Toprak: So geht das in der MotoGP nicht

Jonathan Rea mit Ducati: Noch andere wollen den Platz

Von Ivo Schützbach
Superbike-Rekordchampion Johnny Rea als Nachfolger von Danilo Petrucci im besten Ducati-Privatteam Barni – das wäre eine herrliche Geschichte. Neben großem Interesse von beiden Seiten gibt es aber auch Zweifel.

Die erste Saison mit Yamaha wurde für Jonathan Rea zu einem Debakel, der 119-fache Laufsieger stürzte auf Platz 13 der WM-Wertung ab. Nach zwei Dritteln der zweiten Saison sieht es nicht besser aus: Nach langer Verletzungspause ist der 38-Jährige sogar nur 18. Im Herbst seiner Karriere hat Johnny nur noch einen Wunsch: Er will 2026 auf einem siegfähigen Motorrad sitzen, auf einer neuen Ducati Panigale V4R.

Am 24. Juli berichtete SPEEDWEEK.com, wie der Nordire alles unternimmt, um im Team Barni Spark Ducati Nachfolger von Danilo Petrucci zu werden, der für 2026 ins BMW-Werksteam wechselt und dort Toprak Razgatlioglu ersetzt, der sich zu Yamaha und in die MotoGP verabschiedet.

Das Barni-Team hat finanziell keine Möglichkeiten wie ein Werksteam, der Faktor Geld spielt für Rea inzwischen aber eine untergeordnete Rolle: Seit seiner ersten vollen SBK-Saison 2009 hat er bei Honda, Kawasaki und Yamaha immer ordentlich bis sehr gut verdient. Allein die Bonuszahlungen für 119 Siege, 264 Podestplätze und sechs WM-Titel ergeben ein Sümmchen, dass er den Rest seines Lebens nicht mehr arbeiten muss.

Statt noch einmal abzusahnen, steht für Rea der sportliche Erfolg an erster Stelle: Er will allen – auch sich selbst – beweisen, dass er immer noch ein Siegfahrer ist, wenn er auf dem richtigen Bike sitzt.

Teamchef Marco Barnabo hält sehr große Stücke auf Rea und bezeichnete ihn intern vor der Sommerpause als erste Wahl. Die Verantwortlichen bei Ducati wären ebenfalls froh, sich mit einem so erfolgreichen Namen schmücken zu können. Aber das Barni-Team ist stark italienisch geprägt, weder der Eigentümer noch alle Mechaniker sprechen Englisch. Diese Tatsache sorgt im Team für Zweifel, ob die Zusammenarbeit mit Rea so gut funktionieren könnte wie mit Petrucci oder früher Michael Rinaldi oder Xavi Fores.

«Johnny ist der größte Fahrer dieser Meisterschaft, ohne den Druck in einem Werksteam könnte er sich vielleicht gut schlagen», erzählte ein Teammitglied, das ungenannt bleiben möchte, SPEEDWEEK.com. «Lecuona wäre auch eine Möglichkeit, er hat Talent.»

Jeder kann sich vorstellen: Nicht nur diese beiden reden mit Barni, sondern sämtliche Superbike-WM-Piloten, die für 2026 noch keinen Job haben.

Fixe Fahrer in der Superbike-WM 2026:

Bimota:
Alex Lowes (GB), Axel Bassani (I)

Kawasaki: Garrett Gerloff (USA)

ROKiT BMW: Danilo Petrucci (I)

Pata Yamaha: Andrea Locatelli (I)

GRT Yamaha: Remy Gardner (AUS), Stefano Manzi (I)

Aruba.it Ducati: Nicolo Bulega (I)

Barni Spark Ducati: Yari Montella (I)

Motocorsa Ducati: Ryan Vickers (GB)

Elf Marc VDS Ducati: Sam Lowes (GB)


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