MotoGP: Rückkehr von Alex Marquez ungewiss

Moto2-Ass Aron Canet: Superbike-Werksvertrag lockt

Von Ivo Schützbach
Aron Canet (li.) ist nicht eben unauffällig

Aron Canet (li.) ist nicht eben unauffällig

Seit Jahren gehört Aron Canet zu den besten Moto2-Fahrern, doch inzwischen ist ihm klar: In die MotoGP wird er nie aufsteigen. Mit 25 Jahren denkt er intensiv darüber nach, wie seine Karriere weitergehen soll.

Aufgrund der großen Anzahl sehr talentierter Fahrer von der iberischen Halbinsel ist es längst kein Vorteil mehr, Spanier zu sein. Promoter Dorna will seine Meisterschaften internationaler aufstellen, um damit zusätzliche Märkte zu erschließen. Es gibt weltweit Nachwuchsserien, um den nächsten schnellen Asiaten, Amerikaner, Afrikaner etc. zu finden.

Aron Canet mischt im GP-Sport seit vielen Jahren vorne mit. Der inzwischen 25-Jährige wurde 2017 auf Honda Dritter der Moto3-WM und 2019 Vizeweltmeister auf KTM. Seit 2020 ist er in der Moto2 am Start und eroberte seither die WM-Ränge 14, 6, 3, 5 und 2. In der laufenden Saison liegt er hinter seinem spanischen Landsmann Manuel Gonzalez aus dem deutschen Intact-Team mit momentan fünf Punkten Rückstand auf Platz 2.

«Das Ziel jedes Fahrers ist, in die MotoGP zu gehen», hielt Canet fest. «Mir gelangen viele gute Resultate, ich habe aber nie ein Angebot erhalten. Vielleicht ist die Zeit gekommen, in die Superbike-WM zu wechseln oder noch zwei oder drei Jahre Moto2 zu fahren, um den Titel zu holen.»

Von den sechs Herstellern in der Superbike-WM sind für 2026 nur zwei besetzt: Bimota mit Axel Bassani und Alex Lowes sowie Kawasaki mit Garrett Gerloff. BMW, Ducati, Honda und Yamaha haben jeweils noch mindestens einen freien Platz.

«Ich habe zwei Meinungen», holte Canet etwas aus, der in der Prototypen-WM 11 Siege, 50 Podestplätze und 19 Pole-Positions erobert hat. «Ich gehe zu den Superbikes, fahre dort noch zehn oder zwölf Jahre, kämpfe jedes Jahr um den Titel und werde Weltmeister, oder ich bleibe noch drei oder vier Jahre in der Moto2 und werde der Fahrer mit den meisten Titeln.»

Canet, der bislang in keiner WM-Klasse einen Titel gewann, redet so, als wäre es ein Kinderspiel, in den kommenden Jahren in der Moto2- oder Superbike-WM der Beste zu werden – an Selbstvertrauen mangelt es dem Tattoo-Liebhaber aus dem Fantic-Team nicht.

Als Spitzenfahrer in der Moto2 verdient er bei seinem Team 150.000 bis 200.000 Euro pro Jahr, hinzu kommen die Gelder seiner Ausrüsterfirmen und Sponsoren sowie Erfolgsprämien.

Den reizvollsten Platz in der Superbike-WM hat das Aruba-Ducati-Werksteam, in dem Nicolo Bulega für 2026 gesetzt ist. Die Option auf den zweifachen Champion Alvaro Bautista wurde nicht gezogen, der Spanier fährt seine letzte Saison für diese Mannschaft. Bei Aruba gilt: Die Nummer 1 wird gut bezahlt, die Nummer 2 bekommt was übrig ist.

Finanziell lukrativer wären für Canet die Werksteams von BMW und Honda, dort sind aber die Erfolgsaussichten geringer.

«Besser weniger verdienen und dafür mit Aruba Erfolg haben, das weiß Aron», sagte einer seiner Vertrauten zu SPEEDWEEK.com.

«Es stimmt, dass ich Superbike-Angebote vorliegen habe», bestätigte Canet. «Ich genieße die Moto2, bezüglich Podestplätze bin ich der zweitbeste Fahrer in der Geschichte dieser Klasse. Deshalb ist es für mich schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Ich bin Zweiter in der Meisterschaft, fast ganz oben, da ist es schwer, mich zu verabschieden. Mal sehen. Es hängt ja auch nicht nur davon ab, was ich möchte.»

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