MotoGP: Risse über neuen KTM-Motor

Poncharal: Nicht gut für Mavericks Selbstbewusstsein!

Von Thomas Kuttruf
KTM-Tech3-Pilot Maverick Vinales zählt zu den tragischen Helden der MotoGP-Saison 2025. Sicher ist, auch bei den nächsten Rennen wird «Top Gun» fehlen. Teamchef Hervé Poncharal mit weiteren Hintergründen.

Auch beim Indonesien-GP hatten KTM und die französische Tech3-Einheit sich mit Maverick Vinales durch das 18. Event des Jahres zu beißen. Doch zur Halbzeit und vor dem Qualifying 1 zog das Team den Stecker. Die Entscheidung, nicht an den Rennen auf dem Mandalika-Circuit teilzunehmen, hat als wesentliche Ursache die noch nicht ausgeheilte Schulterverletzung, die sich Vinales beim Deutschland-GP auf dem Sachsenring zugezogen hatte.

Die weitere Geschichte ist bekannt: Operation, Ersatz durch Pol Espargaro in Brünn, verfrühtes Comeback in Österreich, erneuter Ausfall für Ungarn. Das zweite Comeback in Catalunya verlief ebenfalls zäh, endete auf der flüssigen Heimstrecke aber immerhin mit Platz 13 und drei WM-Punkten.

Die folgenden Stationen auf der engen Piste von Misano und dem brutalen Bremskurs von Motegi brachten zwar jeweils minimale Steigerungen der physischen Verfassung – Vinales berichtete von erfolgreichem Muskelaufbau – doch die Rundenzeiten blieben auf einem Niveau, das überhaupt nichts mehr mit dem Vinales zu tun hatte, der ab Katar etliche Ausrufezeichen gesetzt hatte – und mit seiner Abstimmungsphilosophie erst den Anstoß zur positiven Trendwende im Lager der Österreicher gegeben hatte.

Damit hatte eine Unachtsamkeit zu Beginn des Q2 in Sachsen gereicht, um das Erfolgskonstrukt zum Einsturz zu bringen. Als sich der Spanier in Indonesien im Zeittraining mit Rookie Chantra um die rote Laterne gestritten hatte und auch im FP2 am Samstagmorgen keine Steigerung möglich war, entschied man sich gemeinsam zur Schadensbegrenzung.

Die bezieht sich in erster Instanz auf die mentale Verfassung des Athleten, wie Tech3-Inhaber gegenüber SPEEDWEEK.com im Nachgang des Indonesien-GP berichtete: «Wenn wir ehrlich sind, dann gibt es zwei Themen. Zum einen ist klar, dass die Art der Verletzung aus Deutschland gravierend ist. Und auch wenn Profisportler viel kürzere Regenerationen erleben, ist Mavericks Schulter noch nicht 100 Prozent. Medizinisch kann er fahren, sonst hätte er ja auch keine Freigabe, aber er muss eben ständig seinen Körper anders benutzen, als er es gewohnt ist.»

Poncharal weiter: «Auch in Mandalika hat Riding Coach Mika Kallio bestätigt, dass Maverick sehr offensichtlich nicht die Aktionen mit dem Körper setzen kann, die es braucht. Er versucht, das zu umfahren – aber auf diesem Niveau geht es nur mit 100 Prozent, zumindest über eine Renndistanz.»

«Dazu kommt, dass es auch dem Kopf nicht gut tut. Auch wenn es eine Erklärung dafür gibt – jede Session, in der ein Rennfahrer hinten ist, schadet seinem Selbstbewusstsein. Deshalb ist es besser, zu warten, bis er sich keine Gedanken mehr über die Verletzung machen muss», so Frankreichs einziger MotoGP-Teamchef.

Sicher ist, bei den noch ausstehenden Rennen der Übersee-Tournee in Australien und Malaysia soll Maverick Vinales geschont werden. Hervé Poncharal: «Es ist zu früh, über die finale Planung zu sprechen, aber ein Ziel muss es sein, dass Maverick in bester Verfassung das 2026er-Bike beim Valencia-Test einsetzt.»

Auch wenn die offizielle Bestätigung seitens KTM noch aussteht, empfiehlt sich Pol Espargaro in jeder Hinsicht als Idealbesetzung bei Tech3. Bei seinen Einsätzen in Brünn und Balaton Park hatte der Testfahrer des KTM-Werks mehr als überzeugt. Angespornt durch die bemerkenswerten Ergebnisse – in Ungarn steuerte er die RC16 als Vinales-Ersatz auf Rang 8 – betonte Espargaro auch seinen Wunsch nach mehr Renneinsätzen. Dem kann entsprochen werden.

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