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Norden: Wer laut schreit, hat noch lange nicht immer recht

Kolumne von Rudi Hagen
In Norden tut sich was. Über 3000 Zuschauer kamen am Pfingstsonntag zum Störtebeker Supercup. Das lässt für den Bundesliga-Heimauftakt der Norden Haie gegen Landshut hoffen. Aber es war nicht alles Gold, was glänzte.

Der Rennbeginn im Motodrom Halbemond ist gewöhnungsbedürftig. Erst um 14.30 Uhr startet man hier gewöhnlicherweise die Rennen, denn der Ostfriese isst traditionell am Sonntag gemütlich zu Mittag. So war es auch an Pfingsten. Als es endlich losgehen sollte, standen noch viele Interessierte vor allem aus der näheren Umgebung an der Kasse, so dass die Fahrervorstellung erst kurz nach halb drei begann.

Apropos Fahrervorstellung und das gilt für alle Bahnsportrennen: Schenkt euch doch endlich mal diese lästige Zeremonie, wo alle Fahrer sich manchmal bis zu einer halben Stunde auf der Bahn die Beine in den Bauch stehen. Warum muss jeder einzelne Aktive, von den Junioren bis zu den I-Lizenzlern lauthals und teils langatmig angekündigt werden? Man stelle sich vor, beim Fußball wollte man vor jedem Spiel so eine Prozedur durchführen. Undenkbar.

Wenn schon Fahrervorstellungen, dann jeweils vor dem ersten Lauf. Oder: Alle fahren vor den Rennen ganz langsam ohne Helm ein oder zwei Runden und dabei erklärt der Sprecher, wer wer und woher er ist. Bei Prädikatrennen sollten allerdings die Protagonisten - und nur die – gesondert begrüßt werden.

Der MC Norden hatte sich diesmal eine professionelle Beschallung gegönnt. Dass heisst, Robert Lienemann, der Teamchef der Norden Haie, hatte sein Equipment zur Verfügung gestellt, samt Musik. Große Klasse! Bravo!

Die Heats waren interessant, vor allem René Deddens wollte es in seinem Wohnzimmer wissen und überholte außen und innen wo es ging. Einmal ging es nicht, da zeigte sich der Segen der Airfences. Schwierigkeiten gibt es im Halbemond Motodrom immer wieder mal mit dem Belag, obwohl sich der Bahndienst auch diesmal alle Mühe gab. Aber hier könnte es noch zügiger gehen.

Stürze muss man als Veranstalter zeitmäßig einkalkulieren oder sich Optionen offen lassen. Natürlich musste Sjoerd Rozenberg ärztlich versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden. Keiner sagt etwas gegen die unvermeidliche Pause. Aber hier hätte der Bahndienst schneller wieder aktiv werden können.

Und: Warum hat man den Wettbewerb um den sogenannten «Mister Motodrom» nicht hinter die Finalläufe gelegt angesichts der drohenden Zeitprobleme? Nicht alle Besucher waren mit dem Fahrrad da und hatten einen kurzen Heimweg. Gut, man hat die Zuschauer akustisch abstimmen lassen, aber wer laut schreit, hat noch lange nicht immer recht.

Und dann dürfen Fahrer nur mit Helm, Unterhose und Turnschuhen Wheelies auf der Bahn ziehen? Nach dem Sturz, der gerade vorher den Einsatz des medizinischen Personals erforderte? Das geht gar nicht.

Nach 18 Uhr standen noch die Semifinals und das entscheidende Finale und die damit verbundenen Bahndienste an. Für zwei Stürze und Reruns kann kein Veranstalter etwas. Aber die Optionen wurden vorher vertan.

Zum Bundesliga-Match der Norden Haie gegen die Landshut Devils am 27. Juni ist kein Firlefanz angesagt, der Zeitplan steht. Vielleicht gibt es ja doch einen neuen Zuschauerrekord im Motodrom Halbemond?

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