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Aragon-Sieger Michael Rinaldi erlebte dunkle Zeiten

Von Ivo Schützbach
Michael Rinaldi trat wieder ins Licht

Michael Rinaldi trat wieder ins Licht

Seit Michael Rinaldi weiß, dass er 2024 nicht mehr im Ducati-Werksteam fahren wird, ist er wie verwandelt. Im ersten Superbike-WM-Rennen in Aragon gewann er am Samstag zum ersten Mal seit zwei Jahren.

Das erste Superbike-Rennen in Aragon sah anfänglich nach einer klaren Angelegenheit für Alvaro Bautista (Ducati), Jonathan Rea (Kawasaki) und Toprak Razgatlioglu (Yamaha) aus. Die drei Granden preschten an der Spitze vorneweg, in Runde 6 schmiss Bautista seine Panigale V4R zum zweiten Mal in dieser Saison nach Imola in Führung liegend weg.

Zu diesem Zeitpunkt lag dessen Aruba-Teamkollege Michael Rinaldi mit 1,7 sec Rückstand auf dem vierten Platz. In Runde 15 von 18 übernahm der Italiener die Spitze und gab diese gegen Razgatlioglu und Rea nicht mehr ab. Für den 27-Jährigen ist es der fünfte Sieg in der Superbike-WM, der erste seit fast auf den Tag genau zwei Jahren.

«Nach dem Sieg kamen mir ein paar Tränen», gab Rinaldi zu. «Ich habe dunkle Zeiten hinter mir und fragte mich, was ich tun kann. Ich kann mit 27 aufgeben oder weitermachen und weiterschuften. Ich wollte mir selbst beweisen, nicht den anderen, dass ich in der Lage bin, gute Dinge zu leisten. Dafür entschied ich mich und dieses Ergebnis ist die perfekte Art, das zu zeigen.»

Gegen Bautista wäre Rinaldi vermutlich nicht angekommen, aber Platz 2 wäre auch aller Ehren wert gewesen.

«Während die drei vorne pushten, in meinen Augen zu viel, blieb ich ruhig und verheizte nicht meine Reifen, nur um mit ihnen mithalten zu können», schilderte Rinaldi seine Taktik. «Mein Plan ging auf, sie kamen zu mir. Nach Alvaros Sturz sagte ich mir, dass das mein Tag ist. Ich wollte nicht Dritter oder Zweiter werden und fuhr auf Sieg oder nichts. Kaltblütig und mit kühlem Kopf fuhr ich meine Pace. Als ich zu Toprak und Johnny aufschloss war überholen aber nicht so einfach, wie ich gedacht hatte. Ich hatte doch etwas Reifen verbraucht, um sie einzuholen und war zu diesem Zeitpunkt mit ihnen mehr oder weniger auf einem Level. Letztlich konnte ich ihnen sogar noch etwas wegfahren, ich bin unfassbar glücklich. Natürlich, der Sturz von Alvaro hat mir geholfen, seine Pace war sehr stark. Aber er pushte wohl das eine Prozent zu viel, was mir sehr leid tut für ihn, weil er um den Titel kämpft.»

Mit den 25 Punkten für diesen Sieg hat Rinaldi in der Gesamtwertung Ducati-Kollege Danilo Petrucci überholt und ist jetzt Sechster. Zum Fünften Axel Bassani fehlen ihm 34 Punkte.

Ergebnis Superbike-WM Aragon, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Michael Rinaldi (I) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 1,253 sec
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 2,837
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 5,902
5. Danilo Petrucci (I) Ducati + 7,553
6. Philipp Öttl (D) Ducati + 14,427
7. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 17,014
8. Garrett Gerloff (USA) BMW + 17,259
9. Axel Bassani (I) Ducati + 18,469
10. Iker Lecuona (E) Honda + 19,424
11. Scott Redding (GB) BMW + 21,653
12. Xavier Vierge (E) Honda + 21,960
13. Michael vd Mark (NL) BMW + 23,690
14. Loris Baz (F) BMW + 23,971
15. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 24,523
16. Florian Marino (F) Kawasaki + 28,279
17. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 37,369
18. Bradley Ray (GB) Yamaha + 38,489
19. Hafizh Syahrin (MAL) Honda + 46,123
20. Isaac Vinales (E) Kawasaki + 46,478
21. Gabriele Ruiu (I) BMW + > 1 min
22. Oliver König (CZ) Kawasaki + > 1 min
- Alvaro Bautista (E) Ducati
- Eric Granado (BR) Honda
- Tito Rabat (E) Kawasaki
Superbike-WM 2023: Stand nach 28 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 467
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 430
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 306
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha 269
5. Axel Bassani (I) Ducati 226
6. Michael Rinaldi (I) Ducati 192
7. Danilo Petrucci (I) Ducati 191
8. Alex Lowes (GB) Kawasaki 129
9. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 124
10. Xavier Vierge (E) Honda 121
11. Remy Gardner (AUS) Yamaha 116
12. Scott Redding (GB) BMW 113
13. Iker Lecuona (E) Honda 100
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 100
15. Philipp Öttl (D) Ducati 79
16. Loris Baz (F) BMW 54
17. Michael vd Mark (NL) BMW 26
18. Bradley Ray (GB) Yamaha 19
19. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 12
20. Tom Sykes (GB) Kawa/BMW 11
21. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 10
22. Leon Haslam(GB) BMW 2
23. Ivo Lopes (PT) BMW 1
23. Isaac Vinales (E) Kawasaki 1
24. Tito Rabat (E) Kawasaki 1
24. Hannes Soomer (EST) Honda 1

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