte man in dem Moment im Rennen ein Adrenalingetränk draus machen», scherzte Morbidelli.

Auch das Training auf der Ranch von Valentino Rossi reduziert das nicht. Morbidelli: «Es gibt nichts, was einen wirklich auf einen Kampf bei 360 km/h mit Motorrädern mit 250 PS vorbereiten kann. Mit den schweren Bikes, bis zur letzten Runde des Rennens mit abgefahrenen Reifen… Da gibt es nur sehr wenige Dinge, die einem dabei helfen können, das zu trainieren. Sicherlich hat die Ranch ihre Vorteile für das Training, aber ich weiß nicht, ob diese Art von Training für die Duelle geeignet ist. Ich denke, in solchen Momenten handelt man wirklich instinktiv, und das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.»

Nach einem Wochenende, das anders verlief als gedacht, blieb aber immerhin kein negativer Geschmack: «Am Ende wurde es Platz 5 und Platz 4 an einem Wochenende, an dem wir nicht dort Probleme hatten, wo wir es erwartet hatten. Und wir hatten dort Probleme, wo wir gut sein wollten. Aber trotzdem können wir mit einem solchen Wochenende nicht unzufrieden sein.»

Am Ende wurde er von Startplatz 3 Fünfter, konnte Pedro Acosta vor sich auf der KTM aber nicht mehr einholen. Morbidelli: «Ich habe durch die Kämpfe viel Zeit verloren, ich habe in den drei Situationen viel Zeit verloren. Drei Runden lang war ich eineinhalb Sekunden oder eine Sekunde und zwei Zehntel langsamer als mein normales Tempo. Ich habe also definitiv viel Zeit verloren, und am Ende hätten wir Pedro einholen können. Aber so ist es nun einmal.»

Ergebnisse MotoGP Aragon, Rennen (8. Juni):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 23 Runden in 41:11,195 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +1,107 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,029
4. Pedro Acosta (E), KTM, +7,657
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,363
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +4,630
7. Joan Mir (E), Honda, +14,938
8. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +16,022
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +18,321
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +19,190
11. Alex Rins (E), Yamaha, +19,646
12. Enea Bastianini (I), KTM, +24,624
13. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +25,986
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +26,761
15. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +27,122
16. Somkiat Chantra (T), Honda, +37,117
17. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +43,588
18. Maverick Vinales (E), KTM, +1:26,319 min
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 11 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 12 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 15 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Aragon, Sprint (7. Juni):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 11 Runden in 19:43,026 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +2.080 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +4,630
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,944
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,095
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +6,379
7. Maverick Vinales (E), KTM, +7,213
8. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +8,343
9. Brad Binder (ZA), KTM, +9,982
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +11,427
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +13,331
12. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,017
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +16,494
14. Alex Rins (E), Yamaha, +17,202
15. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +18,287
16. Johann Zarco (F), Honda, +19,284
17. Enea Bastianini (I), KTM, +19,841
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +23,763
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +31,069
– Joan Mir (E), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernandez (E), Yamaha, 4 Runden zurück

WM-Stand nach 16 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 233 Punkte. 2. A. Marquez 201. 3. Bagnaia 140. 4. Morbidelli 115. 5. Di Giannantonio 99. 6. Zarco 97. 7. Bezzecchi 79. 8. Acosta 76. 9. Aldeguer 73. 10. Quartararo 59. 11. Vinales 48. 12. Ogura 43. 13. Marini 38. 14. Binder 35. 15. Bastianini 31. 16. Miller 31. 17. Rins 31. 18. Mir 27. 19. R. Fernandez 25. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 3. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 282 Punkte. 2. Honda 119. 3. KTM 106. 4. Aprilia 103. 5. Yamaha 89.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team, 373 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 274. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 214. 4. Red Bull KTM Factory Racing 111. 5. LCR Honda 97. 6. Monster Energy Yamaha 90. 7. Aprilia Racing 87. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 83. 9. Trackhouse MotoGP Team 68. 10. Honda HRC Castrol Team 65. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 37.

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