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Gigi Dall'Igna: Akzeptiert Ducati Concession Points?

Von Ivo Schützbach
Gigi Dall'Igna mit Andea Dovizioso

Gigi Dall'Igna mit Andea Dovizioso

Der durchschlagende Erfolg von Ducati mit der neuen GP15 stößt den Verantwortlichen bei Honda und Yamaha bitter auf. Ducati soll die gewährten MotoGP-Privilegien schnellstmöglich verlieren.

Für 2016 wird in der MotoGP-ein neues Zugeständnis-Punktesystem eingeführt. Drei Punkte gibt es dann für einen Sieg, zwei Punkte für Platz 2, einen Punkt für den dritten Rang.

Wenn ein Hersteller mit Zugeständnissen sechs «concession points» gesammelt hat – egal in welcher Kombination – wird er seine Vorteile (2016 zum Beispiel neun statt sieben Motoren pro Saison) verlieren. Im Moment genießen Ducati (weil sie 2013 kein Rennen gewannen) und die Neueinsteiger Aprilia und Suzuki Vorteile im Rahmen der Open-Class.

Nun hat die Hersteller-Vereinigung MSMA vorgeschlagen, das neue Concession-Punktesystem schon in diesem Jahr wirksam werden zu lassen. Das würde bedeuten, dass Ducati aufgrund der erzielten Erfolge gezwungen wäre, 2016 unter gleichen Voraussetzungen gegen Honda und Yamaha anzutreten – eingefrorene Motorentwicklung, sieben Motoren pro Saison und keine zusätzlichen Testfahrten.

Natürlich ist Gigi Dall’Igna, General Manager Ducati Corse, von diesem Vorschlag nicht begeistert. Im Exklusiv-Gespräch mit SPEEDWEEK.com verriet der Italiener, weshalb er sich sträubt und was er unter Gerechtigkeit versteht.

Alle anderen Hersteller wünschen sich die «Concession Points» ab sofort und mit Wirkung für nächstes Jahr. Dadurch würdet ihr für 2016 alle Vorteile verlieren. Wenn die MotoGP-Kommission entscheidet, dass die Punkte ab sofort zählen, wie wird Ducati reagieren?

Wir werden die Regeln akzeptieren, wie wir es immer getan haben.

Ich verstehe, weshalb uns die anderen fünf Hersteller gefragt haben, über diese Regel noch einmal nachzudenken, es geht um den Geist des Reglements. Wir bekamen Vorteile, weil wir nicht konkurrenzfähig waren. Jetzt sind wir recht konkurrenzfähig, das ist wahr, das kann ich nicht verleugnen.

Das ist die Philosophie dahinter. Wir müssen aber für alle Regeln die gleiche Philosophie anwenden. Ein Beispiel: Der gyroskopische Sensor ist einer der wichtigsten für die Strategien. In den Regeln haben wir vereinbart, dass es für diesen Sensor keine Einschränkungen gibt, jeder kann verwenden, was er möchte. Das war ein Fehler, weil es sich um einen Sensor handelt. Die Philosophie der neuen Regeln besagt, dass ein Sensor homologiert werden muss und jeder kann den Sensor eines Mitbewerbers kaufen. Honda und Yamaha können unseren kaufen, Ducati kann den von Yamaha kaufen.

Bei dieser Regeldefinition haben wir einen Fehler gemacht, alle Hersteller zusammen, weil bei diesem Sensor jeder verwenden kann, was er möchte. Ebenso haben wir einen Fehler bei den «Concession Points» gemacht.

Vielleicht kommen wir zu einer einhelligen Meinung über alles, weil es um dieselbe Philosophie geht.

Ich bin ein fairer Mann, ich verstehe das Problem.

Wenn die MotoGP-Kommission beschließt die «Concession Points» einzuführen, werdet ihr sie akzeptieren?

Natürlich. Ich verstehe die Philosophie. Ich wünsche mir aber, dass sie nicht nur gegen Ducati angewandt wird, sondern in allen Bereichen. Es kommt nicht darauf an, ob es besser für Honda, Ducati oder Yamaha ist. Mir geht es um die generelle Philosophie, an die sich alle halten müssen. So ist die Abmachung.

Wenn wir an diesen Punkt kommen, bin ich glücklich. Ducati ist eine faire Firma.

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