MotoGP: Marquez laut Bagnaia ohne Gegner

Yamaha-Nachfolger von Rea: Die Würfel sind gefallen

Von Ivo Schützbach
Seit Monaten wird bei Yamaha überlegt, wer im Pata-Werksteam für 2026 den Platz von Superbike-Rekordchampion Jonathan Rea übernehmen kann. Kein Fahrer mit MotoGP-Erfahrung ist verfügbar.

Der sechsfache Weltmeister Jonathan Rea bleibt als Nachfolger von Toprak Razgatlioglu bei Yamaha deutlich hinter den Erwartungen, seit 2024 gelang dem Nordiren nur ein Podestplatz – als Dritter im Sprint in Donington Park im Vorjahr.

Die mangelnde Konkurrenzfähigkeit trieb den Nordiren in den Rücktritt, nach dieser Saison ist Schluss. Seit Monaten wird bei Yamaha überlegt, wer im Pata-Werksteam Reas Platz übernehmen kann.

Der Portugiese Miguel Oliveira stand hoch im Kurs, hat sich aber für das Superbike-Werksteam von BMW entschieden, nachdem er von Yamaha in der MotoGP zu Gunsten von Toprak abserviert wurde.

Pol Espargaro war ebenfalls auf der Wunschliste, der Spanier wird aber seinen KTM-Vertrag als MotoGP-Test- und Ersatzfahrer verlängern.

Gleiches gilt für Augusto Fernandez, der Mitte September seinen Deal mit dem MotoGP-Testteam von Yamaha expandiert hat.

Mit 22 Jahren ist Can Öncü das möglicherweise größte Talent der aufstrebenden jungen Fahrer im SBK-Paddock. Zwölf Podestplätze in 18 Rennen unterstreichen dies, fünfmal hat der Yamaha-Pilot aus dem Team Evan Bros dieses Jahr schon gewonnen.

Doch wie schon in seiner ganzen Karriere, hat Öncü auch dieses Jahr immer wieder negative Ausreißer: Viermal ging er bereits leer aus, zweimal wurde er Fünfter. In Magny-Cours sah er in beiden Läufen bis zur letzten Runde wie der sichere Sieger aus, wurde dann aber vom heranstürmenden WM-Leader Stefano Manzi überrumpelt und vorgeführt.

Während Manzi 2026 in die Superbike-WM aufsteigt und an der Seite von Remy Gardner im Yamaha-Team Giansanti Racing fährt, wird Öncü eine weitere Saison in der Supersport-WM bleiben und soll im nächsten Jahr den Titel holen. Die Verantwortlichen bei Yamaha sind der Meinung, dass der Superbike-Aufstieg ein Jahr zu früh käme: «Der Speed ist da, ihm fehlt es aber an Erwachsensein für so große Verantwortung.»

Inzwischen gilt als sicher, dass der Spanier Xavier Vierge von Yamaha den Zuschlag für den letzten noch offenen Superbike-Platz in den beiden Werksteams erhält und Teamkollege von Andrea Locatelli wird.

Anfang September hat Vierge im Interview von SPEEDWEEK.com fassungslos berichtet, dass er von seinem langjährigen Arbeitgeber Honda nach dieser Saison ausrangiert wird, obwohl er seit 2023 der erfolgreichste Fahrer des größten Motorradherstellers ist.

Vierge verhandelte auch mit dem Ducati-Privatteam Go Eleven, hätte dort aber mehrere Hunderttausend Euro mitbringen müssen. Da ist ein ordentlich dotierter Platz im Yamaha-Werksteam deutlich attraktiver, auch wenn die R1 weniger schlagkräftig als die Panigale V4R ist.

Die Bilanz des 28-Jährigen in vier Jahren Superbike-WM mit Honda: Die Gesamtwertung schloss er als Zehnter, Zehnter und Elfter ab, vor den Rennen in Aragonien am kommenden Wochenende liegt er auf Platz 8. Seinen einzigen Podestplatz holte er als Dritter im zweiten Hauptrennen 2023 in Mandalika/Indonesien.

Fahrer in der Superbike-WM 2026:

Bimota:
Alex Lowes (GB), Axel Bassani (I)

Kawasaki: Garrett Gerloff (USA)

Honda: Jake Dixon (GB), Somkiat Chantra (T)

ROKiT BMW: Danilo Petrucci (I), Miguel Oliveira (P)

Pata Yamaha: Andrea Locatelli (I), Xavier Vierge (E)

GRT Yamaha: Remy Gardner (AUS), Stefano Manzi (I)

Aruba.it Ducati: Nicolo Bulega (I), Iker Lecuona (E)

Barni Spark Ducati: Yari Montella (I), Alvaro Bautista (E)

Motocorsa Ducati: Ryan Vickers (GB)

Elf Marc VDS Ducati: Sam Lowes (GB)


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