Knackpunkt Kurve 1 – Jack Miller hadert mit Technik

Jack Miller muss am Samstag noch in Rätsel lösen
Jack Miller erlebte am Freitag auf Phillip Island ein Wechselbad der Gefühle. Der Australier begann den Tag mit der Bestzeit im ersten freien Training und sorgte damit bei kühlen Bedingungen und starkem Wind für Begeisterung bei den heimischen Fans. Doch im entscheidenden Zeittraining, in dem die Top-10-Plätze für den direkten Q2-Einzug ausgemacht wurden, fehlten am Ende ein paar Zehntel. Mit einer 1:27,309 min verpasste der Pramac-Yamaha-Pilot die direkte Qualifikation als Dreizehnter knapp – obwohl er zwischenzeitlich auf Rang 2 lag.
«Ich habe meine Pole-Vorhersage gestern auf 1:26,8 gesetzt», erzählte Miller. «Und dann komme ich rein und sehe Zeiten von 1:26,4 oder 1:26,5 – da war die Vorhersage hinfällig. Aber ich fühle mich gut, das Tempo passt. Ich fuhr konstant hohe 1:27er-Zeiten, viele Runden lang. Nur bei der Zeitenjagd habe ich das letzte Stück nicht zusammenbekommen.»
Besonders eine Passage macht dem Australier zu schaffen. «In Kurve 1 werfe ich fast eine halbe Sekunde weg – vier Zehntel, nur durch die Art, wie ich in die Kurve einlenke», erklärte er. «Wir versuchen gerade zu verstehen, warum. Ich muss einfach mehr Kurvenspeed mitnehmen, aber das ist leichter gesagt als getan.»
Das Problem lag vor allem am Ride-Height-Device, das beim Einlenken nicht wie gewünscht funktionierte, vor allem in Kurve 1. «Wir haben den Druck erhöht, aber keine Lösung gefunden. Am Ende des Trainings habe ich die Runde ohne das Device begonnen und mit aktiviertem Device beendet – einfach, um ein konsistentes Gefühl zu bekommen.»
Trotz der technischen Probleme blickt der Australier optimistisch auf den Samstag. «Ich brauche Hilfe vom Motorrad, um es da hinzubekommen, wo ich es will. Wenn das klappt, kommt auch die Zeit. Der Speed ist gut, das Bike fühlt sich gut an. Ich habe Spaß, die M1 um diese Strecke zu fahren. Es geht nur darum, diese eine Kurve zu lösen, dann können wir vorne mitmischen.»
Auf die Rennpace angesprochen, zeigte sich Miller zuversichtlich: «Ich glaube, es wird ziemlich eng. Ich kann mich in dieser Gruppe der Top-Leute halten, konstant in den hohen 1:27ern, niedrigen 1:28ern. Der Reifenabbau ist hier nie extrem, aber in den letzten Runden fällt der Grip etwas ab. Insgesamt bin ich wirklich zufrieden, wie das Motorrad funktioniert.»
Ergebnisse MotoGP Phillip Island, Zeittraining (17. Oktober):
1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1:26,492 min
2. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,291 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,420
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,434
5. Alex Marquez (E), Ducati, +0,453
6. Alex Rins (E), Yamaha, +0,514
7. Luca Marini (I), Honda, +0,559
8. Pol Espargaro (E), KTM, +0,562
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,640
10. Pedro Acosta (E), KTM, +0,653
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,658
12. Brad Binder (ZA), KTM, +0,777
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,817
14. Joan Mir (E), Honda, +0,827
15. Johann Zarco (F), Honda, +0,884
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,204
17. Franco Morbidelli (I), Ducati, +1,414
18. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,428
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,486
20. Enea Bastianini (I), KTM, +1,623
21. Michele Pirro (I), Ducati, +2,548
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,620