Yamaha-V4: Rennen – nur mit den Entwicklungsfahrern!

Yamaha-Testfahrer Augusto Fernandez auf der M1 mit V4-Antrieb
Platz 3 im Sprint vom Sachsenring, dazu ein guter vierter Platz beim Großen Preis von Deutschland plus beeindruckende vier Pole-Positions 2025: An der Konkurrenzfähigkeit von Yamaha sollten kein Zweifel bestehen. Das gilt allerdings nur, wenn der Fahrer Fabio Quartararo heißt – und auch nur dann eingeschränkt.
Denn speziell der Franzose moniert die große Lücke zwischen der Leistung der M1 auf einer schnellen Runde und der Pace über eine ganze Renndistanz. Speziell bei den GP-Rennen wurde der Franzose von einem aussichtsreichen Startplatz deutlich zurückgereicht. In Assen zuletzt von Startplatz 1 auf 10 im Ziel. Apropos 10 – Quartararo ist als Zehnter bester Yamaha-Pilot der Meisterschaft.
Um sich nachhaltig aus der Krise zu entfernen und wieder an die gloriosen Yamaha-Zeiten anzuknüpfen – Quartararo holte den Titel 2021 mit der M1 – beschäftigt sich die Entwicklungsabteilung seit längerem mit der Entwicklung einer neuen M1 mit komplett neuem V4-Antrieb, die im Sommer 2024 erscheinen soll.
Nach der Motorentwicklung wurde «die Neue» bereits mehrfach auf der Strecke erprobt. Valencia, Barcelona und zuletzt in Brünn. An Bord der Neukonstruktion mit Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso zwei Veteranen, dazu der junge und Ende 2024 von KTM/GASGAS gewechselte Spanier Augusto Fernandez. Die Stammfahrer der beiden Yamaha-Mannschaften mussten sich bislang gedulden – und wenn es um Renneinsätze geht, dann wird das so auch noch eine Weile bleiben, wie Yamaha-Sportchef Paolo Pavesio im Gespräch mit SPEEDWEEK.com berichtete.
«Der Plan schaut weiterhin so aus, dass die Entwicklung des V4-Motorrads auf der Strecke mit unseren Testfahrern weitergeht. Wir haben hier eine ideale Verbindung aus Erfahrung – Cal und Andrea – sowie Speed mit Augusto.» Pavesio weiter: «Wenn das V4-Motorrad weitere Entwicklungsschritte genommen hat, dann werden damit auch die Rennfahrer in den Teams testen können.»
Pavesio stellt klar: «Es gibt zwei Aufgaben, die wir bis zum Ende des Jahres erledigen wollen. Wir möchten das V4-Bike per Wildcard einsetzen, aber ausschließlich über die Testabteilung und nicht über die Rennteams. Dann wollen wir das Projekt erweitern auf Fabio und die anderen offiziellen Piloten.»
Nicht zu vergessen ist, dass sich die Entwicklung der MotoGP-Yamaha für die laufende und die kommende Saison nicht nur um den V4-Renner dreht. Yamaha hat noch nicht entschieden, mit welcher Basis die letzte Saison nach bestehendem Regelwerk in Angriff genommen wird. Als sicher gilt allerdings, dass die neue Generation der M1 ab 2027 einen 850-ccm-Vierzylinder in V-Konfiguration haben wird.
Auf der Entwicklungsseite hat Yamaha weiterhin viele Freiheiten. Trotz genannter Achtungserfolge liegt Yamaha in der Herstellerwertung zur Saisonhälfte weiterhin auf dem fünften und letzten Rang. Damit geht Yamaha wie auch Mitbewerber Honda auf dem Concessions Rang D durch die weitere MotoGP-Saison 2025.
WM-Stand nach 22 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 344 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 197. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 130. 7. Zarco 104. 8. Acosta 99. 9. Aldeguer 92. 10. Quartararo 87. 11. Vinales 69. 12. Binder 60. 13. Fernandez 51. 14. Ogura 49. 15. Marini 48. 16. Miller 46. 17. Bastianini 42. 18. Rins 41. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 393 Punkte. 2. Aprilia 161. 3. KTM 150. 4. Honda 141. 5. Yamaha 118.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 541 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 353. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 159. 5. Aprilia Racing 138. 6. Monster Energy Yamaha 128. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 8. LCR Honda 105. 9. Trackhouse MotoGP Team 100. 10. Honda HRC Castrol Team 80. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 55.