Frauen-WM: Hoffnung nach schlimmem Unfall

Keine Service-Road: Johnny Rea schob durch den Dreck

Von Ivo Schützbach
Für Jonathan Rea begann der Superbike-WM-Test in Cremona mit einem technischen Problem an seiner Yamaha mühsam, später verpokerte er sich mit seinem Team bei der Einschätzung des Wetters.

Dass der R1 die neue WM-Strecke in Cremona liegt, zeigen die Plätze 1 und 2 von Remy Gardner und Andrea Locatelli in der kombinierten Zeitenliste vom Donnerstag und Freitag. Dominique Aegerter wurde Achter, Multiweltmeister Jonathan Rea nur Zwölfter. Von seinem Rückstand von über einer Sekunde sollte man sich nicht täuschen lassen, der Nordire verzichtete als Einziger aus dem Yamaha-Quartett auf den Einsatz eines superweichen Qualifyer-Hinterreifens.

Auf den Donnerstag hatten die Yamaha-Piloten geschlossen verzichtet, letztlich entging ihnen dadurch nur ein halber Testtag, weil die Strecke nach der Mittagspause nach einem Gewitter nass war.

Rea wollte seine Zeit bestmöglich nutzen und ging am Freitagmorgen als einer der Ersten auf die Strecke, doch bereits nach drei Runden streikte seine Yamaha. «Was genau los war, weiß ich nicht», erzählte Johnny beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Es war etwas mit der Batterie oder der Elektrik, das Dashboard ging aus.»

Bis die Maschine des 119-fachen Laufsiegers vom Bergungsfahrzeug abgeholt werden konnte, musste sie Rea ein ganzes Stück durch die schlammige Wiese schieben. «Für mich war das nicht so lustig», hielt er fest. «In diesem Streckenteil gibt es keine Service-Road, sie wollten die Session aber auch nicht abbrechen. Also musste ich so nahe wie möglich an die Boxen zurückschieben, die Reifen waren voller Dreck. Das war nicht großartig.»

Das Pata-Team hatte anschließend länger damit zu tun das Motorrad zu säubern, als das Elektrikproblem zu beheben.

In der Mittagspause von 13 bis 14 Uhr zogen wie am Donnerstag dunkle Wolken auf, Rea und seine Crew entschieden deshalb, in der Box zu bleiben. Doch der Regen blieb aus, um 15.45 Uhr ging der erfolgreichste Superbike-Pilot doch auf die Strecke.

«Ducati und Yamaha haben als einzige Hersteller nur zehn Testtage, deshalb muss ich die Anzahl Testtage im Auge behalten», rechtfertigte Rea die Entscheidung. «Wir pokerten etwas, um einen halben Testtag zu sparen. Das Gewitter kam aber nicht, es zog an der Rennstrecke vorbei. Ich hatte mich am Vormittag auf dem Motorrad nicht wohlgefühlt und tat mir schwer damit, am Limit zu fahren. Deshalb entschieden wir uns um 15.45 Uhr, doch zu fahren. Ich konnte dann noch ein paar Mal rausfahren und ein paar Sachen versuchen, die meine Markenkollegen für diese Strecke herausgefunden haben. Das brachte mir einiges. Für mich ging es in diesem Test darum, mich bestmöglich auf Misano vorzubereiten, dort ist das nächste Rennen. Und die Strecke in Cremona zu lernen.»

Kombinierte Zeiten SBK-Test Cremona, 23./24. Mai
PosFahrerKategorieMotorradZeitDiff
1.Remy Gardner (AUS)SBK-WMYamaha1:28,860 min
2.Andrea Locatelli (I)SBK-WMYamaha1:28,919+ 0,059 sec
3.Michael Rinaldi (I)SBK-WMDucati1:29,047+ 0,187
4.Sam Lowes (GB)SBK-WMDucati1:29,137+ 0,277
5.Scott Redding (GB)SBK-WMBMW1:29,215+ 0,355
6.Nicolo Bulega (I)SBK-WMDucati1:29,223+ 0,363
7.Garrett Gerloff (USA)SBK-WMBMW1:29,325+ 0,465
8.Dominique Aegerter (CH)SBK-WMYamaha1:29,506+ 0,646
9.Alvaro Bautista (E)SBK-WMDucati1:29,518+ 0,658
10.Tito Rabat (E)SBK-WMKawasaki1:29,543+ 0,683
11.Iker Lecuona (E)SBK-WMHonda1:29,787+ 0,927
12.Jonathan Rea (GB)SBK-WMYamaha1:30,027+ 1,167
13.Xavier Vierge (E)SBK-WMHonda1:30,135+ 1,275
14.Tarran Mackenzie (GB)SBK-WMHonda1:30,646+ 1,786
15.Tommy Bridewell (GB)BSBHonda1:31,165+ 2,305
16.Andrea Iannone (I)SBK-WMDucati1:31,187+ 2,327
17.Adam Norrodin (MAL)SBK-WMHonda1:31,591+ 2,731
18.Adrian Huertas (E)SSP-WMDucati1:32,173+ 3,313
19.Andrew Irwin (GB)BSBHonda1:32,575+ 3,715
20.Khairul Idham Pawi (MAL)SSP-WMHonda1:34,655+ 5,795
21.Kaito Toba (J)SSP-WMHonda1:34,687+ 5,827
22.Ivan Goi (I)SSP-WMQJ Motor1:36,463+ 7,603

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