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Yamaha: Neues Chassis statt stärkerem Motor

Von Sebastian Fränzschky
Yamaha nutzte die Super-Concessions in der Superbike-WM 2025, um am Chassis und nicht am Motor zu nachzubessern: Yamaha-Sportdirektor Niccolo Canepa nennt die Gründe für diese Entscheidung.

Die Yamaha R1 ging praktisch unverändert in die neue Saison der Superbike-WM. Nachdem Yamaha im Herbst 2024 die in Details optimierte R1 präsentierte, setzte Ernüchterung ein. Der Motor blieb praktisch unverändert. Die seitlichen Winglets waren für das Rennteam die größte Neuerung.

Die ausbleibenden Erfolge hatten zur Folge, dass Yamaha in diesem Jahr Super-Concessions nutzen konnte. Diese Maßnahme soll weniger erfolgreichen Werken dabei helfen, den Anschluss an die Spitze herzustellen. BMW nutzte dieses Zugeständnis für einen in der Steifigkeit angepassten Rahmen, mit dem man im Vorjahr den WM-Titel sicherstellte. Auch Honda und Kawasaki erhielten über die Jahre Super-Concessions.

Yamaha nutzte die Zugeständnisse aber nicht für offensichtliche Schwachstelle, den in der Spitzenleistung nicht konkurrenzfähigen Motor. Stattdessen entwickelte man einen modifizierten Rahmen. Eine auf den ersten Blick etwas merkwürdige Strategie, denn über das Handling der R1 hört man nur selten etwas Negatives. Wir sprachen mit Yamaha-Sportdirektor Niccolo Canepa über diese Entscheidung.

Der Start des Yamaha-Werksteams in die Superbike-WM 2025 verlief holprig. Auf Phillip Island zog sich Rekord-Champion Jonathan Rea bereits vor dem ersten Rennen schwere Verletzungen zu und fiel lange aus. Teamkollege Andrea Locatelli, der 2024 in Australien um Siege kämpfte, erlebte im Februar 2025 ein ernüchterndes Wochenende. Doch danach ging es bergauf. Der Sieg in Assen war aus Yamaha-Sicht das bisherige Highlight.

«Die Ergebnisse in Portimao und Assen haben uns nicht überrascht, die Resultate in Australien aber schon», gestand Canepa beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Uns war klar, dass wir im Vorjahr einige Probleme hatten. Diese haben dafür gesorgt, dass wir nicht so stark wie erwartet waren. Im Winter haben wir sehr hart gearbeitet, um unser Paket zu verbessern.»

«Im Moment verstehen wir unser Paket zu 90 oder 95 Prozent. Ich hoffe, dass wir einen weiteren Schritt machen können», verriet Canepa beim zurückliegenden Rennwochenende im tschechischen Most.

Aber warum traf man die Entscheidung, die Super-Concessions für das Chassis zu verwenden? «Der Motorcharakter der Yamaha ist etwas Besonderes. Die Fahrer anderer Hersteller staunen immer wieder, wie viel Grip und Traktion wir am Kurvenausgang generieren können. Es ist eine unserer Stärken», so Canepa.

«Das Motorrad ist fahrerfreundlicher und die Beschleunigung aus den Kurven ist besser. Es ist ein Teil des Charakters der R1. Im Winter testeten wir in verschiedene Richtungen. Dabei erkannten wir, dass wir beim Chassis das größte Potenzial haben. Deshalb schlugen wir diese Richtung ein», begründete Canepa die Entscheidung.

«Das Super-Concession-Chassis hat das Herz und die Seele der R1 nicht verändert», betonte der Italiener, der bis Ende 2024 noch selbst auf dem Superbike saß und nach seinem Rücktritt eine Rolle im Yamaha-Management übernahm.

Mit dem neuen Chassis funktioniert die Yamaha R1 für den Großteil der Fahrer besser. «Die Fahrer haben damit ein besseres Gefühl für die Front des Motorrads», präzisierte Canepa und ergänzte: «Unterm Strich haben wir im Winter aber das gesamte Paket verbessert – von der Elektronik über das Chassis mit der neuen Schwinge und viele andere Dinge.»

«Ich würde nicht behaupten, dass wir dank der Super-Concessions den Sprung gemacht haben. Es ist ein Teil der Fortschritte, aber keine revolutionäre Verbesserung», erklärte Canepa. Nach dem überraschenden Sieg in Assen erlebte Yamaha in Cremona und Most zwei eher durchwachsene Rennwochenenden. Andrea Locatelli ist als WM-Fünfter der aktuell bestplatzierte Yamaha-Pilot. Bei den Herstellern liegt Yamaha (146 Punkte) hinter Ducati (281) und BMW (223) auf der dritten Position.

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