Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Monza: Ogier auf Kurs zum siebten Titel

Von Toni Hoffmann
Beim Finale der Rallye-Weltmeisterschaft in Norditalien sind nach dem Ausfall seines noch in der WM führenden Toyota-Teamkollegen Elfyn Evans die Chancen von Sébastien Ogier auf seine siebte WM-Krone stark gestiegen.

Der Schnee auf der elften Prüfung in den winterlichen Voralpen nördlich von Bergamo führte im Titelrennen der beiden Teampartner Elfyn Evans und Sébastien Ogier zu einer Vorentenscheidung. Evans, vor Monza als Tabellenführer noch 14 Punkte vor Ogier, war auf Kurs zu seinem ersten Titel. Der dritte Platz hinter seinem in Norditalien führenden Toyota-Stallgefährten Ogier hätte für den ersten Titelgewinn reichen können. Doch er kam mit seinem Toyota Yaris WRC auf der glitschigen Piste und auf Schnee von der Strecke ab und rutschte den Abhang hinunter ins vorläufige Rallye-Aus.

Pechvogel Evans zum Unfall: «Der Schnee wurde etwas schlimmer, aber der Grip, den wir größtenteils hatten, war nicht schlecht. Wir kamen nach kurzem Bremsen um eine flache rechte Ecke, Die Oberfläche des Asphalts hatte sich verändert. Als ich darauf bremste, war es wie Glas und es gab keine Chance, dass wir langsamer wurden. Es hat mich völlig überrascht, aber so geht es wohl. Es ist nicht vollständig vorbei, bis es vorbei ist, aber offensichtlich ist es für Sébastien viel einfacher, die Arbeit jetzt zu erledigen.»

Der Titelball rollte nun in die Händen von Ogier, der bis ins Ziel am Sonntagmittag im Autodrom in Monza noch die Aufgabe hat, er muss mindestens 14 Punkte in der Fahrer-Endwertung vor Evans sein, alles andere führt zum ersten Titelgewinn von Evans.

Nach 13 von 16 Prüfungen ist Ogier im Toyota Yaris WRC auf Kurs zu seinem zweiten Saisonsieg. Mit einem Vorsprung von 17,8 Sekunden auf den Sardinien-Sieger Dani Sordo (Hyundai i20 WRC) beendete der 48-fache Gesamtsieger den vorletzten Tag der Rallye-WM 2020. Mit einem Rückstand von 22,1 Sekunden kam der noch amtierende Weltmeister Ott Tänak im zweiten Hyundai i20 ins Ziel im Autodrom von Monza.

«Wir brauchen wirklich jeden Punkt. Noch ist Elfyn 14 Punkte vor uns, also müssen wir viele Punkte holen», meinte der Mexiko-Sieger Ogier.

«Wir müssen bis zum Schluss pushen. Auf der elften Prüfung haben wir, als wir das mit Elfyn sahen, einige Sekunden verloren. Es tut mir richtig Leid für Elfyn», meinte Sordo.

«Was für ein Tag. Eine große Herausforderung, gerade der Nachmittag. Wir denken nur noch an das Team und wollen ins Ziel kommen», erklärte Tänak.

Der letztjährige Hyundai-Werksfahrer und Pirelli-Testpilot Andreas Mikkelsen beendete im privaten Skoda Fabia als bester Rally2-Pilot den vorletzten Tag seines ersten WM-Starts 2020 auf einem starken sechsten Platz (+ 3:20,6). Der erst 19 Jahre Oliver Solberg, Sohn von Petter Solberg, erzielte im Skoda Fabia im zweitbesten Rally2-Fahrzeug mit dem siebten Rang (+ 3:34,9), 1:04,1 Minuten vor dem Routinier Mads Östberg (Citroën C3 R5) sein bislang bestes WM-Resultat.

Rallye Monza/Italien – Stand nach 13 von 16 Prüfungen:

Pos

Team/Auto

Zeit/Diff

1

Ogier/Ingrassia /F), Toyota

1:47:47,2

2

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

+ 17,8

3

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

+ 22,1

4

Lappi/Ferm (FIN), Ford

+ 38,2

5

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 1:10,1

6

Mikkelsen/Jaeger (N), Skoda Rally2

+ 3:20,6

7

O. Solberg/Johnston (S/IRL), Skoda Rally2

+ 3:34,9

8

Huttunen/Lukka (FIN ), Hyundai R5

+ 4:08,9

9

Östberg/Eriksen (N), Citroën R5

+ 4:39.0

10

Lindholm/Korhonen (FIN), Skoda Rally2

+ 5:06,6

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