Honda in Misano: Bekannte Schwäche im Fokus

Kurios: Für Iker Lecuona war es der erste Test des Jahres
Die Honda-Werksmannschaft blickt auf zwei produktive Testtage auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli zurück, auch wenn das Team nur durch einen der beiden Stammfahrer vertreten war. Bei idealen Bedingungen nutzte Iker Lecuona die Gelegenheit, umfassend an der Abstimmung und Elektronik seiner CBR1000RR-R Fireblade zu arbeiten.
«Ich bin insgesamt ziemlich zufrieden», erklärte der Spanier und staunte selbst: «Das war tatsächlich mein erster richtiger Test in dieser Saison – inklusive der Wintertests, in denen ich verletzungsbedingt nie vollständig fit war.»
Besonders erfreulich sei gewesen, dass man zwei volle Tage hatte, um an der Basisabstimmung zu arbeiten. «Während eines Rennwochenendes verlieren wir oft viel Zeit, wenn wir in FP2 etwas ausprobieren. Jetzt konnten wir gezielt an bekannten Schwächen wie den abbauenden Vorderreifen gegen Rennende arbeiten – mit vielversprechenden Ergebnissen.»
Am Dienstag setzte Lecuona dabei auf das Setup, das er zuletzt in Cremona und Most verwendet hatte, und konnte auch auf stark gebrauchten Reifen konkurrenzfähige Rundenzeiten fahren. «Ich fühlte mich durchgehend wohl – auch auf dem zweiten Motorrad. Die Bedingungen waren mit perfekten Temperaturen natürlich ideal, das muss man berücksichtigen», betonte der 24-Jährige.
Am Mittwoch seien die Temperaturen etwas höher gewesen, wodurch das Gripniveau nachließ. «Wir haben dennoch gute Arbeit geleistet, um dem entgegenzuwirken, und konnten am Ende mit zwei weichen Reifen noch ein paar schnelle Runden setzen. Ich bin gespannt, wie sich alles entwickelt, wenn wir in ein paar Wochen wiederkommen – dann vermutlich unter anderen Bedingungen.»
HRC-Teamkollege Xavi Vierge konnte den Test verletzungsbedingt nicht antreten. Der Katalane erholt sich derzeit von einer Fußoperation nach einem unverschuldeten Sturz beim letzten Rennen in Most. Beim Start des Sonntags-Rennens wurde Vierge zum Opfer einer von Jonathan Rea ausgelösten Kettenreaktion.
«Es ist wirklich schade, dass ich nicht dabei sein konnte, aber die gute Nachricht ist, dass meine Genesung gut verläuft», sagte Vierge. «Ich arbeite täglich mit der hyperbaren Kammer und folge genau den Anweisungen der Ärzte. Seit Kurzem kann ich auch Behandlungen mit dem Indiba-Gerät beginnen, was den Heilungsprozess beschleunigen soll.»
Vierge absolviert inzwischen wieder erste Einheiten im Fitnessstudio, allerdings ohne das verletzte Bein zu belasten. «Am kommenden Montag habe ich eine weitere Untersuchung. Wenn alles gut aussieht, darf ich langsam wieder Gewicht auf den Fuß bringen. Es geht mir nicht schnell genug – aber schneller als erwartet. Ich muss einfach geduldig bleiben und konsequent weiterarbeiten.»
Bis zum nächsten Renneinsatz hat Vierge noch gut zwei Wochen Zeit. Die Superbike-WM 2025 wird Mitte Juni in Misano fortgesetzt. Vom 13. bis zum 15. Juni gastiert die Serie auf der MotoGP-Strecke unweit von Rimini. Dann wird sich zeigen, was die Erkenntnisse des Misano-Tests wert sind.
Zeiten Superbike-Test in Misano, 28. Mai, kombiniert:
1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:32,093 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR), BMW, +0,040 sec
3. Axel Bassani (I), Bimota, +0,705
4. Sam Lowes (GB), Ducati, +0,727
5. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +0,797
6. Yari Montella (I), Ducati, +0,869
7. Iker Lecuona (E), Honda, +0,924
8. Jonathan Rea (GB), Yamaha, +0,926
9. Danilo Petrucci (I), Ducati, +1,060
10. Andrea Locatelli (I), Yamaha, +1,066
11. Alvaro Bautista (E), Ducati, +1,083
12. Alex Lowes (GB), Bimota, +1,172
13. Andrea Iannone (I), Ducati, +1,271
14. Michael vd Mark (NL), BMW, +1,373
15. Garret Gerloff (USA), Kawasaki, +1,417
16. Dominique Aegerter (CH), Yamaha, +1,718
17. Ryan Vickers (GB), Ducati, +1,723
18. Michele Pirro (I), Ducati, +1,863
19. Stefano Manzi (I), Yamaha, +2,335
20. Sylvain Guintoli (F), BMW, +3,197
21. Markus Reiterberger (D), BMW, +3,312
22. Tarran Mackenzie (GB), Honda, +3,320
23. Javi Fores (E), Bimota, +3,457
24. Ivo Lopez (P), Honda, +3,768
25. Thomas Bridewell (GB), Honda, +3,909
26. Mattia Pasini (I), Moto2, +4,489
27. Jeremy Alcoba (E), Kawasaki SSP, +5,373
28. Philipp Öttl (D), Ducati SSP, +5,502
29. Valentin Debise (F), Ducati SSP, +5,547
30. D34GT1 (?), Ducati SSP, +6,066
31. Niccolò Antonelli (I), Yamaha SSP, +6,068
32. Eduardo Montero (E), Ducati SSP, +7,611