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Hamilton – Rosberg: Wen benachteiligt Mercedes?

Von Mathias Brunner
Toto Wolff

Toto Wolff

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagt vor dem Mexiko-GP: «Wir tragen viel Verantwortung. Um den Sieg zu sichern, müssen wir vielleicht Lewis Hamilton oder Nico Rosberg benachteiligen.»

Mercedes-Benz steht unter Druck. Verschwörungstheoretiker sind ja noch immer davon überzeugt, dass Lewis Hamilton benachteiligt werde. Der angebliche Beweis sind die häufigeren Defekte am Wagen des Briten. Klar ist es Blödsinn, daraus eine Absicht zu konstruieren. Kaum auszudenken, was passiert, wenn Mercedes hier in Mexiko Hamilton mit einer ungünstigeren Strategie belegt und Rosberg einen Steilpass zum Torschuss namens Titelgewinn schenkt. Was durchaus passieren könnte.

Denn Teamchef Toto Wolff sagt: «Auf uns liegt eine Last. Wir sind uns der grossen Verantwortung gegenüber Lewis und Nico überaus bewusst, beiden Fahrern gleiche Chancen zu geben. Aber wenn es darum geht, den Sieg zu sichern, dann könnte es sein, dass wir eine strategische Entscheidung fällen müssen, die eben den einen Fahrer bevorteilen könnte. Wenn wir im Grand Prix strategisch auf einen Gegner reagieren, dann heisst das noch lange nicht, dass wir im Detail wissen, wie sich das auf das Rennen beider Fahrer auswirken wird.»

«Wir hatten schon mal solche Situationen, nach welchen wir dann völlig zu Recht die Frage gestellt erhielten: Aber wieso wurde mit dem einen Fahrer so vorgegangen und mit dem anderen so? Das sind ganz schwierige Situationen.»

Generell lautet die Frage, nach der provokanten Entscheidung von Red Bull Racing, mit den superweichen Reifen ins Rennen zu gehen: Was muss passieren, dass Mercedes – auf den weichen Walzen – eine Einstoppstrategie zum Funktionieren bringt?

Toto Wolff gibt zur Antwort: «Grundsätzlich liegen die verschiedenen Strategien nicht weit voneinander weg. Dazu müssen wir bedenken, dass es auch Safety-Car-Phasen geben könnte. Wir müssen es schaffen, so viel aus den Reifen zu holen wie nur möglich. Wenn wir die weichen Walzen wie gewünscht zum Funktionieren bringen, dann kann eine Einstoppstrategie klappen. Aber das ist selbst für uns nicht ganz klar.»

Erst zum Schluss des Abschlusstrainings haben wir den gewohnten Nico Rosberg erlebt, zuvor hatte der deutsche WM-Leader grosse Probleme mit den Reifen. Toto Wolff sagt: «Wir haben in dieser Saison ein paar Mal erlebt, dass das Pendel hin und her schwingt. Nico war in Singapur unantastbar, in Malaysia und Austin war Lewis überlegen. Hier hat Hamilton wieder die Oberhand.»

Erlebt Toto Wolff in diesem Jahr einen anderen Rosberg? «Nein, er ist von der Persönlichkeit her genau der Gleiche. Er hat es einfach in diesem Jahr geschafft, immer dann viele Punkte zu machen, wenn es drauf ankam. Der Punktestand sagt über seine Leistungen alles. Und er ist immer cool geblieben. Die Taktik, ein Rennen ums andere anzupacken, scheint für ihn sehr gut zu klappen.»

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