Morbidelli: Schulter okay, hungrig auf Österreich-GP
Beim Deutschland-GP auf dem Sachsenring hatte es richtig gecheppert. Mittendrin – Franco Morbidelli. Der Römer, der trotz schwankender Prognosen in der ersten Saisonhälfte 2025 einen beeindruckenden Job machte und sich verbissen vor dem höher eingeschätzten Teamkollegen Fabio Di Giannantonio hielt, war am Samstag in Sachsen so saftig eingeschlagen, dass nicht nur die GP-Teilnahme in Deutschland, sondern als Vorsichtsmaßnahme auch noch die Rückkehr nach Brünn vom Arbeitsplan gestrichen wurde.
«Morbido», der in Brünn als Zuschauer vor Ort war, wird nach dreiwöchiger Regeneration der lädierten Schulter nun wieder ins Tagesgeschäft eingreifen. VR46 Racing bestätigte den Einsatz offiziell. Vor dem Einsatz mit der Desmosedici aus dem Vorjahr steht allerdings noch ein medizinischer Check in Österreich auf der Agenda. Die Freigabe für Spielberg gilt allerdings als reine Formsache, denn Morbidelli nutzte die Endphase der Sommerpause bereits für zwei Trainingseinheiten auf zwei Rädern.
Auf einer Ducati Panigale war der wie Fabio Di Giannantonio aus Rom stammende MotoGP-Pilot sowohl auf der VR46-Heimstrecke in Misano als auch auf dem neuen Balaton-Ring in Ungarn zu sehen.
Der 30-Jährige vor der Reise in die Steiermark: «Ich möchte unbedingt wieder auf das MotoGP-Motorrad steigen. Nach der Verletzung habe ich in Ungarn und Misano mit der Ducati Panigale trainiert. In Balaton lief es gut, die Schmerzen waren nicht allzu stark und wir haben uns gut an die neue Strecke gewöhnt. Es war ein sehr positiver Tag, der uns viel Energie für die zweite Hälfte der Meisterschaft gegeben hat. Die Desmosedici GP ist etwas ganz anderes. Erst in Österreich werden wir sehen, wie es mir geht.»
Auch wenn vieles darauf hindeutet, dass Franco Morbidelli auch 2026 in den Fluo-Farben von VR46 in der Königsklasse antritt, ist seine Zukunft nicht endgültig geklärt. Dank der letzten Nullnummer verlor Morbidelli zwei Plätze in der WM-Tabelle. Neben Marco Bezzecchi zog Di Giannantonio auf der aktuellen GP25 vorbei. Der Fahrer mit der Startnummer 21 liegt mit 139 Punkten auf dem sechsten Platz der Weltmeisterschaft.
Der Platz Morbidellis ist nicht nur wegen des schon Ende 2025 auslaufenden Vertrags heiß begehrt. Spätestens in einem Jahr wird es harte Kämpfe um die begehrte Desmosedici geben. Der Vertrag von Fabio Di Giannantonio läuft erst Ende 2026 aus und wurde zudem direkt mit Ducati Corse geschlossen.
Trotz der neuen Technik-Spielregeln mit dann nur noch 850 ccm und kleineren Aerodynamik-Paketen wird das Werk aus Bologna mit riesigen Vorschusslorbeeren bis auf Weiteres die erste Adresse im MotoGP-Fahrerlager bleiben.
WM-Stand nach 24 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 381 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 156. 5. Di Giannantonio 142. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 124. 8. Zarco 109. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 97. 11. Vinales 69. 12. Binder 68. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Ogura 51. 17. Bastianini 49. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 430 Punkte. 2. Aprilia 187. 3. KTM 175. 4. Honda 147. 5. Yamaha 133.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 594 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 358. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 192. 5. Aprilia Racing 173. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 126. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 110. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.