Formel 1: Gewagte These von Montoya

Martin: «Extrem intensive Vorbereitung» auf Spielberg

Von Thomas Kuttruf
Vor dem Großen Preis von Österreich hatten sich die Wogen zwischen Weltmeister Jorge Martin und Aprilia Racing endgültig geglättet. Der Spanier meldete sich vor dem Spielberg-Spektakel noch einmal zu Wort.

Die immense Spannung im Lager von Aprilia Racing hatte sich beim letzten GP vor der Sommerpause in Brünn aufgelöst. Nach monatelanger interner Rangelei und einer immer größeren Kluft zwischen dem MotoGP-Weltmeister und seinem Arbeitgeber gelang in Tschechien die Kehrtwende – das Schreckensszenario einer bitteren, endgültigen Scheidung konnte abgewendet werden.

Aprilia Racing hatte mit einer stoischen Grundhaltung die Denkweise im Lager des Spaniers erfolgreich dirigiert. Jorge Martin und Management waren zu der Erkenntnis gekommen, dass eine vorzeitige Trennung mitunter die Karriere Martins in ihrer Gesamtheit beenden könnte.

In Brünn dann die Gleichschaltung der Interessen über eine Pressekonferenz, bei der sich der Madrilene offiziell wieder in den Aprilia-MotoGP-Express einklinkte. Nun müsse es wieder um das ursprüngliche sportliche Ziel gehen – so das Fazit der #1 nach harten Monaten.

Ein gutes Stück Arbeit leistete dabei auch Marco Bezzecchi. Der Italiener hatte bei seinem Wechsel auf die RS-GP alles richtig gemacht und sich Schritt für Schritt an die Grenzen des Projekts herangetastet. Die Serie an Podestplätzen mit Beginn des MotoGP-Sommers inklusive des Triumphs in England entwaffnete die Seite Martins über sportliche Leistungen.

Jorge Martin antwortete bei seinem Comeback mit Können. Nicht ohne sich vorab zu vergewissern, dass die körperlichen Voraussetzungen endgültig zu den Ambitionen der Startnummer 1 passen, holte Martin in Brünn nach Platz 7 die ersten WM-Punkte. Beeindruckend: Der Champion aus Madrid zog als Fünfter des Zeittrainings mehr als souverän ins Q2 ein. Dazu bewies der Aprilia-Hoffnungsträger große Konzentrationsfähigkeit. Sein erstes komplettes GP-Wochenende seit November 2024 spulte Martin ohne erkennbare Fehler oder Schwächen ab.

Entsprechend ließ der Hunger auf Erfolg die Sommerpause Martin nicht zur Ruhe kommen. Während die meisten MotoGP-Kollegen zumindest einen Kurzurlaub abhielten, beschleunigte Jorge Martin sein Trainingsprogramm. Nach der Stabilisierung der Ausgangssituation hat Martin frisches Blut geleckt.

«Ich kann es kaum erwarten, nach Österreich zu kommen und wieder auf die Aprilia zu steigen. Ich habe diesen Sommer hart gearbeitet, und es war extrem intensiv, daher glaube ich, dass ich jetzt noch besser vorbereitet bin als in Brünn. Jetzt ist es das Ziel, mich gemeinsam mit dem Team zu verbessern und uns weiter kennenzulernen, denn wir haben noch eine lange Saison vor uns. Wir werden weiter zusammenwachsen, um so schnell wie möglich Ergebnisse zu erzielen.»

Ohne sich genau festzulegen, gestand der Rückkehrer schon in Brünn in kleiner Runde: «Ein Sieg 2025, das ist das Ziel, das ich mir setze.»

Trotz körperlich intensivster Vorbereitung auf der Piste von Alcarras plus einem Radrennen scheint der Red Bull Ring in Spielberg nicht die erste Adresse für eine Rückkehr auf das Siegerpodest zu sein. Denn trotz körperlichem Training, auch Jorge Martin durfte zuletzt nicht auf sein MotoGP-Arbeitsgerät.

Doch Träume sind auch Jorge Martin gestattet. 2024 landete der damalige Pramac-Ducati-Pilot auf dem Weg zur ersten MotoGP-Krone in Österreich zweimal auf Rang 2. Nur Pecco Bagnaia war vor einem Jahr in der Steiermark nicht zu halten.

Wichtig für Jorge Martin ist es vor allem in der anstehenden GP-Serie mit vier Events in fünf Wochen wieder einen Rhythmus aufzubauen. Fatal wäre übertriebener Ehrgeiz mit einem neuerlichen Verletzungsaus.

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