Ducati: Alvaro Bautista sieht sich 2026 im Vorteil
Als Alvaro Bautista in der Saison 2019 sein Debüt in der Superbike-WM gab, erteilte er der versammelten Elite eine Lehrstunde. Mit der damals brandneuen Ducati Panigale V4R fuhr er von Sieg zu Sieg und tat das in dominanter Form. Seine Markenkollegen, darunter der mehrfache Vize-Weltmeister Chaz Davies, standen klar im Schatten. Als Bautista regelmäßig stürzte, drehte die Dynamik der Saison. Rückblickend muss man aber anerkennen, dass kein anderer Ducati-Pilot an die Leistungen des damaligen Rookies herankam.
Und diese Erinnerung sorgt bei Bautista für große Zuversicht, wenn er auf die Superbike-WM 2026 schaut, in der Ducati die neue Panigale V4R einsetzt. Dass mit Toprak Razgatlioglu und Jonathan Rea zwei absolute Spitzenfahrer fehlen, steigert Bautistas Chancen zusätzlich.
«Nun, für mich geht es weniger um die Fahrer. Ich sehe es eher so: Ich habe eine neue Maschine, also haben auch alle Ducati-Fahrer keine Referenz mit diesem neuen Bike. Ich habe in der Vergangenheit schon viel mit komplett neuen Motorrädern gearbeitet und meinen Weg gefunden. Deshalb glaube ich, das könnte ein Vorteil für mich sein, weil ich viel Erfahrung habe und genau weiß, was ich brauche, um schnell zu sein», erklärte Bautista im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com.
Zum Vergleich: Die Situation von Noch-Ducati-Teamkollege bei dessen Superbike-Debüt war eine komplett andere. Als Bulega in die Superbike-WM aufstieg, war die Ducati das beste Motorrad. Die Ingenieure konnten auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Das wird 2026 nur bedingt der Fall sein. Denn vor allem beim Fahrwerk unterscheidet sich das neue Modell deutlich vom aktuell eingesetzten.
«Es ist nicht das Gleiche, ob man mit einem fertig entwickelten Motorrad kommt und sofort schnell ist, oder ob man es von Grund auf entwickeln muss», hielt Bautista fest. «Das könnte mir zugutekommen, vor allem mit der Unterstützung des Werks und weil das Team sehr motiviert sein wird – es ist für sie ein großes Projekt.»
«Darum sehe ich eine gute Chance, aber nicht wegen externer Dinge wie dem Weggang von Toprak oder Jonathan. Sondern wegen meines Pakets. Ich hoffe nur, dass es keine weiteren Balanceregeln geben wird. Das liegt zwar nicht in meiner Hand, aber ganz ehrlich – ich finde, sie müssten diese Regel abschaffen», ärgerte er sich über das kombinierte Mindestgewicht, das sich stark auf seine Erfolgsquote ausgewirkt hat.