Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Ducati: Chaz Davies über seine Rivalität mit Redding

Von Ivo Schützbach
Das Ducati-Werksteam hat für die Superbike-WM 2020 mit Chaz Davies und Neuzugang Scott Redding zwei starke Fahrer unter Vertrag. Die beiden kennen sich seit über 15 Jahren.

Der Kontrast bei Ducati könnte kaum größer sein: Auf der einen Seite der Box sitzt der introvertierte Chaz Davies, der nur selten verbal auf den Putz haut. Auf der anderen Seite ist Paradiesvogel Scott Redding, bei dem jeder zweite Satz zur Schlagzeile taugt.

Was sie verbindet: Beide sind erfolgshungrig, schnell, arbeiten konzentriert – und kennen sich schon lange.

«Scott fuhr schon Minibike-Rennen auf der Kartstrecke meiner Eltern», schmunzelte Davies im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das ist über 15 Jahre her, wir kommen klar. Mit ihm hast du in der Box immer Spaß. Letztlich hat das aber keine Auswirkungen auf die Arbeit, auf der Strecke will jeder den anderen schlagen. Wir haben eine gesunde Rivalität. Er hat einen gänzlich anderen Charakter als mein letzter Teamkollege.»

Das war Alvaro Bautista, der trotz WM-Rang 2 und 16 Siegen in der Saison 2019 für nächstes Jahr ins neue Honda-Werksteam wechselte.

Jeder im SBK-Fahrerlager geht davon aus, dass Honda 2020 deutlich besser dastehen wird als die katastrophalen letzten drei Jahre. BMW und Yamaha wird ebenfalls eine Leistungssteigerung zugetraut.

Ducati ist mit der V4R im zweiten Jahr und hat noch Verbesserungspotenzial, wohingegen die Kawasaki ZX-10RR von Weltmeister Jonathan Rea am Ende ihres Entwicklungszyklus’ angelangt ist: 2021 bringt der japanische Hersteller ein neues Bike.

Während sämtliche Fahrer die zwei Stunden trockene Rennstrecke bei den Tests am Donnerstagnachmittag in Aragon intensiv nutzten, um ihre Motorräder zu verbessern, reiste Rea bereits vor dem Mittagessen ab.

«Er sitzt seit Jahren auf diesem Motorrad und kommt sofort auf gute Rundenzeiten», kommentierte Davies Reas Verzicht. «Am Mittwoch hatte er einen Sturz, am Donnerstag war es sehr kalt, die Bedingungen waren schwierig. Außerdem weiß Johnny genau, dass er zum Rennen nach Aragon kommt und sofort die Pace hat. Er kann auf eine riesige Datenmenge zurückgreifen, was seine Aufgabe deutlich einfacher macht. Kein anderer ist in so einer luxuriösen Position wie er.»

Kombinierte Zeiten SBK-Test Aragon, 13./14. November:

1. Scott Redding (GB), Ducati, 1:49,929* min
2. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:50,185*
3. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:50,416
4. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:50,653*
5. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:50,657
6. Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:50,941
7. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:51,133
8. Federico Caricasulo (I), Yamaha, 1:52,477
9. Leon Camier (GB), Ducati, 1:52,902
* mit Qualifyer

Zeiten Superbike-WM-Test Aragon, 14. November:

1. Scott Redding (GB), Ducati, 1:49,929 min
2. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:50,185
3. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:50,653
4. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:50,657
5. Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:51,088
6. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:51,133
7. Federico Caricasulo (I), Yamaha, 1:52,477
8. Leon Camier (GB), Ducati, 2:03,047
9. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, keine Zeit

Zeiten Superbike-WM-Test Aragon, 13. November:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:50,416 min
2. Scott Redding (GB), Ducati, 1:50,868
3. Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:50,941
4. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:51,176
5. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:51,313
6. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:51,567
7. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:51,867
8. Leon Camier (GB), Ducati, 1:52,902
9. Federico Caricasulo (I), Yamaha, 1:53,514

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