Bogle in Detroit: Seit Jahren wieder eine Suzuki vorn

Von Thoralf Abgarjan
Justin Bogle leistete mit der vier Jahre alten Suzuki RMZ 450 in Detroit Führungsarbeit und das Team 'Twisted Tea Suzuki' holte gleich zwei Top-10-Ergebnisse. Welchen Weg wird das Unternehmen aus Hamamatsu einschlagen?

Suzuki ist eine jener Marken, die in ihrer Geschichte durch besondere Innovationen im Bereich Motocross auf sich aufmerksam gemacht haben. Doch seit ihrem Rückzug aus der WM im Jahre 2018 wurde es still um die Gelben. In den letzten Jahren wurden keine neuen MX-Modelle mehr entwickelt. Die aktuelle RM-Z450 stammt aus dem Jahr 2018.

Nach dem Ausstieg von Suzuki aus der Motocross-WM Ende 2017 verschwanden nach und nach alle gelben Motorräder im WM-Feld. Auch aus der Damen-WM und den Europameisterschaftsklassen sind die Motorräder inzwischen gänzlich verschwunden.

In den USA führt die ruhmreiche Marke, die das Geschehen über Jahrzehnte dominierte, inzwischen nur noch ein Schattendasein. Der letzte Sieg liegt lange zurück. Ken Roczen holte am 17. April 2016 in East Rutherford den letzten Sieg für die Gelben. Doch immerhin stehen in den USA in beiden Klassen wenigstens noch vereinzelt Suzuki-Motorräder am Start.

So überraschte es schon, dass Justin Bogle mit der Suzuki RMX450 im Finale von Detroit nach dem Start bis zur 3. Runde Führungsarbeit leistete! Im Verlaufe des Rennens wurde er bis auf P8 durchgereicht, aber mit Bogle/P8 und Hartranft/P9 hatte das privat geführte Team 'Twisted Tea Suzuki' gleich zwei Top-10-Ergebnisse an einem Abend im Kasten.

Justin Bogle wurde 2014 Ostküsten-Champion. Zu Saisonbeginn hatte er es schwer, sich überhaupt für das Finale zu qualifizieren. Rang 11 in Daytona war für ihn ein erster Achtungserfolg. In der Meisterschaft rangiert Bogle nach 10 von 17 absolvierten Läufen mit 60 Punkten inzwischen schon auf Platz 15.

Ob das Engagement der Twisted Tea Truppe im japanischen Mutterkonzern zur Kenntnis genommen wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Das Team arbeitet mit Material, das inzwischen mehr als vier Jahre alt ist und verfügt nur über einen Bruchteil des Budgets der großen Werksteams. Und trotzdem gelingt es ihnen, ein Bike auf die Beine zu stellen, das es im Jahre 2022 in die Top-10 schafft.

Die mangelnde Präsenz von Suzuki im Offroad-Bereich spiegelt sich natürlich auch in der Nachfrage und den Verkaufszahlen wider. Händler klagen schon lange, dass Suzuki-Motorräder kaum noch nachgefragt werden. Das Geschäft ist praktisch zusammengebrochen. Offiziell schweigt sich Suzuki in Hinblick auf weitere strategische Entscheidungen aus. Ob es jemals einen Rückzug vom Rückzug aus dem Offroad-Bereich geben wird, ist derzeit völlig offen.

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