Nach Aprilia-Sieg: Rivola trug Bezzecchi auf Händen
Intern flog bei Aprilia bereits am Samstagmorgen der erste Sektkorken: Pole-Position für Marco Bezzecchi und die Aprilia mit der Nummer 72. Damit war das tragende Fundament für das fabelhafte Wochenende an der Algarve gelegt.
Massimo Rivola, CEO bei Aprilia Racing, bestätigte erneut: «Der Start in das Wochenende hat höchsten Stellenwert. Wir sind öfters am Freitag nicht stark und dann wird es extrem schwer. Events wie in Ungarn, als Marco durchs Q1 musste und dann doch noch um das Podest fuhr, das war eine absolute Ausnahme. Marco ist phänomenal, denn er schafft es immer, sich von Freitag auf Samstag zu steigern. Wenn wir also schon zu Beginn schnell sind, läuft es sehr gut.»
Der Boss des Aprilia-Projekts durchaus selbstbewusst: «Aber man muss auch sagen, dass es mit der Art der Strecken zu tun hat. Je schneller und flüssiger die Piste, desto besser. Ich würde sagen, da sind wir nicht nur gut, da sind wir die Referenz. Auf Strecken mit Stop-and-go-Charakter schaut es aber anders aus, da haben wir noch deutlich mehr zu kämpfen.»
Rivolas Aussagen lassen sich belegen. Auf der superschnellen Piste von Phillip Island gingen beide Siege unangefochten an die RS-GP aus Noale. Auf harten Bremskursen wie in Le Mans tat sich auch Bezzecchi schwerer.
Ein wesentlicher Aspekt auf technischer Seite ist laut Rivola die große Aprilia-Kompetenz in Sachen Aerodynamik. «Ich denke, dass wir hier eine führende Rolle eingenommen haben. Es ist ein Thema, das intern schon lange sehr ernst genommen wird. Wir haben Spitzenleute und haben hier ein sehr hohes Niveau erreicht.»
Doch umsetzen muss es der Fahrer, und so trug der ranghöchste Aprilia-Racing-Manager den WM-Dritten Marco Bezzecchi nach dem überragenden GP-Sieg in Portimao nicht nur im übertragenen Sinne auf Händen. Rivola: «Es hat sich auch hier wieder gezeigt – Marco macht einfach den perfekten Job. Auch wenn wir nicht in der Lage sind, im FP1 richtig schnell zu sein, dann ist er in der Lage, die Maschine mit dem Team nach vorne zu bringen.»
Der Italiener weiter: «Dafür muss viel gearbeitet werden und das passt sehr gut für Marco – er ist ein harter Arbeiter und in der Lage, sehr präzise zu kommunizieren. Und passt bestens zu unserem Team, das sowohl die Technik im Griff hat als auch das richtige Gespür für den Fahrer.»
Auch für die Statistik hatte der Portugal-GP aus Aprilia-Sicht nur Gutes. Bezzecchi ist der dritte WM-Rang realistisch nicht mehr zu nehmen und der Hersteller aus Noale wird Rang 2 bei den Herstellern verteidigen.
In Spanien will das Werksteam zudem in der Stammbesatzung antreten. Jorge Martin beabsichtigt, Rennen sowie den wichtigen Test zu bestreiten. Doch erst der medizinische Check am Donnerstag entscheidet über die Teilnahme des «Martinators».









