Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Honda-Star Alvaro Bautista befürchtet: «Wird dauern»

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista (Mitte) strauchelt

Alvaro Bautista (Mitte) strauchelt

Nur Platz 10 und eine Sekunde hinter der Spitze. Die Superbike-WM-Tests auf Phillip Island unterstreichen, was sich vorher abzeichnete: Vizeweltmeister Alvaro Bautista hat mit der Honda CBR1000RR-R Schwierigkeiten.

Dass die neue Honda Fireblade über viel Potenzial verfügt, bewies während der zwei Testtage auf Phillip Island Leon Haslam: Der Engländer wurde am Montag, Dienstag und in der kombinierten Zeitenliste Fünfter, auf die Bestzeit von Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) büßte er 0,434 sec ein.

Teamkollege Alvaro Bautista verlor über eine Sekunde und wurde nur Zehnter. Den Montag schloss der Vizeweltmeister als 15. ab, am Dienstagnachmittag strandete er auf Platz 17. Den zehnten Platz hat er alleine seiner Leistung in der dritten Test-Session am Dienstagmorgen zu verdanken.

«Mein Gefühl war ein bisschen besser als am Montag, die Rückmeldungen des Motorrads sind jetzt etwas besser», urteilte Bautista. «Wir haben erneut viele verschiedene Dinge probiert und Positives wie Negatives herausgefunden. Das Wichtigste ist, dass wir viele Daten gesammelt haben, die wir bis zum Wochenende auswerten und dann hoffentlich einen Schritt nach vorne machen können. Am Dienstagmorgen fühlte ich mich ganz gut, auch die Rundenzeit war akzeptabel. Auch wenn sie mit meiner Pace hier von letztem Jahr nicht zu vergleichen ist – davon sind wir weit entfernt.»

«Wir sind in jeder Session Long-runs gefahren, bis zu 23 Runden am Stück», erzählte der 16-fache Superbike-Laufsieger. «Wir haben viel gelernt, wie das Motorrad über die Distanz funktioniert. Vor allem mit der Elektronik sind wir nicht dort, wo wir sein müssten. In diesem Bereich müssen wir uns stark verbessern.»

Wenn du sagst, dass der Motor zu aggressiv ist, liegt das an der Elektronik? «Ich vermute, das ist die Kombination aus mehreren Sachen», erklärte Bautista. «Ich meinte, dass das Motorrad zu nervös ist, das kommt vom Motor und Chassis. Wenn der Motor zu aggressiv und das Chassis zu nervös ist, dann ist die Maschine in Summe schwierig zu fahren. Wir müssen schauen, dass das Motorrad ruhiger wird. Ich kann aber nicht sagen, ob wir das durch Änderungen am Motor oder Chassis hinbekommen. Ich denke, wir müssen beides verbessern. Aktuell ist die Motorleistung kaum zu bändigen.»

«Wenn wir über Resultate sprechen, habe ich für das Wochenende keine Erwartungen», hielt der Honda-Werksfahrer fest. «Ich erwarte, dass mein Gefühl besser wird und wir uns weiterentwickeln. Vom Test zum Rennen möchte ich einen Schritt vorwärts machen. Deshalb liegt unser Fokus auf uns und nicht den anderen. Fest steht aber auch, dass der Test und die Rennen nicht dasselbe sind. Während des Tests hast du viel Zeit, um eine schnelle Runde zu fahren. Und es herrscht weniger Druck – viele sind während des Tests schneller als im Rennen. Bei mir verhält es sich anders herum. Für mich steht bei Tests im Vordergrund, dass ich ein gutes Gefühl für das Motorrad entwickle. Erst will ich mich wohlfühlen, dann gebe ich Gas. Ich habe während der zwei Testtage nie versucht auf eine gute Rundenzeit zu kommen. Meine beste Zeit fuhr ich am Dienstagmorgen, zu Beginn einer Rennsimulation. Da verlor ich mit 15 Runden alten Reifen eine Sekunde auf die Bestzeit. Natürlich sind Rundenzeiten wichtig. Aber ich arbeite lieber erst an mir und meinem Motorrad und pushe später. Punkte gibt es in den Rennen, nicht im Test. Klar ist aber auch, dass ich unter anderen Voraussetzungen als letztes Jahr antrete. Ich weiß, dass es schwierig wird, um den Sieg zu kämpfen. Aber die Meisterschaft ist lang. Wir wollen so schnell wie möglich zu den Besten aufschließen. Die Frage ist nicht ob wir das schaffen, sondern wie lange es dauert. Wir sind auf mehr Schwierigkeiten gestoßen, als wir erwartet haben.»

Kombinierte Zeitenliste Phillip-Island-Test:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:30,448 min
2. Loris Baz (F), Yamaha, 1:30,524
3. Tom Sykes (GB), BMW, 1:30,568
4. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:30,740 min
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:30,882
6. Scott Redding (GB), Ducati, 1:30,885
7. Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:31,077
8. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:31,407
9. Eugene Laverty (IRL), BMW, 1:31,436
10. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:31,453
11. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:31,533
12. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:31,560
13. Sandro Cortese (D), Kawasaki, 1:31,565
14. Xavi Fores (E), Kawasaki, 1:31,653
15. Maximilian Scheib (RCH), Kawasaki, 1:31,810
16. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:31,941
17. Federico Caricasulo (I), Yamaha, 1:31,944
18. Leon Camier (GB), Ducati, 1:32,676
19. Takumi Takahashi (J), Honda, 1:36,314

Resultate Superbike-WM Phillip Island, 2. Testtag, 25. Februar:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:30,448 min
2. Loris Baz (F), Yamaha, 1:30,524
3. Tom Sykes (GB), BMW, 1:30,568
4. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:30,752
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:30,882
6. Scott Redding (GB), Ducati, 1:30,885
7. Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:31,077
8. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:31,407
9. Eugene Laverty (IRL), BMW, 1:31,436
10. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:31,453
11. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:31,533
12. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:31,560
13. Sandro Cortese (D), Kawasaki, 1:31,565
14. Xavi Fores (E), Kawasaki, 1:31,653
15. Maximilian Scheib (RCH), Kawasaki, 1:31,810
16. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:31,941
17. Federico Caricasulo (I), Yamaha, 1:31,944
18. Leon Camier (GB), Ducati, 1:32,676
19. Takumi Takahashi (J), Honda, 1:36,314

Resultate Superbike-WM Phillip Island, 1. Testtag, 24. Februar:

1. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:30,740 min
2. Tom Sykes (GB), BMW, 1:30,762
3. Loris Baz (F), Yamaha, 1:30,777
4. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:30,996
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:31,196
6. Scott Redding (GB), Ducati, 1:31,236
7. Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:31,252
8. Eugene Laverty (IRL), BMW, 1:31,585
9. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:31,665
10. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:32,113
11. Sandro Cortese (D), Kawasaki, 1:32,264
12. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:32,272
13. Xavi Fores (E), Kawasaki, 1:32,414
14. Maximilian Scheib (RCH), Kawasaki, 1:32,498
15. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:32,541
16. Federico Caricasulo (I), Yamaha, 1:32,706
17. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:32,829
18. Leon Camier (GB), Ducati, 1:33,629
19. Takumi Takahashi (J), Honda, 1:36,346

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